Die Bauwirtschaft ist bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Zeit gekommen und hat sich als robust erwiesen.

Die Bauwirtschaft ist bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Zeit gekommen und hat sich als robust erwiesen. (Foto: © rh2010/123RF.com)

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Bauwirtschaft erwartet leichtes Umsatzplus in 2021

Das Bau- und Ausbauhandwerk ist vergleichsweise gut durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Die Unternehmen erwarten in 2021 ein leichtes Wachstum von 1,3 Prozent. Wöchentliche Corona-Tests auf Baustellen hält die BV Bauwirtschaft für unpraktikabel.

Die Bauwirtschaft ist bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Zeit gekommen und hat sich als robust erwiesen. Die in der Bundesvereinigung (BV) Bauwirtschaft vereinigten Verbände ziehen insgesamt eine positive Bilanz zum Jahr 2020. Auch wenn das Wachstum mit 2,5 Prozent etwas schwächer ausfällt als zunächst erwartet. "Immerhin liegt der Umsatz 2020 bei 363,5 Milliarden Euro", erklärte Marcus Nachbauer, Vorsitzender Bundesvereinigung Bauwirtschaft. 

Von der Politik erwarten die Verbände, dass die Investitionslinien auf allen staatlichen Ebenen hoch gehalten werden. "Da 60 Prozent der öffentlichen Bauinvestitionen von Städten und Gemeinden getätigt würden, sei hier eine Anhebung und Verstetigung der Investitionsbudgets besonders wichtig", so Nachbauer.

Die Bauwirtschaft appelliert an die öffentliche Hand, "ihre Aufgabe und Verantwortung als Bauherr wahrzunehmen. Hier braucht es ausreichende Kapazitäten und eine moderne digitale Infrastruktur."

Bundesvereinigung Bauwirtschaft Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft wird getragen von 15 Spitzenverbänden des Deutschen Bau- und Ausbauhandwerks.

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Wachstum von fast fünf Prozent im Bauhauptgewerbe

Die einzelnen Sparten haben sich unterschiedlich entwickelt: Das Bauhauptgewerbe ist mit einem Wachstum von fast fünf Prozent deutlich besser durch die Corona-Zeit gekommen als das Ausbaugewerbe, das ein Minus von 0,5 Prozent verzeichnet. "Für das Bauhauptgewerbe hat die nach wie vor hohe Neubauaktivität im Wohnungsbau durchgeschlagen. Der Bereich Gebäudetechnik wird das Jahr 2020 mit einem Plus von 2,5 Prozent abschließen", so Nachbauer. Alle sparten seien sehr dynamisch in das Corona-Jahr gestartet, im zweiten und dritten Quartal gab es jedoch sichtbare Bremsspuren.

Für 2021 erwartet die Bauwirtschaft ein geringfügiges Wachstum von 1,3 Prozent. Die Mitgliedsbetriebe würden dann immerhin noch 368,2 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. 

Die Zahl der Beschäftigten werde die Bauwirtschaft wir auf dem Vorjahresniveau bei 3,4 Millionen weiter stabil halten können. Nach wie vor ist der Fachkräftemangel spürbar. Nachbauer: "Der Fachkräftemangel bleibt ein Engpass für eine dynamischere Umsatzentwicklung in den Folgejahren."

Wer soll die Test durchführen? Womöglich der Bauherr?


Eine Schwierigkeit sehen die Verbände darin, ihren Mitarbeitern auf den Baustellen künftig wöchentliche Corona-Tests anzubieten. Was in Werkstätten, Fabriken oder Büros sicherlich umsetzbar sei, sei für den Bau als nicht-stationäre Branche kaum machbar, so Nachbauer. Besser wären praxisgerechte Lösungen. "Im Hochtechnologieland Deutschland sollte es eine App geben, die die Daten der Schnelltests automatisch erfasst und dokumentiert."

Wie solle man die Tests durchführen, fragt der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft. "Die Mitarbeiter verteilen sich auf verschiedene Baustellen, kommen morgens oft überhaupt nicht in den Betrieb, sondern fahren direkt auf die Baustelle. Auf den Baustellen arbeiten zum Teil Beschäftigte verschiedener Firmen gleichzeitig – wer ist dann für die Tests verantwortlich? Womöglich der Bauherr? Der dürfte sich bedanken."

Hoffen auf den Impfturbo

Auf kleineren Baustellen oder bei Reparaturen wiederum würden arbeitet womöglich nur einer oder zwei Beschäftigte arbeiten. "Soll der Unternehmer von Baustelle zu Baustelle fahren, um die Tests durchzuführen? Was wir jetzt brauchen, sind unkomplizierte Lösungen und keine Bürokratiemonster, die über die eigenen Versäumnisse hinwegtäuschen sollen. Wir hoffen, dass der Impfturbo in absehbarer Zeit gezündet wird."

Text: / handwerksblatt.de

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