Über 13.000 neue Ausbildungsverträge wurden im baden-württembergischen Handwerk abgeschlossen. Der Anteil der Ausbildungsanfänger mit höheren Schulabschlüssen hat weiter zugenommen.

Über 13.000 neue Ausbildungsverträge wurden im baden-württembergischen Handwerk abgeschlossen. Der Anteil der Ausbildungsanfänger mit höheren Schulabschlüssen hat weiter zugenommen. (Foto: © Jens Brüggemann)

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13.600 neue Handwerks-Azubis in Baden-Württemberg

Betriebsführung

Rund 13.600 neue Auszubildende haben am 1. September ihre Lehre im baden-württembergischen Handwerk angefangen. Der BWHT fordert eine bessere Vorbereitung auf den Einstieg in eine Berufsausbildung.

In den ersten sieben Monaten 2019 wurden 13.645 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, so der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT). Im Vergleich zum Juni 2018 sei dies ein leichtes Minus von 1,6 Prozent gewesen – das erste seit Juli 2014. BWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel wünscht den neuen Auszubildenden im Namen des baden-württembergischen Handwerks viel Erfolg für ihren beruflichen Start. "Wir freuen uns, dass sie ihre Zukunft im Handwerk sehen. Die Ausbildung junger Menschen ist eine Herzensangelegenheit für uns." Damit das Handwerk aber noch mehr Jugendliche gewinnen könne, sei eine fundierte berufliche Orientierung mitentscheidend. Auch werde es ohne Mindeststandards in Lesen, Schreiben und Rechnen nicht gehen, um in der Berufsausbildung erfolgreich zu sein. Vogel: "Hier ist das Kultusministerium gefragt, für eine gute Unterrichtsqualität und weniger Unterrichtsausfall zu sorgen."

Mehr Berufsstarter mit höherem Schulabschluss

BWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel wünscht allen Neuanfängern im baden-württembergischen Handwerk einen guten Start. Foto: © BWHTBWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel wünscht allen Neuanfängern im baden-württembergischen Handwerk einen guten Start. Foto: © BWHT

Der Anteil der Ausbildungsanfänger mit höheren Schulabschlüssen habe weiter zugenommen. 44 Prozent hätten einen mittleren Schulabschluss (Gesamtjahr 2018: 41 Prozent), 15 Prozent ein (Fach-)abitur (2018: 14 Prozent) mitgebracht. "Die Karriere- und Verdienstchancen im Handwerk sind sehr gut, schön, dass dies auch zunehmend Jugendliche mit Realschulabschluss oder Abitur entdecken", so Vogel. Über 20.000 Betriebe dürften in den nächsten Jahren einen Nachfolger suchen, "wer möchte und Gas gibt, kann also im Handwerk auch sein eigener Chef werden".

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"Kümmerer"-Programm wird fortgesetzt

1.118 Neuverträge seien mit Personen aus den acht Asyl-Zugangsstaaten plus Gambia geschlossen worden. Das sei ein Anteil von rund acht Prozent. Insgesamt waren Ende Juli 3.284 Personen dieser Gruppe in Ausbildung. Damit habe sich der Bestand seit Jahresbeginn leicht erhöht (+1,4 Prozent). "Das Handwerk engagiert sich weiter stark in der Ausbildung und Integration von Geflüchteten, das zeigen die Zahlen. Deshalb ist es gut, dass das Wirtschaftsministerium die Förderung der ,Kümmerer‘-Stellen bei den Handwerkskammern fortsetzt und mit Blick auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz sogar ausbaut."

Am Kümmerer-Programm beteiligen sich laut dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium aktuell 26 Kammern, Bildungsträger und Landkreise. Durch dessen Förderung werden rund 50 „Kümmerinnen“ und „Kümmerer“ beschäftigen. Die Aufgabe der Kümmerer sei es, geeignete junge Menschen bei der Berufswahl zu unterstützen und sie passgenau in Praktikum, Einstiegsqualifizierungen und Ausbildung zu vermitteln. Gleichzeitig seien die Kümmerer Ansprechpartner für die Betriebe, beispielsweise in Fragen zu Unterstützungsmöglichkeiten während der Ausbildung.

Text: / handwerksblatt.de

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