An den Spachtel geht’s und los: "Betonoptik", das ist eine Kunst, die Malermeister Thomas Stief besonders gut von der Hand geht.

An den Spachtel geht’s und los: "Betonoptik", das ist eine Kunst, die Malermeister Thomas Stief besonders gut von der Hand geht. (Foto: © Sandra Blass-Naisar)

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Vom Praktikanten zum Firmenchef

Wie Maler und Lackierer – und Bestmeister! – Thomas Stief durch Zufall zu Maler Berens kam – und dort vom Praktikanten zum Inhaber aufgestiegen ist.

Im Frühjahr 2001 macht Schulabgänger Thomas Stief ein Praktikum beim Dachdecker. Doch es ist nicht das Richtige für ihn. Also Plan B: Anfrage bei Maler Berens, in seinem Heimatort Schöndorf. Einfach ausprobieren, warum nicht. Denn nach wie vor will er ins Handwerk. Etwas Praktisches machen und am Ende des Tages auf das eigene Werk schauen. Dass er damit die entscheidende Weiche für sein Leben stellt, ahnt der damals 16-Jährige noch nicht. "Das Maler-Praktikum war als Notlösung gedacht. Aber dann hat es mir unerwartet gut gefallen", erinnert er sich. Schnell wandelt sich sein Bild von Malerberuf. "Jeden Tag dasselbe, bei Oma das Wohnzimmer schön tapezieren, und das war’s dann? Die Realität sieht ganz anders aus: Der Beruf ist abwechslungsreich, vielseitig und kreativ!" Also geht er bei Maler Berens in die Lehre, wächst in den Beruf und den Betrieb hinein. 2005 legt er mit dem Gesellenbrief den Grundstein für seine Zukunft. Karriere im Maler- und Lackiererhandwerk?

Aber ja! Dafür stehen viele Türen offen: der Meistertitel etwa, die Technikerprüfung oder die Selbstständigkeit. Als Maler Berens einen Nachfolger sucht, wagt Thomas Stief 2017 gemeinsam mit einem Kollegen den Sprung in die Selbstständigkeit. Er will sich weiterqualifizieren und macht seinen Meister. "Das hat sich rundum gelohnt. Allein, um das Wissen aus der Lehre aufzufrischen und auszubauen. Als Unternehmer will ich up to date bleiben", sagt der 34-Jährige. "Mit dem Know-how aus dem Meisterkurs kann ich bei Kunden und Architekten noch kompetenter auftreten."

Bestmeister engagiert sich ehrenamtlich

Mit der Übernahme hat Maler Berens seinen Standort nach Trier verlegt. Zehn Mitarbeiter hat der Betrieb. "Die ideale Größe, um alle Abläufe zu überblicken", findet Stief. Auch für den handwerklichen Nachwuchs muss Zeit bleiben. Im Meisterlehrgang hat er seinen Ausbilderschein gemacht. Damit darf er Lehrlinge ausbilden. Für 2021 hat der Betrieb schon einen passenden Azubi gefunden. Um Nachwuchs zu gewinnen, wirbt er auch in Schulen für das Handwerk. Wenn Maler Berens kommt, steht etwa "Betonoptik" auf dem Stundenplan. Die Schülerinnen und Schüler freut das: Raus in den Schulhof, Ärmel hochkrempeln und spachteln! "Maler werden immer gebraucht. Der Beruf ist zukunftssicher und krisenfest", macht Stief den jungen Leuten klar. "Außerdem verdienen Handwerker mit der Zeit immer besser." Qualität in der Ausbildung zu sichern, ist ihm wichtig. Daher engagiert er sich ehrenamtlich im HWK-Gesellenprüfungsausschuss.

Verantwortung für die junge Generation übernimmt er auch zuhause. Mit Frau, Sohn und Tochter lebt der junge Familienvater in einem Eigenheim. Als Malerprofi hat er sich in seinen vier Wänden natürlich auch verewigt: Böden gelegt, Wände eingezogen, tapeziert, gestrichen. "Schlammtöne sind derzeit sehr beliebt", erklärt der Jungunternehmer. "Aber es wird wieder farbiger, wenn auch eher gedeckt. Daheim bevorzuge ich klassische Farben. Und wenn wir mal Lust auf was anderes haben, streiche ich kurzerhand um." Ansonsten lässt er die Arbeit nach Feierabend möglichst im Betrieb: "Daheim gehört die Zeit meiner Familie!"

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Text: / handwerksblatt.de

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