Die Maßnahmen der Bundesregierung für den Klimaschutz im Gebäudesektor griffen zu kurz, kritisiert der ZDB.

Die Maßnahmen der Bundesregierung für den Klimaschutz im Gebäudesektor griffen zu kurz, kritisiert der ZDB. (Foto: © Dimitry Kalinovsky/123RF.com)

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Baugewerbe: "Sofortprogramm für den Gebäudesektor bleibt zu vage"

Der ZDB ist unzufrieden mit den neuen Klimaschutzmaßnahmen, die die Bundesregierung für den Gebäudesektor vorsieht. Sie seien noch zu unscharf formuliert. Der Verband fordert Verbesserungen.

Weil die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele im Gebäudesektor verfehlt hat, muss sie nun dafür sorgen, dass die Schadstoffemissionen in diesem Bereich zurückgehen, um die Grenzwerte künftig nicht zu überschreiten. Dazu hat sie ein Sofortprogramm mit verschiedenen Maßnahmen auf den Weg gebracht.

Das Baugewerbe kritisiert die vorgesehenen Maßnahmen als zu vage. Konkret vorgegeben sei nur, dass ab 2024 keine ausschließlich mit Gas betriebene Heizungen mehr eingebaut werden dürfen. "Das ist zu kurz gesprungen", sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB).

Gebäudehülle mit einbeziehen

SofortprogrammHier lesen Sie mehr zum Sofortprogramm für den Gebäudesektor.Die Umstellung von Heizungssystemen auf erneuerbare Energien müsse Hand in Hand mit der energetischen Optimierung der Gebäudehülle gehen. "Denn die Energieleistung von rein regenerativen Energien ist für ungedämmte Gebäude zu niedrig. Daher muss die weitere Ausgestaltung des Sofortprogramms auch die Gebäudehülle mit einbeziehen."

Gleichzeitig müsse der Blick auch auf die etwa 21 Millionen Nicht-Wohngebäude im Bestand gelenkt werden. Pakleppa: "Auch diese verbrauchen Energie für Heizung beziehungsweise Klimatisierung. Daher sollte die Dämmung von Industrieanlagen, wie schlecht gedämmte Rohrleitungen, Armaturen und dergleichen mit in den Fokus genommen werden." Hier gebe es ein riesiges ungenutztes Einsparpotential.

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Dynamik in die Sanierungswelle bringen

Felix Pakleppa Foto: © ZDBFelix Pakleppa Foto: © ZDBWenig Erfolg verspricht sich der ZDB von seriellen Sanierungen. 16 Millionen Einfamilienhäuser in Deutschland ließen sich nicht seriell, sondern nur individuell sanieren. Pakleppa fordert deswegen Planungssicherheit und verlässliche Förderungsbedingungen für Bauherren und Hauseigentümer, um genug Dynamik in die Sanierungswelle zu bringen.

"Hier braucht es angesichts der gestiegenen Baukosten eine auskömmliche und verlässliche Förderung." Leider mache das Sofortprogramm hierzu noch keine Aussagen. Zudem sei mehr Initiative auf Seiten der öffentlichen Hand und vor allem der Kommunen bei der energetischen Sanierung ihrer eigenen Gebäude notwendig.

Sanierungsstau beenden

Denn hier sei der Sanierungsstau groß. "Daher fordern wir, auch hier schnellstmöglich mit energetischen Sanierungen zu beginnen. Eine alternative und zugleich für Gebäudeeigentümer bezahlbare Lösung stellen die Quartierslösungen dar, die aus Sicht des Baugewerbes mehr in den Fokus gerückt werden sollten. Darüber hinaus könnten wir uns für private Sanierungsmaßnahmen einen reduzierten Mehrwertsteuersatz vorstellen“, so Pakleppa.

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Text: / handwerksblatt.de

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