2020 sind bessere Konditionen für Existenzgründer beim Aufstiegs-BAföG geplant. Das Förderarlehen soll ihnen vollständig erlassen werden. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hält dies angesichts der anstehenden Unternehmensnachfolgen bei kleinen und mittleren Betrieben für ein richtiges Signal. (Foto: © tonktiti/123RF.com)

Vorlesen:

Aufstiegs-BAföG: Karliczek kündigt Verbesserungen an

Das Aufstiegs-BAföG ist auch 2018 stark nachgefragt worden. Vor allem Frauen haben davon profitiert. 2020 soll die Förderung weiter verbessert werden.

Die Jahresstatistik des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2018 zeigt: Im vergangenen Jahr wurden rund 167.000 Menschen über das Aufstiegs-BAföG gefördert. Das entspricht einem Plus von 1,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017. Besonders der Anteil der Frauen ist dabei mit 6,3 Prozent auf rund 62.000 gewachsen, hebt das Bundesbildungsministerium hervor. Ein deutliches Plus gab es bei Zahl der geförderten Erzieherinnen und Erzieher. Sie hat um 17 Prozent auf 27.711 zugelegt. Damit betrage der Frauenanteil der vom Aufstiegs-BAföG-Geförderten ein Drittel. Der "staatlich geprüfte Erzieher" sei 2018 das beliebteste Förderziel gewesen, gefolgt vom "geprüften Industriemeister Metall".

Erfolgreichen Weg konsequent fortsetzen

Alle Infos zum Aufstiegs-BAföG"Das Aufstiegs-BAföG leistet einen wichtigen Beitrag, den Fach- und Führungskräftenachwuchs in Deutschland zu sichern", sagt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Die hohe Nachfrage zeige, wie entscheidend der Beitrag für die berufliche Bildung ist. Karliczek freut sich besonders darüber, dass eine zunehmende Zahl an Frauen die Förderung in Anspruch nehme. "Nun gilt es, diesen erfolgreichen Weg konsequent fortzusetzen." Die Entwicklung zeige, dass immer mehr Berufstätige das Aufstiegs-BAföG nutzen, um in ihre Aus- und Weiterbildung zu investieren.

Das könnte Sie auch interessieren:

Förderung von aufeinander aufbauenden Fortbildungen

In einem Interview mit Stuttgarter Tageszeitungen hat Bundesbildungsministerin Karliczek bereits angekündigt, wie sie mit einem Gesetzentwurf zum Ausbau des Aufstiegs-BAföG die Förderbedingungen für Fortbildungsteilnehmer verbessern möchte. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks begrüßt die von ihr angekündigten Maßnahmen. "Vor allem die Förderung von bis zu drei aufeinander aufbauenden Fortbildungen ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der dringend benötigten Fachkräfte und Ausdruck jener Wertschätzung, die das Fortbildungssystem der Höheren Berufsbildung verdient", so ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke.

Vollständiger Darlehenserlass für Existenzgründer

Foto: © ZDH/SchuerringFür Existenzgründer sei darüber hinaus ein vollständiger Darlehenserlass geplant. Angesichts der mehreren Zehntausend anstehenden Unternehmensnachfolgen bei kleinen und mittleren Betrieben in den nächsten zwei Jahren sei dies ein richtiges Signal. Darüber hinaus erwarte das Handwerk eine Förderung innerhalb einer Fortbildungsebene, etwa wenn ein Handwerker eine zweite Meisterqualifikation erwerben möchte. Schwannecke dazu: "Eine solche Verbreiterung der fachlichen Kompetenzen muss ebenfalls förderfähig sein, um den steigenden hohen qualitativen Anforderungen im Handwerk besser gerecht werden zu können." Wichtig sei nun, den Worten rasch Taten folgen zu lassen und die gesetzgeberischen Voraussetzungen für den weiteren Ausbau des Aufstiegs-BAfög zu schaffen, um dem Fachkräftemangel im Handwerk zügig entgegen wirken zu können.

Novelle des Aufstiegs-BAföG bis Herbst 2020

Das Bundesbildungsministerium kündigt an, das Aufstiegs-BAföG bis Herbst 2020 noch weiter auszubauen. BMBF und Länder wollen mit einer Novelle des Aufstiegs-BAföG in dieser Wahlperiode die Leistungen noch einmal deutlich anheben und vor allem Anpassungen durchführen, die Fortbildungsinteressierte mit Familie beim Aufstieg weiter entlasten. Auf Seiten des BMBF seien allein für die Novelle zusätzliche 350 Millionen Euro vorgesehen.

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: