Ein Fiat für alle Fälle
Fiat Professional ist Full-Line-Anbieter bei leichten Nutzfahrzeugen und hat für jeden Einsatz ein passendes Modell.
Vorausschauend – anders lässt sich die Strategie des italienischen Autobauers Fiat nicht beschreiben. Was heute üblich ist, nämlich Modelle gemeinsam mit mindestens einem Kooperationspartner auf die Beine zu stellen, starteten die Italiener bereits 1978. Ihren Klassiker Ducato bauten sie ab 1982 zusammen mit dem PSA-Konzern, also den Marken Citroën und Peugeot – und zwar als eigene Gesellschaft namens Sevel, Societa Europea Veicoli Leggeri, zu deutsch Europäische Nutzfahrzeug-Gesellschaft.
Der Fiat Ducato; Foto: Fiat Professional Und weil die Konzerne den europäischen Markt unter sich aufgeteilt hatten, prägte vor allem der Ducato in Deutschland das Bild der Kooperation, der Peugeot J5 und der Citroën C25 (daraus wurden Boxer und Jumper) schafften erst später den Sprung nach Deutschland.
Heute sind Kooperationen längst üblich und Fiat hat mittlerweile die Karten in Sachen Zusammenarbeit völlig neu gemischt. Mit dem PSA-Konzern bauen sie immer noch den Ducato, beim Mikrolieferwagen Fiorino ist der Vertrag mit PSA ausgelaufen. Den Talento haben sie vom Renault-Konzern übernommen und ihren Stadtlieferwagen Doblò liefern sie wiederum als Combo Opel zu, allerdings noch in der Vorgängergeneration. Hinzu kommt noch der Ein-Tonnen-Pick-up Fullback, der aus der Kooperation mit Mitsubishi stammt.
Modelle in allen Segmenten
Fiat Talento, Foto: Fiat Professional Größter Vorteil dieser bunt gemischten Karten: Fiat kann für jedes Segment bei den leichten Nutzfahrzeugen ein Modell anbieten – als einziger Anbieter neben Ford, die das Programm im Unterschied zu Fiat ohne Partner stemmen. Rechnet man jetzt die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten bei jedem Nutzfahrzeug hinzu, können die Italiener tatsächlich für jeden Einsatzzweck, für jeden Fall das passende Fahrzeug liefern. Und sie haben streng drauf geachtet, stets exzellente Partner ins Boot zu holen.
Im vergangenen Jahr gab es zwei ganz wichtige Neuzugänge im Portfolio der Italiener. So ersetzte der Talento den bisherigen Scudo. Hier setzt Fiat Professional auf den Partner Renault. Der neue Talento kommt in zwei Radständen, was dem Scudo noch fehlte und damit die Bandbreite deutlich erweiterte. Bis zu 8,6 Kubikmeter Ladevolumen und eine Nutzlast zwischen 877 und 1.374 Kilogramm kann der Talento aufnehmen. Weil noch zahlreiche Varianten hinzukommen, rechnet Fiat hier mit dem größten Wachstumspotenzial. Schließlich macht dieses Segment 40 Prozent aller leichten Nfz-Verkäufe aus.
Fullback neu dabei
Fiat Fullback; Foto: Fiat Professional Zweiter wichtiger Neuzugang ist der Fullback, ein Pick-up im Ein-Tonnen-Segment. Hier ist Mitsubishi Lizenzpartner, deren L200 nun als Fullback das Fiat-Logo ziert. Neben starken Aggregaten und 3,1 Tonnen Anhängelast zählt vor allem der Allradantrieb zu den wichtigen Argumenten. Im ersten vollen Verkaufsjahr will Fiat auch ordentlich zulegen und ein Stück vom stets wachsenden Markt abbekommen.
Für das Modelljahr 2017 hat Fiat Professional zudem den Fiorino aufgefrischt und im Interieur einige Änderungen wie etwa ein größeres Handschuhfach vorgenommen. Auch die Motorenpalette hat sich zwangsläufig leicht verändert, um den Wagen auf Euro6 zu trimmen. Mehr Leistung, weniger Verbrauch und – wie beim Doblò – schafft es Fiat, die Euro6-Norm auch ohne Adblue zu erfüllen.
Immer noch Benchmark: der Doblò
Fiat Doblò; Foto: Fiat Professional Neben dem Doblò, der in seiner Klasse zahlreiche Benchmarks setzt, haben die Italiener natürlich noch den Klassiker Ducato im Programm. Das erfolgreiche Kooperationsmodell mit dem PSA-Konzern – diese Kooperation besteht noch mindestens zwei Jahre und es sieht nach einer Fortsetzung aus – läuft weiterhin sehr erfolgreich und ist europaweit das nach eigenen Angaben bestverkaufte Nutzfahrzeug im Segment.
Der Fiat Fiorino; Foto: Fiat Professional Neue, erweiterte Wege geht Fiat 2017 in Sachen Garantie sowie Auf- und Umbauten ab Werk. Erstens gibt Fiat Professional eine Garantie von vier Jahren auf alle seine Produkte. Die Begrenzung auf 100.000 Kilometer können Kunden gegen Aufpreis auf 150.000 oder 200.000 Kilometer aufstocken. Und neben vier Branchenmodellen ab Werk bietet der Nutzfahrzeugspezialist mit 23 Umbaupartnern Lösungen zum Einrechnungspreis an. Dazu zählen die klassischen Lösungen mit Regal- und Modulsystemen von Sortimo und Würth, aber auch Lösungen wie Kipper, Koffer- oder Kühlfahrzeug.
Fotos: Fiat Professional
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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