Ab 2024 sollen 500.000 Wärmepumpen jährlich installiert werden.

Ab 2024 sollen 500.000 Wärmepumpen jährlich installiert werden. (Foto: © Alexander Raths/123RF.com)

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Ministerium veröffentlicht Fahrplan für den Wärmepumpenhochlauf

Handwerkspolitik

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat einen Maßnahmenkatalog mit über 150 Maßnahmen und Initiativen vorgelegt, mit denen der Einbau von Wärmepumpen forciert werden soll.

Gemeinsam mit Industrie, Handwerk, Forschung, Wissenschaft und den Gewerkschaften will die Bundesregierung ab 2024 500.000 Wärmepumpen pro Jahr installieren. Dazu hat sie im Juli des vergangenen Jahres eine Wärmepumpenoffensive gestartet. Nach einem im November veröffentlichten Eckpunktepapier liegt nun der konkrete Fahrplan vor. "Es ist klar, dass sich noch Einiges bewegen muss, um die Wärmewende im Gebäudesektor zum Erfolg zu führen", heißt es darin. Ziel des Fahrplans ist es, einen Überblick zu geben und branchenübergreifende Dialogprozesse anzustoßen.

Wärmepumpenoffensive- Lesen Sie hier mehr zur Wärmepumpenoffensive der Bundesregierung.
- Hier finden Sie den ausführlichen Fahrplan für den Wärmepumpenhochlauf.
Der Fahrplan enthält über 150 zu ergreifende Maßnahmen und Initiativen sortiert nach den Akteuren: Bundeswirtschaftsministerium, Industrie / Hersteller / Herstellerverbände, Handwerk, Forschung, Energie- und Immobilienwirtschaft / Multiplikatoren / Dienstleister und Gewerkschaften. Die Regierung erwartet einen Umsetzungsbeginn noch im laufenden Jahr. Gleichzeitig soll der Fahrplan ständig weiterentwickelt werden.

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Verschiedene Verbände beteiligt

Die im Handwerk umzusetzende Maßnahmen wurden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbänden erarbeitet: Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks, Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, Verband Deutscher Kälte-Klima- Fachbetriebe, Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke, Zentralverband des Deutschen Handwerks, Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger und Zentralverband Sanitär Heizung Klima.

Für das Handwerk sind folgende Handlungsfelder genannt: Auszubildende und Fachkräfte gewinnen, Arbeitsprozesse optimieren, Kompetenzen von Fachkräften ausbauen, Netzwerke ausbauen, Informationslücken schließen.

Das sind die Maßnahmen für das Handwerk:

  • Überarbeiten, Bewerben und Ausrollen von Schulungsangeboten entsprechend der aktualisierten Verbändevereinbarung zwischen ZVEH und ZVSHK.
  • Schulungsangebote der Fachschulen für Kälteanlagenbau zum Thema Hydraulik ausweiten (eigenständig oder in regionaler Kooperation mit dem SHK-Handwerk).
  • Fachschulen für das Kälteanlagenbauhandwerk erweitern ihre Ausstattung um Wärmepumpen und deren Komponenten.
  • Erarbeitung von Schulungsmaßnahmen für das Schornsteinfegerhandwerk im Umgang mit Kältemitteln und der Prüfung von Wärmepumpen.
  • Erstellung einer Online-Plattform mit Best-Practice-Beispielen zu Wärmepumpen im Bestand für Endkunden.
  • Einführung eines neuen Wochenlehrgangs zum Thema Wärmepumpe im Rahmen der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung sowie Ausbau weiterer Wärmepumpen-Fortbildungen im Kälteanlagenbau.
  • Qualifizierung von Schornsteinfegern zu technischen Neuerungen bundeseinheitlich über tariflich vereinbarte Schulungstage; in 2023 mit Schwerpunkt energetische Sanierungsmöglichkeiten und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien.
  • Überarbeiten und Veröffentlichung der Verbändevereinbarung zwischen ZVEH und Kälteanlagenbauhandwerk.
  • Entwicklung und Veröffentlichung jugendgerechter Videoclips (Social Media) zur Bewerbung der neuen Ausbildungsberufe bei Jugendlichen, etwa Elektroniker für Gebäudesystemintegration.
  • Überarbeitungen der Meisterprüfungsverordnungen (Paragraph 45 HWO) im Elektrohandwerk entsprechend der neuen Ausbildungsberufe.
  • Erarbeiten von Weiterbildungsangeboten zu Wärmepumpen durch Schulungsstätten der elektrohandwerklichen Verbandsorganisation.
  • Start eines Dialogprozesses zwischen dem Kältebau- und Schornsteinfegerhandwerk .
  • Imagekampagne, die Kälteanlagenbau und Wärmepumpe verbindet, um Endkunden und Fachkräften aufzuzeigen, welche Gewerke am Einbauprozess einer Wärmepumpe beteiligt sind.
  • Erstellen einer Umsteigerbroschüre Wärmepumpe.
  • Wartungskampagne zum ordnungsgemäßen und effizienten Betrieb der Wärmepumpen im Bereich Sanitär, Heizung & Klima (u.a. Schulungsmodul, Checklisten, Vertragsmuster).
  • Entwicklung eines digitalen Wärmepumpenchecks für den Gebäudebestand inklusive Schnittstellen zur Planungssoftware des Sanitär- Heizungs- und Klimahandwerks.
  • Neues Weiterbildungsmodul "Wartung, Instandhaltung, Instandsetzung und Betriebsoptimierung von Wärmepumpenanlagen" in Theorie und Praxis für Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerk.
  • Fortführung von Image- und Marketingkampagnen, bei denen Wärmepumpen gezielt adressiert werden.
  • Fortsetzung der Nachwuchskampagne Zeit-zu-Starten mit Schwerpunkt auf Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien und Klimaschutz.
  • Weiterentwicklung von Unterrichtseinheiten für allgemeinbildende Schulen zu erneuerbaren Energiethemen (Sekundarstufe 1 und 2) und Veröffentlichung auf Online-Lehrplattformen.
  • Fortsetzung der im November 2022 gestarteten Fachkräfteoffensive im Elektrohandwerk, die die Mitgliedsbetriebe darin unterstützt, Fachkräfte zu gewinnen und zu finden.
  • Schulungen von Schornsteinfegern zum hydraulischen Abgleich und Prüfung von neu eingebauten Wärmepumpen zur Optimierung der Effizienz.
  • Bewerben des Schulungsangebots für Schornsteinfeger in Fachschulen zum Thema Wärmebedarf, Heizlast und hydraulischer Abgleich sowie Wärmepumpen mit Schwerpunkt Planung, Aufstellbedingungen, Möglichkeiten im Bestand, Prüfung und Feststellung der Effizienz sowie Förderberatung.
  • Erleichterung der gewerkeübergreifenden Schnittstellentätigkeiten durch digitale Kooperationsvermittlung für Endkunden und Betriebe ganzjährig Konzepte des Elektrohandwerks zum Energiemonitoring in Ein- und Zweifamilienhäusern im Bestand weiterentwickeln und bewerben.
  • Aufbau eines Netzwerks zu kommunalen Energieunternehmen mit Erfahrungen im Energiemonitoring in größeren Gebäuden.
  • Einsatz von Wärmepumpen und deren Integration in das Energiemanagementsystem auf Messen bewerben.
  • Austausch mit den Herstellern, um den Datenzugang für das Elektrohandwerk zu verbessern.

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Text: / handwerksblatt.de