Während der Corona-Krise haben sich die Verbraucher vermehrt im Internet und in den sozialen Medien informiert. Handwerker sollten freie Zeiten nutzen, um sich Gedanken über ihren Online-Auftritt und eine digitale Strategie zu machen.

Während der Corona-Krise haben sich die Verbraucher vermehrt im Internet und in den sozialen Medien informiert. Handwerker sollten freie Zeiten nutzen, um sich Gedanken über ihren Online-Auftritt und eine digitale Strategie zu machen. (Foto: © stylephotographs /123RF.com)

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Corona-Krise fürs digitale Großreinemachen nutzen

Viele Menschen nutzen die Corona-Krise, um zu Hause klar Schiff zu machen. Dem sollten sich auch die Betriebe anschließen. Jetzt bietet sich die Chance, den veralteten Internetauftritt aufzuräumen und eine digitale Strategie zu entwickeln.

Die Corona-Krise zwingt die Menschen dazu, mehr Zeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Viele nutzen den unfreiwillig gewonnenen Freiraum, um klar Schiff zu machen. Schränke werden ausgeräumt, Keller und Dachböden entrümpelt, die wiedergefundenen Schätze über das Internet verkauft. "Die Leute beschäftigen sich mit ihrem Zuhause, und sie sind vermehrt online", sagt Johannes Trenkle. Beides könnte etwa dem Bau- und Ausbaugewerbe nützen, meint der wissenschaftliche Mitarbeiter am Ludwig-Fröhler-Institut und Autor der Studie "Plattformen für Handwerksbetriebe". Denn nicht jeder, der sein Haus oder seine Wohnung verschönern möchte, dürfte der geborene Heimwerker sein. "Betriebe, denen kurzfristig Aufträge weggebrochen sind, können versuchen, auf Vermittlungsplattformen wie Blauarbeit oder MyHammer neue Kunden zu finden", schlägt der Forscher vor.

Internetauftritt des Betriebs aufräumen

Interview Wie Facebook dem Handwerk aus der Krise helfen kannEin gründliches Großreinemachen legt Johannes Trenkle auch den Betrieben nahe. "Wer einen ruhigen Tag hat, sollte unbedingt seinen Internetauftritt aufräumen, denn er ist im Netz immer noch der erste Anlaufpunkt für potenzielle Kunden." So könnten etwa alte Bilder und Texte ausgetauscht und durch aktuelles Material ersetzt werden.

Doch es gilt auch, langfristig die Weichen zu stellen und in einer sich stärker vernetzenden Welt eine digitale Strategie zu entwickeln. "Die Plattformen im Internet bieten vielfältige Chancen, mit denen sich die Betriebe auseinandersetzen sollten." In den beruflichen Netzwerken wie LinkedIn oder Xing ließen sich neue Geschäftskontakte knüpfen. Soziale Medien wie Facebook oder Instagram könnten gezielt genutzt werden, um Erfolgsgeschichten oder Anschauungsbeispiele zu platzieren und direkt mit Interessenten zu kommunizieren.

Umfangreiches Beratungsangebot

Beratungsangebot Digitalisierungsexperten: BIT und Digi-BIT findenBei der Suche nach der passenden Strategie werden die Betriebe nicht alleine gelassen. Als erste Anlaufstelle empfiehlt Johannes Trenkle das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Kompetenzzentrum Digitales Handwerk. Es berät zu den Schwerpunkten Informations- und Kommunikationstechnologie, Prozessdigitalisierung, Fertigung und Automatisierungstechnologien, Geschäftsmodelle sowie digitales Bauen. "Dort sind Handwerker schon mal sehr gut aufgehoben." Einen Überblick zu Online-Plattformen biete die kostenlos herunterladbare Studie des Ludwig-Fröhler-Instituts.

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Die Betriebe könnten sich mit ihren Fragen aber auch an die Handwerkskammer wenden. Zu ihrem Beraterstab zählen an einigen Standorten auch Beauftragte für Innovation und Technologie (BIT) sowie auf Digitalisierung spezialisierte Digi-BIT. Beim Aufbau eines digitalen Marktauftritts helfen darüber hinaus freie IT-Experten und Agenturen, die auf das Design von Internetseiten und auf Programmierung spezialisiert sind. "Letztlich ist es günstiger, einen Fachmann zu beauftragen als am falschen Ende zu sparen und selbst eine semiprofessionelle Lösung zu basteln."

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen voran. Sie hat es ermöglicht, dass trotz der Pandemie teilweise weiter von zu Hause aus gearbeitet und gelernt werden konnte. Johannes Trenkle geht nicht davon aus, dass die Welt nach der Corona-Krise ins Analoge zurückfällt. "So merkwürdig es klingt, aber für die digitale Kommunikation ist sie ein absoluter Glücksfall."

Text: / handwerksblatt.de

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