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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Photovoltaik auf dem Firmendach, ein Recycling-Konzept, E-Autos im Fuhrpark? Solche Themen sollten Unternehmer im Kreditgespräch kommunizieren, auch wenn sie ihnen als selbstverständlich erscheinen. Die Geldinstitute sind stark an Nachhaltigkeit interessiert. (Foto: © ilfede/123RF.com)
Vorlesen:
Bei Kreditverhandlungen fragen Banken und Sparkassen immer häufiger nach Nachhaltigkeit im Unternehmen. Das meldet die KfW. Handwerker sollten sich auf die neuen Anforderungen einstellen. Die Kammern unterstützen sie dabei.
Unternehmer sollten sich bei Kreditverhandlungen auf Fragen zur Nachhaltigkeit einstellen. Gut jedes vierte Unternehmen (27 Prozent), das in diesem Frühjahr Kreditverhandlungen geführt hat, wurde von seinem Geldinstitut auf das Thema angesprochen. 2022 waren es erst 18 Prozent. Was zeigt, dass das Interesse der Banken und Sparkassen an Aspekten der Nachhaltigkeit rasant wächst, meldet die staatliche Förderbank KfW als zentrales Ergebnis ihrer aktuellen Unternehmensbefragung.
"Banken und Sparkassen beziehen aus regulatorischen Gründen und mit Blick auf das eigene Reputationsmanagement immer häufiger Nachhaltigkeitskriterien bei der Kreditvergabe ein. Dieser Trend wird sich weiter verstärken", betont Volkswirtin Dr. Juliane Gerstenberger von der KfW.
Vier von zehn der von der KfW befragten Unternehmen rechnen damit, dass das Thema Nachhaltigkeit bei Kreditverhandlungen künftig wichtiger wird. Allerdings glauben nur 34 Prozent, dass sie darauf aktuell schon sehr gut oder gut vorbereitet sind. Besonders häufig würden sich die Kreditinstitute nach Treibhausgasemissionen der Unternehmen erkundigen. Auch Fragen zum Energie- und Stromverbrauch werden immer häufiger gestellt.
Nachhaltigkeitscheck und E-Check: Kostenfreie Instrumente für das HandwerkMit dem Nachhaltigkeitscheck 360° - ein Angebot der Handwerkskammern - können Handwerksbetriebe mithilfe der Betriebsberaterinnen und -berater ihrer HWK feststellen, wie nachhaltig ihr Unternehmen ist. Sie erhalten den Ist-Stand im Hinblick auf ihre "Nachhaltigkeitsperformance" und bekommen Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Das kostenfreie "E-Tool" hilft dem Handwerk wiederum mit geringem Aufwand, Energieverbrauchsdaten im Betrieb – vom Büro über die Werkstatt bis zum Fuhrpark – zu erfassen und auszuwerten. Das Energie-Tool ist ein Instrument der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz.
Außerdem gibt es einen kostenfreien Quick-Check für das Handwerk der ZWH mit sechs Fragen zum Thema "Wie nachhaltig ist mein Betrieb?".
"Wir merken, dass die Businesspläne von Handwerkern viel besser für die Kreditverhandlung vorbereitet werden müssen", sagt Silke Eichten, Betriebsberaterin bei der Handwerkskammer der Pfalz. "Es lohnt sich, dort detailliert aufzuschreiben, welche potenziellen Auftraggeber man hat, in welchem Umkreis man tätig ist, welche privaten und gewerblichen Auftraggeber infrage kommen, bis hin zu Absichtserklärungen." Und natürlich kann oder sollte man erwähnen, wie nachhaltig und umweltbewusst das Unternehmen agiert (siehe Checkliste unten). Die Handwerkskammern bieten bei der Erstellung der Businesspläne Unterstützung an.
Nachhaltigkeit im Unternehmen schätzen die Kreditinstitute in der Regel anhand der ESG-Kriterien ein. ESG steht für Environment, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Im Bereich Umwelt geht es ihnen zum Beispiel um Abfallentsorgung im Unternehmen, um den ressourceneffizienten Einsatz von Materialien, Energie und Technologien. "Um diese Themen gegenüber den Banken zu kommunizieren, unterstützen die Handwerkskammern", betont Eichten.
Unter anderem mit dem Nachhaltigkeitscheck 360°, einem Beratungstool, das die individuelle betriebliche Nachhaltigkeitsperformance analysiert und Verbesserungspotenziale identifiziert (siehe Infokasten oben).
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Quelle: Handwerkskammer der Pfalz
Muster für Businesspläne Muster für Businesspläne und ein interaktives Businessplan-Tool gibt es unter anderem auf der Gründerplattform der KfW. Ebenso informiert das Existenzgründerportal der Bundesregierung. Der Betrieb oder Gründer kann sich auf beiden Plattformen informieren, worauf es ankommt und die Vorlagen individuell anpassen. Bei Fragen helfen die Beraterinnen und Berater der Handwerkskammern.
Insgesamt habe sich das Finanzierungsklima für Unternehmen gegenüber 2022 spürbar eingetrübt, berichtet KfW-Volkswirtin Gerstenberger. Der Anteil der Unternehmen, die mühelos einen Kredit aufnehmen konnten, lag bei 35 Prozent. 2022 waren es noch 43 Prozent. "Je kleiner die befragten Unternehmen waren, umso schwieriger gestaltete es sich für sie, eine Finanzierung zu bekommen." 1.800 Unternehmen aus allen Branchen und Größenklassen haben sich im März und April 2024 an der Befragung beteiligt.
Die Eigenkapitalausstattung der Unternehmen wiederum hat sich laut der KfW-Umfrage verbessert. 37 Prozent der Firmen meldeten im Frühjahr, dass ihre Eigenkapitalquote innerhalb der zurückliegenden zwölf Monate gestiegen ist. Die Eigenkapitalsituation der Unternehmen konnte sich nach dem Einbruch in der Corona-Krise also weiter stabilisieren.
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