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Elektronische Zeiterfassung für Unternehmen: Das ist geplant

Eine Pflicht zur Zeiterfassung gibt es bereits seit September 2022. Jetzt plant das Bundesarbeitsministerium, dass die Arbeitszeit digital aufgezeichnet werden soll. Wie sieht es eigentlich aktuell in den Betrieben aus?

Ob per Stechuhr, Excel-Tabelle oder App: Seit September 2022 sind Arbeitgeber verpflichtet, Arbeitsbeginn und -ende, Dauer der Arbeitszeit sowie Überstunden ihrer Beschäftigten zu erfassen. 

Bislang hat aber erst etwas mehr als jedes zweite Unternehmen (59 Prozent) den Beschluss des Bundesarbeitsgerichts umgesetzt, meldet der Digitalverband Bitkom. Befragt wurden 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten. Ein Drittel (33 Prozent) hat die Arbeitszeit schon vor der Entscheidung erfasst, ein Viertel (26 Prozent) danach damit begonnen.

28 Prozent der Unternehmen haben noch keine Arbeitszeiterfassung, wollen aber dieses Jahr damit beginnen. Zwölf Prozent planen zwar die Arbeitszeit zu erfassen, wissen aber noch nicht, ab wann. Insgesamt setzen also alle Unternehmen die neue Vorgabe um oder haben dies fest vor.  

Dass Unternehmen die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten dokumentieren müssen, steht also schon fest. Jetzt geht es noch um die Frage, wie das geschehen soll: Wie am 18. April bekannt wurde, plant das Bundesarbeitsministerium eine Pflicht zur elektronischen Zeiterfassung für Beschäftigte. Stundenzettel sollen also möglichst der Vergangenheit angehören. Die Beschäftigten sollen Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit jeweils am Tag der Arbeitsleistung elektronisch aufzeichnen.

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Nach Angaben von dpa, Süddeutscher Zeitung und anderer Medien sollen die Tarifpartner aber Ausnahmen vereinbaren können. So sollen sie von der elektronischen Form der täglichen Arbeitszeiterfassung abweichen können. In Ausnahmefällen soll auch eine Aufzeichnung in Papierform möglich sein. > Mehr dazu lesen Sie hier!

Hintergrund Das Bundesarbeitsministerium reagiert auf Urteile des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und des Bundesarbeitsgerichts (BAG). Diese hatten eine Erfassung der Arbeitszeiten verlangt.

"Arbeitszeiterfassung ist kontraproduktiv"

Der Digitalverband Bitkom kritisiert die Arbeitszeiterfassung allgemein. "Für viele Unternehmen ist die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung eine große Umstellung. Sie greift tief in die Unternehmenskultur ein, zwingt zu Kontrolle, wo bislang auf Vertrauensbasis gearbeitet wurde, und schafft eine völlig überflüssige Bürokratie. Aktuell arbeiten rund zwei Drittel der Beschäftigten, die von ihrem Arbeitgeber die Möglichkeit dazu bekommen, komplett oder teilweise im Homeoffice", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Die Arbeitszeiterfassung sei dabei absolut kontraproduktiv.

Wie wird aktuell die Arbeitszeit erfasst?

Unter den Unternehmen, die die Arbeitszeit bereits erfassen, setzen laut Bitkom-Umfrage

  • die meisten ein elektronisches System ein, das am Computer (28 Prozent)
  • oder per Smartphone-App (17 Prozent) genutzt wird. 
  • 25 Prozent setzt auf Stempel- oder Stechuhr,
  • 22 Prozent auf ein stationäres Zeiterfassungssystem, das mittels Karte, Chip, Transponder oder Fingerabdruck bedient wird 
  • oder Excel-Tabellen (20 Prozent).
  • 16 Prozent verwenden noch einen handschriftlichen Stundenzettel.

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Text: / handwerksblatt.de

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