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Die Insel Madeira hat neben einer üppigen Flora und Fauna viel zu bieten. Längst ist die Insel des ewigen Frühlings ein beliebtes Ziel für Jung und Alt. (Foto: © Deutsches Handwerksblatt)
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Oktober 2022
Die "Blumeninsel" Madeira hat weit mehr als nur Wanderwege und den Atlantik zu bieten. Ein Besuch auf der "Insel des ewigen Frühlings".
Morgens ein Spaziergang entlang abwechslungsreicher Wanderwege auf bis zu 1.861 Höhenmetern. Abends ein Bad im Atlantik. Madeira, hinlänglich bekannt als Blumeninsel, hat weit mehr zu bieten. Nach der Landung auf dem "Aeroporto Internacional da Madeira Cristiano Ronaldo" fällt der Blick gleich auf herrlich grüne Felsenlandschaften. "Es sieht hier aus wie auf Lummerland, nur tropischer", zeigt sich ein Reisender vom Landschaftsbild gleich begeistert. In den terrassenförmigen Hügelketten sind schmucke Häuser eingebettet. Spätestens wenn die Dunkelheit anbricht und die Lichter angehen, ist der Vergleich zur fiktiven Insel von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer nicht mehr von der Hand zu weisen.
Vier Stunden von Deutschland entfernt liegt die portugiesische Insel nur wenige Kilometer vor der Westküste Afrikas. Mit der Nachbarinsel Porto Santo leben 270.000 Menschen auf dem Inselarchipel. Dank des subtropischen Klimas gilt Madeira als Insel des ewigen Frühlings. Selbst im Winter fallen die Temperaturen kaum unter zwanzig Grad. Mit dem Auto geht es zunächst zum Küstenort Arco da Calheta. Auf über einhundert Kilometern sind die Straßen der Vulkaninsel eingebettet zwischen schroffen Klippen, steilen Hängen und Bergen. Rund 150 Tunnel führen wie ein Labyrinth entlang der Küste.
Um die ganze Schönheit und Vielseitigkeit Madeiras zu erfassen, empfiehlt sich eine Jeeptour. Besonders spaßig wird es, wenn der Fahrer Pedro heißt. Schon als junger Mann durchstreifte er mit Freunden als ein Brave Landers die Insel. Daraus erwuchs das Safari-Unternehmen Brave Landers. Kaum geht die Fahrt über Stock und Stein los, zeigt sich ein erstes Highlight: der "Cascata dos Anjos". Der Wasserfall der Engel stürzt von einer Klippe direkt auf die Straße der ehemaligen Autobahn ER 101. Ein Naturschauspiel in der Nähe von Ponta do Sol und zugleich eine Gelegenheit, dem Jeep eine kostenfreie Wagenwäsche zukommen zu lassen. Weiter geht die Fahrt entlang der legendären "Bananaroad". Das Allradfahrzeug kurbelt sich Meter für Meter auf über 1.500 Höhenmeter. Enge Kurven müssen gemeistert werden, unwegsames Gelände schüttelt die Mitreisenden auf ihren Sitzen von rechts nach links. Die üppig grünen Wälder duften nach Eukalyptus. "Genießt ihr die madeirische Massage?", ruft Pedro fröhlich in den Fahrzeugraum. Ein Meer unterschiedlicher Pflanzenarten taucht am Wegesrand auf. Schmucklilien wechseln sich mit Strelitzien, Hortensien oder Lilienarten ab. Mehrere Stopps bieten die Gelegenheit, einen Blick über grüne Vulkankegel hinaus ins Tal bis hin zu den Ufern des Atlantiks zu werfen. Ein ökologisches Naturpanorama, wie es wohl nur selten ist.
Eine Besonderheit ist der Lorbeerwald "Laurissilva". Er umfasst zwanzig Prozent der Insel. Älter als 15 Millionen Jahre, wurde er 1999 zum Unesco-Weltnaturerbe gewählt. Durch den Wald führt ein Bewässerungssystem. Die berühmten Levadas. Von Menschenhand geschaffen, sind sie ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, wie das Wasser der Quellen aus den Gipfeln des Gebirges für die Bewohner der Insel bis heute nutzbar gemacht wird. Die ersten Levadas wurden im 15. Jahrhundert erbaut. Bezeichnet als "Seele der Insel" sind die Levada-Wanderungen beliebt bei Einwohnern und Touristen. Wer sich früh genug auf den Weg macht, erhascht links und rechts der Levadas vielleicht sogar einen Blick auf ein Madeira-Goldhähnchen. Einer der kleinsten Vögel der Insel, leistet dieser einen großen Beitrag zum Erhalt des Ökosystems. Die Wege der Levadas enden zumeist an einem Wasserfall. Sie bieten eine gute Gelegenheit, eine erfrischende Rast einzulegen.
