Mit der Eröffnung blickt das neue Museum zugleich auf die 50-jährige Geschichte der Sammlung van Bommel van Dam.

Mit der Eröffnung blickt das neue Museum zugleich auf die 50-jährige Geschichte der Sammlung van Bommel van Dam. (Foto: © Mara van den Oetelaar)

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Venlo überrascht mit neuem Museum

Die Zeit war reif. Nach einer fast fünfjährigen Schließung wurde das Museum van Bommel van Dam mitten im neuen Museumsviertel von Venlo eröffnet.

Ein Stück Käse, Kaffee und Vanilla-Vla von dem Geschwisterpaar von Venlo und als Krönung ein paar Bitterballen oder ein Stück Fisch, bevor es nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel wieder nach Hause ging. So erinnern wir uns an Spritztouren samstags in die holländische Grenzstadt. Wie schön war es doch immer, wenn in Deutschland ein Feiertag war und die Nachbarn mit geöffneten Läden lockten.

Einkaufen, Ausgehen und Bummeln in einer Innenstadt voller historischer Bauten. Doch Venlo hat weit mehr zu bieten. Neben zahlreichen Boutiquen lockt Venlo mit einer neuen Attraktion. Nach einer mehrjährigen Schließung und Neuaufstellung residiert das Museum van Bommel van Dam in der spektakulär umgebauten ehemaligen Hauptpost von Venlo. Keine drei Minuten vom Bahnhof entfernt.

Nicht nur das Gebäude ist neu 

Blick in die Ausstellung im Erdgeschoss Foto: © Mara van den OetelaarBlick in die Ausstellung im Erdgeschoss Foto: © Mara van den Oetelaar

Auch inhaltlich geht das Museum neue Wege. Als Euroregionales Museum für moderne und zeitgenössische Kunst steht es im Zentrum der Gesellschaft. Die Interaktion bildet die Grundlage der Programmgestaltung. Was beschäftigt die Menschen und wie können sie darauf mit Ausstellungen, Aktivitäten und Projekten reagieren.

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Gestartet wurde gleich mit zwei Ausstellungen. Im Erdgeschoß ist eine Retrospektive des Designduos Atelier NL zu sehen. "Earth Alchemy – 15 Years of Digging" zeigt die Geschichte von Rohstoffen, ihre Herkunft und die unzähligen Möglichkeiten für die Zukunft. Im ersten Stock gibt die Ausstellung "50 Jahre Museum van Bommel van Dam" einen Blick auf die museumseigene Sammlung frei.

Bester Platz für Selfies

Mit dem Museum für zeitgenössische Kunst ist Venlo um eine Attraktion reicher. Foto: © Mara van den OetelaarMit dem Museum für zeitgenössische Kunst ist Venlo um eine Attraktion reicher. Foto: © Mara van den Oetelaar

Das neue Museum am Keulsepoort gilt wenige Wochen nach der Eröffnung als eine Ikone. Nach einem Entwurf des Architekturbüros Bierman Henket finden Besucher auf jeder Etage subtile Hinweise auf die ursprüngliche Funktion des Gebäudes. Die Fassade beim Parkeingang beispielsweise basiert auf der Struktur von Hüllen.

Die gleiche Struktur ist noch einmal an der Außenseite des markanten Fensters zu sehen. Dieses an eine Tauchbrille erinnernde Fenster ist jetzt ein neues Stadtsymbol. Es bietet einen fantastischen Ausblick auf die Innenstadt und hält für alle "insta-minded" Besucher eine Überraschung parat. Bei der Gestaltung war der Nachhaltigkeitsaspekt wichtig. Alle verwendeten Materialien sind zu 100 Prozent wiederverwertbar.

Vom Marktplatz zur Installation

Im Erdgeschoss entstand eine Art Marktplatz. Hier befinden sich der Eingang und der Museumsshop. Sowie das Museumscafé "De Posterij" und die Bonnefanten-Kunstbibloothek. Nach dem ersten Stock mit den zwei größten Ausstellungsräumen folgt das Dachgeschoss mit besagter Taucherbrille. Der Ort ist aber auch sehenswert, weil hier der Künstler und Botaniker Stefan Cools und seine Partnerin, die Landschaftsplanerin Sandra van den Beuken, eine sehenswerte Installation entwarfen.

Das Museum geht auf eine Schenkung des Ehepaars Maarten van Bommel (1906–1991) und Reina van Bommel geborene van Dam (1910–2008) zurück. Die beiden Sammler werden dank modernster Technologie nun wieder zum Leben erweckt. Aus ihrem Wohnzimmer heraus erzählen sie über ihre Kunstleidenschaft und die Gründung des Museums. Als es am 16. Oktober 1971 gegründet wurde, war es das erste Museum für moderne Kunst in der Provinz Limburg. Mit der Wiedereröffnung gibt es neben Essen, Einkaufen und Bummeln also einen weiteren guten Grund, nach Venlo zu reisen.

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Text: / handwerksblatt.de

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