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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Viele asbesthaltige Baustoffe können uns immer noch begegnen, zum Beispiel in Dachplatten. (Foto: © Robert de Jong/123RF.com)
Vorlesen:
Februar 2025
Vor allem für Arbeiten mit Asbest beim Bauen im Bestand gibt die neue Verordnung wesentliche Änderungen vor. Die BG Bau behandelt in einem Online-Kurs die reformierten Regeln.
In Deutschland ist die Verwendung von Asbest wegen seiner krebserzeugenden Wirkung seit 1993 verboten. Viele asbesthaltige Baustoffe können uns aber nach wie vor begegnen, zum Beispiel in Bodenbelägen, Dachplatten, Fliesenklebern, Spachtelmassen und Putzen. Die alte Gefahrstoffverordnung kannte Ausnahmen für Arbeiten mit Asbest lediglich bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten.
Nicht geregelt waren bislang Tätigkeiten mit asbesthaltigen Baustoffen, wie Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber, beim Bauen im Bestand. Hier schafft die am 5. Dezember 2024 in Kraft getretene Gefahrstoffverordnung Klarheit. Die neue Verordnung unterscheidet für Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen nach dem Risiko, das dabei entsteht. Sie definiert drei Risikobereiche:
Die neue Gefahrstoffverordnung erlaubt jetzt Arbeiten zur "funktionalen Instandhaltung" baulicher Anlagen im Bereich geringer und mittlerer Risiken. So dürfen mit entsprechenden Schutzmaßnahmen und den erforderlichen Qualifikationen beispielsweise Schlitze in asbesthaltigem Putz zur Verlegung einer Elektroleitung gefräst werden. Bislang war das nicht zulässig.
Für Tätigkeiten mit hohen Risiken gibt es weiterhin strenge Anforderungen, nur Fachfirmen mit Zulassung dürfen sie durchführen. Handwerksbetriebe werden solche Arbeiten faktisch nicht ausführen!
Außerdem gilt jetzt eine Informations- und Mitwirkungspflicht des Veranlassers von Bauarbeiten, also den Bauherren. Dieser muss dem beauftragten Unternehmen künftig alle ihm vorliegenden Informationen, im Wesentlichen Angaben zum Baujahr oder Baubeginn oder zur Schadstoffbelastung des Gebäudes, zur Verfügung stellen.
Die Berufsgenossenschaft Bau (BGBAU) hat einen Online-Kurs zusammengestellt: Mit dem E-Learning-Modul "Grundkenntnisse Asbest" im Lernportal der BG BAU können die Beschäftigten Grundkenntnisse erwerben.
Der kostenlose Leitfaden "Asbest beim Bauen im Bestand" erläutert die neuen Regelungen und enthält praktische Tipps zur Umsetzung. Dazu zählen Muster für eine Gefährdungsbeurteilung und eine Betriebsanweisung.
Die Berater in den Handwerkskammern helfen Ihnen bei Rechtsfragen gerne weiter!
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