Das sächsische Kultusministerium arbeitet daran, dass das Berufsschulnetz des Freistaat zukunftsfest zu gestalten. Ausbildungsbetriebe und Träger wurden im Rahmen einer Umfrage in die Planungen einbezogen.

Das sächsische Kultusministerium arbeitet daran, dass das Berufsschulnetz des Freistaat zukunftsfest zu gestalten. Ausbildungsbetriebe und Träger wurden im Rahmen einer Umfrage in die Planungen einbezogen. (Foto: © rawpixel/123RF.com)

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Berufsschulnetz in Sachsen fit für die Zukunft machen

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Das sächsische Kultusministerium will einen Schulnetzplan für die berufsbildenden Schulen erstellen. Vorab hat es Träger und Unternehmen befragt, was sie davon erwarten.

Die in der Online-Umfrage zur Berufsschulnetzplanung interviewten Unternehmen sind mit dem Bildungsangebot der berufsbildenden Schulen in ihrer Region überwiegend zufrieden. Über die Hälfte (54,7 Prozent) bewertete es als "sehr gut" bis "eher gut". Für etwas mehr als ein Drittel (33,8 Prozent) ist es mittelmäßig. "Eher schlecht" und "sehr schlecht" findet etwa jeder Zehnte (11,4 Prozent) das Bildungsangebot.

Erhebliche Unterschiede in der Bewertung gibt es zwischen Stadt und Land. Mehr als jedes zweite Unternehmen in einer kreisfreie Stadt (63,7 Prozent) sowie Unternehmen in Oberzentren und im verdichteten Raum (57,9 Prozent) hält das Bildungsangebot für "sehr gut" bis "eher gut". Bei den Betrieben im ländlichen Raum sind nur 15,5 Prozent dieser Ansicht. Jeweils rund 40 Prozent meinen, dass es "mittelmäßig" (40,1 Prozent) oder "eher schlecht" (39,5 Prozent) ist.

Schulen zu Kompetenzzentren entwickeln

Homogener fallen die Antworten bei der Frage aus, wie gut die Angebote der Ausbildungsberufe auf die regionale Wirtschaft abgestimmt sind. Besonders zufrieden sind die Unternehmen in kreisfreien Städten. 55,4 Prozent vergaben das Prädikat "sehr gut" oder "eher gut". Bei den Unternehmen in Oberzentren und im verdichteten Raum sind es 50,1 Prozent, bei den Unternehmen im ländlichen Raum 40,3 Prozent.

Diese Zahlen bedeuten im Umkehrschluss jedoch: 50 bis 60 Prozent sind eher unzufrieden. "Ziel der Schulnetzplanung muss daher sein, die Beruflichen Schulzentren durch Stärkung vorhandener Ausbildungsprofile zu Kompetenzzentren zu entwickeln", so Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Die Qualität der Bildungsangebote müsse stärker auf die Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft abgestimmt sein.

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Am positivsten wird von der Wirtschaft die Qualität des Berufsschulunterrichts bewerten. "Sehr gut" bis "eher gut" halten sie 61,6 Prozent der Unternehmen in kreisfreien Städten. Nahe beieinander ist das positive Votum der Unternehmen in Oberzentren und im verdichteten Raum (67,4 Prozent) sowie bei den Unternehmen im ländlichen Raum (66,9 Prozent).

Angebote müssen langfristig sicher sein

Darüber hinaus wurden die Träger und Unternehmen um ihre Meinung zu den Leitlinien der künftigen Schulnetzplanung gebeten. Am wichtigsten sind der Wirtschaft, dass die Angebote langfristig gesichert sind. Dies würde auch längere Fahrzeiten für die Auszubildenden rechtfertigen. Zudem sind die ausbildenden Betriebe überzeugt davon, dass Internate oder Wohnheime die Standortqualität erhöhen würden.

Kultusminister kündigt Dialogprozess an

Die Ergebnisse aus der Umfrage fließen in die Überlegungen für einen vom Kultusministerium zu erstellenden Schulnetzplan für die berufsbildenden Schulen ein. Hinzukommen weitere Faktoren, wie etwa eine Sachverhaltsanalyse zu allen Beruflichen Schulzentren in Sachsen. "Mein Haus wird in den kommenden Wochen einen Vorschlag für das künftige Berufsschulnetz in Sachsen vorstellen und einen Dialogprozess starten", so Kultusminister Christian Piwarz. Für Herbst 2020 sei ein Entwurf des Teilschulnetzplanes für berufsbildende Schulen geplant.

Zentrale Ergebnisse der BefragungMit der Online-Umfrage hat das Kultusministerium das Zentrum für sozialwissenschaftliche Methoden der Technischen Universität (TU) Dresden beauftragt. Sie richtete sich an 16.179 duale Ausbildungsbetriebe und an 35 Schulträger. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 25. November und dem 13. Dezember 2019. An der Umfrage haben sich 2.079 Unternehmen (12,8 Prozent) der Unternehmen und 21 Träger (60 Prozent) beteiligt.

Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Text: / handwerksblatt.de

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