Eine Reise nach Madeira ist zugleich eine Reise in die traditionelle Kulinarik. Dazu gehören die Espetada. Fleischstücke werden auf einen Lorbeerast gespießt und über Holzkohle gegrillt. Wer zu seinen Espetadas zudem eine grandiose Aussicht genießen möchte, sollte einen Stopp in der Quinta do Barbusano einlegen. Das Weingut ist an der Nordküste der Insel gelegen. Eingebettet in den Bergen mit sanften Tälern bieten die Betreiber die Möglichkeiten, einen Spaziergang durch die Weinberge an. "A Poncha a day keeps the doctor away", lädt Pedro am Ende einer Guten-Laune-Tour auf ein Nationalgetränk der Insulaner ein. Ein Poncha wird aus Rum, Zucker, Orangen und Honig hergestellt. Von den Einwohnern nach Feierabend genossen, heißt es: "Trinkst Du einen, lachst Du, trinkst Du zwei, tanzt Du und trinkst Du drei, tanzt und lachst Du." Köstliches gibt es aber natürlich auch aus dem Atlantik. Fischliebhaber kommen nicht am "Espada" vorbei. Der schwarze Degenfisch aus der Tiefsee ist eine Delikatesse der Insel. Serviert wird er oft mit gebackenen Bananen und Maracuja.
Als Abschluss ist ein Bad im Atlantik genau das Richtige. Madeira darf sich zu Recht als Insel mit den schönsten Naturbädern bezeichnen. Die natürlichen Schwimmbecken sind aus Vulkanlava gebildet. Auf die Frage, welches das attraktivste ist, erklären Einwohner unisono: "das in Porto Moniz". Der Lava-Pool entstand vor Tausenden von Jahren. Wer mag, kann über eine Treppe gleich in den kristallklaren Atlantik hüpfen. Cool! So langsam verblassen die Bilder von der Blumeninsel. Längst ist Madeira ein Ziel geworden, das Menschen anlockt, die aktiv ihren Urlaub gestalten möchten. Zugleich aber den Anspruch an Lifestyle und gutes Essen sicherstellen möchten.
ReisetippsFlug Von Deutschland aus gibt es von vielen Flughäfen non-stop-Verbindungen nach Madeira.
Übernachtung Hotel Savoy Saccharum – Das Saccharum ist ein 5-Sterne-Hotel mit 247 Zimmern für einen komfortablen Aufenthalt in Calheta. Calheta beach ist 800 Meter entfernt, während Madeira Paragliding 2,9 Kilometer entfernt liegt. Das Stadtzentrum von Calheta kann man innerhalb von 15 Minuten zu Fuß erreichen. Die Unterkunft liegt in großartiger Lage direkt neben dem Strand. Zimmer ab 128 Euro pro Nacht
Ausflüge Brave Landers: Mit dem Jeep Madeira entdecken. Verschiedene Touren buchbar ab 40 Euro. Quinta do Barbusano: Wine Tasting und Verkostung Espetada. Wanderung: Sie führt entlang der Levadas mit anschließendem Picknick: Preis ab 40 Euro. Whale-Watching: Vor der Küste Madeiras können ganzjährig über zwanzig Wal- und Delfinarten beobachtet werden. Das Unternehmen Lobosonda fährt mit einem Speedboot auf den Atlantik hinaus, um die Tiere im gebührenden Abstand zu beobachten. Ab 22 Euro zu buchen.
Restaurants Auf einer Klippe und mit einem Blick auf den Atlantischen Ozean befindet sich im Designhotel in einem renovierten traditionellen Bauernhaus das gleichnamige Restaurant. Das an der Südküste von Madeira gelegene Restaurond Ponta do Sol überzeugt mit einem gelungenen Mix aus traditioneller Küche mit modernen Elementen.
Künstlerin Funchal: Design Center Nini Andrade Silva. Nini Andrade ist eine bekannte Innenarchitektin und Malerin. In ihrem Design Center sind in einer Ausstellung ihre Arbeiten zu sehen. Zudem befindet sich in dem Gebäudekomplex ein Restaurant. Mit Blick auf dem Atlantik täglich von 11 Uhr - 23 Uhr geöffnet. Gelegen im 1. Stock Viele Zutaten liefert in dem Restaurant der Atlantik.
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