Die Bundesregierung hat ihre Erwartungen für die Konjunkturentwicklung nach oben korrigiert.

Die Bundesregierung hat ihre Erwartungen für die Konjunkturentwicklung nach oben korrigiert. (Foto: © tadamichi/123RF.com)

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Bedingungen für eine erfolgreiche Betriebsführung schaffen

Handwerkspolitik

Anlässlich der Veröffentlichung des Jahreswirtschaftsberichts fordert das Handwerk die passenden Rahmenbedingungen für seine Betriebe. In der noch nicht bewältigten Krisenphase dürften die längerfristigen Aufgaben nicht vergessen werden.

Das Bundeskabinett hat den Jahreswirtschaftsbericht 2023 beschlossen und macht darin eine Vorhersage zum Wirtschaftwachstum in diesem Jahr. Demnach sind die wirtschaftlichen Aussichten besser als noch in der Herbstprojektion im vergangenen Jahr erwartet. Die Bundesregierung rechnet mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent. In der Herbstprojektion sagte sie noch einen Rückgang um 0,4 Prozent voraus. 2024 soll das BIP um weitere 1,8 Prozent zulegen.

Die Inflation werde weiterhin hoch ausfallen, aber die Trendwende sei eingeleitet und die Preissteigerung werde von 7,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 6,0 Prozent in diesem Jahr sinken. Die Stimmung der Betriebe habe sich spürbar verbessert. "Unternehmen investieren in moderne Anlagen und Maschinen - technisch gesprochen: Die Ausrüstungsinvestitionen steigen laut der Projektion im Jahr 2023 um 3,3 Prozent nach 2,5 Prozent im Vorjahr", teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit.

"Krise ist nicht vorbei, aber beherrschbar"

JahreswirtschaftsberichtHier finden Sie den ausführlichen Bericht der Bundesregierung."Es ist diesem Land gelungen, eine schlimme Wirtschaftskrise abzuwehren", sagt Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die Krise sei noch nicht vorbei, aber beherrschbar. "Wir gehen jetzt davon aus, dass die Rezession kürzer und milder wird." Damit die Konjunktur nachhaltig wieder anziehen kann, sei es mit Blick auf die 800.000 unbesetzten Stellen in der Wirtschaft sei es nun auch wichtig, die Qualifizierung in allen Bereichen auf höchstem Niveau fortzusetzen.

Das Handwerk betont, dass mit der Krisenbewältigung die langfristigen Herausforderungen nicht vergessen werden dürften. Dazu gehöre auch die Fachkräftesicherung. "Diese aktuelle Krisenphase zu bewältigen, bindet nach wie vor sehr viele Ressourcen. Das darf aber mit Blick auf die längerfristigen Aufgaben nicht das gesamte Handeln bestimmen" erklärt Jörg Dittrich. "Die Konjunkturerwartungen lassen zumindest ab dem Frühjahr wieder eine Normalisierung erwarten. Dann können und müssen sich die Betriebe den zentralen strukturellen Herausforderungen widmen", so der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.

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"Politik muss sich deutlich mehr ins Zeug legen"

Jörg Dittrich Foto: © Handwerkskammer Dresden/André WirsigJörg Dittrich Foto: © Handwerkskammer Dresden/André Wirsig

Neben der Fachkräftegewinnung gehörten die Digitalisierung der Wirtschaft und die Transformation zur Klimaneutralität zu den drängendsten Problemen. "Doch nicht allein die Betriebe sind gefordert. Politik muss die Betriebe bei Bürokratie, Steuern und Sozialabgaben entlasten und für Bedingungen sorgen, die eine wirtschaftlich erfolgreiche Betriebsführung zulassen – nur so lassen sich Arbeits- und Ausbildungsplätze in den Betrieben sichern."

Es gelte, gleichzeitig mit der Krisenbewältigung an der Zukunftsperspektive in Deutschland zu arbeiten. Dittrich: "Die Regierung muss gleichzeitig im Zukunfts- wie im Krisenmodus sein. Wir können es uns schlicht nicht leisten, Aufgaben beim Klimaschutz und der Dekarbonisierung sowie den vielen weiteren Transformationsvorhaben weiter auf die lange Bank zu schieben." Das könne nur gemeinsam mit dem Handwerk und ausreichend qualifizierten Fachkräften gelingen. "Dafür muss sich die Politik noch deutlich mehr bei der Fachkräftesicherung und beim Abbau von Bürokratie ins Zeug legen."

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Text: / handwerksblatt.de

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