Check and Work installiert PV-Anlagen mit Solar Start-up
Photovoltaik boomt. Check and Work will das lukrative Geschäftsfeld für das Handwerk erschließen. Die Kooperationsplattform arbeitet mit einem Solar Start-up zusammen, hält aber auch Ausschau nach Großprojekten.
Nicht erst der Ukraine-Krieg zeigt, dass Deutschland stärker auf die erneuerbaren Energieträger setzen muss. Als Alternative zur Verstromung von Uran, Kohle oder Gas erfreut sich vor allem Photovoltaik (PV) steigender Beliebtheit. "Die Nachfrage ist irre. Gefühlt will jeder eine PV-Anlage haben", erklärt Martin Holl, Gründer und Geschäftsführer von Check and Work. Der Kooperationsplattform gehören rund 1.200 Handwerksbetriebe an. Die Mehrzahl stammt aus den PV-nahen Gewerken Elektro, Dach sowie Sanitär, Heizung, Klima (SHK).
Lukrative Geschäftsfelder
Martin Holl, Gründer und Geschäftsführer der Handwerkerplattform Check and Work Foto: © #mehrpraxisinschule/Carsten Stork"Photovoltaik ist ein äußerst lukratives Geschäftsfeld für das Handwerk", sagt Martin Holl. Im Februar hat er mit einigen ausgewählten Elektrobetrieben aus dem Check-and-Work-Verbund begonnen, den PV-Markt systematisch zu erschließen. Innerhalb weniger Wochen wurden schon mehr als 70 Projekte von Mitgliedern der Kooperationsplattform in ganz Deutschland umgesetzt. Viele weitere sollen in Zukunft folgen.
Noch dominieren die Privatkunden bei der Auftragsvergabe. Die meisten PV-Anlagen installieren die Handwerker von Check and Work derzeit auf Einfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern. Geht es nach Martin Holl, setzen die Partner des Netzwerkes bald vermehrt auch Großprojekte um.
Bundesweite Großprojekte
Bei der Abwicklung solcher Aufträge kann Check and Work bereits erste Erfolge verbuchen. Vor rund zwei Jahren haben einige Partner aus dem Netzwerk bundesweit über 80 Kaufhof-Filialen mit neuen Datenleitungen und WLAN ausgestattet. Inzwischen gehören auch Fujitsu, eine Supermarktkette und ein Versicherer zu den Kunden. "Allmählich etablieren wir uns als digital aufgestellter, in ganz Deutschland tätiger Handwerksdienstleister", fasst Martin Holl die Entwicklung zusammen.
Wachstumsmarkt Photovoltaik
Als nächstes sollen große Projekte im Bereich Photovoltaik folgen. So ist dem Check-and-Work-Geschäftsführer etwa zu Ohren gekommen, dass ein bekannter Discounter auf den Dächern seiner Filialen PV-Anlagen installieren lassen möchte. An diesem Auftrag wäre das deutschlandweite Netzwerk mit zentraler Projektkoordinator interessiert. "Die Auftraggeber achten verstärkt auf Nachhaltigkeit. Unsere Partnerbetriebe sind vor Ort, sie führen die Arbeiten sehr gut aus und sind auf Zuruf schnell zur Stelle", preist Martin Holl die Vorzüge des Handwerkerverbunds.
Kooperation mit Solar Start-up
Ein Start-up aus Berlin hat dieses Potenzial wohl erkannt und kooperiert mit Check and Work. "Über deren Plattform werden pro Jahr mehrere Tausend PV-Anlagen verkauft", beruft sich Martin Holl auf Angaben des Unternehmens. Check and Work agiert auch hier mit seinem Netzwerk. So unterstützen sich die beiden Start-ups getreu dem Motto der Handwerkerplattform "Kooperieren statt konkurrieren".
Aufgabenteilung zwischen den Start-ups
Die Kunden bestellen ihre PV-Anlage über die digitale Plattform des Solar Start-ups. Check and Work hat die passenden Partnerbetriebe aus dem Elektro- oder Dachdecker-Handwerk in der jeweiligen Region. "Unser Partner liefert uns die Kundenprojekte, eine detaillierte Planung der PV-Anlage sowie große Komponenten wie Paneele, Wechselrichter und Batterie. Wir kümmern uns um die gesamte digitale Bereitstellung aller Unterlagen für unsere handwerklichen Partnerbetriebe, die es aus den Filialprojekten gewohnt sind, komplett digital mit uns zu arbeiten und können den gesamten administrativen Prozess der Installation übernehmen", beschreibt der Check-and-Work-Gründer die Aufgabenteilung.
Check and Work Über die Entwicklung der Kooperationsplattform Check and Work zum deutschlandweit tätigen Generalübernehmer haben wir in dem Online-Artikel "Kooperationsportal managt deutschlandweite Großprojekte" auf handwerksblatt.de berichtet. Zudem unterstützt Check and Work die Bildungsinitiative #mehrpraxisinschule. Das Team um Patricia Heitmar setzt sich für eine frühzeitige Berufsorientierung mit dem Schwerpunkt auf Handwerk, Mathematik, IT, Naturwissenschaften und Technik ein. Nachzulesen ist dies im Online-Artikel "Schulsystem steht frühem, praxisorientiertem Unterricht im Weg" auf handwerksblatt.de.
Abwicklung über MemoMeister
Die Kooperationsplattform für Handwerker dürfte in Deutschland zu den digitalen Vorreitern zählen. Vom Angebot über die Rechnung und Dokumentation aller Arbeiten bis hin zur Bewertung bei Google wird alles systematisch abgehakt. "Alle Mitglieder sind Teil dieses ,MemoMeister-Prozesses‘", erklärt Martin Holl.
Die digitale Projektakte ist eines von mehreren Tools, die den Partnerbetrieben dabei helfen sollen, alle Arbeitsschritte während eines Projekts zu überblicken und effizient zu organisieren. "Da wir alle Unterlagen in MemoMeister ablegen, die jeweiligen Termine im Kalender der Betriebe eintragen und sogar teilweise die Materialien bestellen, können sich unsere Mitglieder auf das konzentrieren, was sie am besten können – ihr Handwerk."
Handwerk gegen Amazon
Das ZEP-Team aus Bielefeld gehört zum Netzwerk der Handwerkerplattform Check and Work. Foto: © Stork Media/ZEP-Team/Check and WorkFür Martin Holl ist die Zeit der Einzelkämpfer im Handwerk gezählt. Bei der Vermittlung von Aufträgen werde an Online-Plattformen wie etwa Zolar kein Weg vorbeigehen. "Die Kunden suchen nach der bequemsten Lösung, und die besteht nicht darin, zig Handwerker nach einem Kostenvoranschlag zu fragen." Deshalb bündelt Check and Work die Kräfte des Handwerks.
Unabhängig vom Preisdiktat machen
Die Kooperation aus hochwertig und effizient arbeitenden Handwerkern möchte Check-and-Work-Geschäftsführer Martin Holl als Gegengewicht zu den kapitalstarken Unternehmen der Internetwirtschaft positionieren. "Wenn es uns gelingt, viel versprechende Geschäftsfelder wie Photovoltaik zu unseren Konditionen zu erschließen und als Verbund auch deutschlandweit bei großen Projekten zum Zuge zu kommen, machen wir uns unabhängiger vom Preisdiktat der Start-ups und Amazons."
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Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
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