Ob Handy, Tablett oder hochwertige Digitalkamera, hängt vom Bildeinsatz ab. (Foto: © sdecoret/123RF.com)

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Handwerk 4.0: Digitale ­Fotos optimal nutzen

Bei der Vermarktung von Produkten und Leistungen nehmen digitale Bilder in ­Handwerksbetrieben eine Schlüsselrolle ein. Doch mit welcher Hard- und Software gelingen Fotos am besten?

Digitale Fotos sind in vielen Handwerksbetrieben ein erfolgreiches Mittel, um Kunden von eigenen Produkten und Leistungen zu überzeugen. Deshalb werden sie fast überall eingesetzt: auf der eigenen Internetseite, in Broschüren und Werbeanzeigen, in sozialen Netzwerken, bei Dokumentation von der Baustelle oder in Kundenpräsentationen. Besonders praktisch: Heute hat fast jeder Mitarbeiter eine digitale Kamera immer dabei – in Form von Smartphone oder Tablet.
Doch für welche Fotos genügt ein Smartphone – und wann ist eine digitale Kamera sinnvoll? Das kommt ganz auf die Größe und den Einsatzzweck des späteren Fotos an. Für das Internet und Ausdrucke bis DIN-A3-Größe liefern Smartphones und Tablets meist eine ausreichende Qualität und Auflösung – zumindest bei gutem Tageslicht (s. Tabelle). Für größere Ausdrucke oder schlechte Lichtverhältnisse sind hingegen höherwertige digitale Kameras empfehlenswert, da diese über lichtstärkere Objektive und optische Zoommöglichkeiten verfügen.

Clever sortieren und archivieren

Damit die eigenen Schnappschüsse im Marketing optimal eingesetzt werden können, müssen die Bilder meist nachbearbeitet und so archiviert werden, dass sie sich später leicht wiederfinden lassen. Zu diesem Zweck gibt es professionelle und teilweise sogar kostenlose Programme aus dem Internet. Diese sollte man auch nutzen, denn bei vielen Handwerkern wächst die Fotosammlung im Laufe der Jahre deutlich an: Denn die Kamera ist auf Baustellen oder bei Referenzprojekten ein ständiger Begleiter. In einigen Betrieben werden auch regelmäßig Produktfotos für den eigenen Online-Shop produziert. Nach einiger Zeit stellt sich dann die Frage: Wie lassen sich die vielen hundert Bilder effektiv bearbeiten, optimal archivieren und am besten für Projekte nutzen?

Schon vor dem ersten Speichern gilt: Fotos sichten und die unbrauchbaren Schnappschüsse direkt aussortieren – denn wer viel ausmistet, muss deutlich weniger archivieren. Ein durchdachtes Ordnersystem mit aussagekräftigen Bezeichnungen wie "Kundenname Ort Jahreszahl" oder "Produktname Hersteller Jahreszahl" erleichtert die Übersicht. Auch die Dateinamen der Fotos selbst sollten nicht aus unübersichtlichen Zahlenkolonnen bestehen, sondern wichtige Schlagwörter enthalten, mit denen sich Bilder per Suchfunktion später in Sekundenschnelle finden lassen.

Als ideale Speicherlösung für Bilder bieten sich Festplatten oder USB-Sticks an, weil sich Fotoarchive hier schnell durchsuchen lassen. Damit die wertvollen Bilder bei einem Speicherdefekt nicht unwiederbringlich verloren sind, sollten regelmäßig Sicherungskopien angefertigt werden. Dafür eignen sich auch Online-Speicherdienste, wie Google Drive (bis zu 15 GB kostenfrei, ­https://drive.google.com) oder E-Post Cloud (bis zu 30 GB kostenfrei, www.epost.de).

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Kostenlose Bildbearbeitungsprogramme

Leider bietet das Betriebssystem Windows nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten zum Organisieren und Betrachten von Bildern. Sehr viel komfortabler sind kostenlose Bildbetrachtungs- und Archivierungsprogramme wie z. B. IrfanView oder XnView, die zudem einfache Möglichkeiten zur Bildbearbeitung bieten. Mit wenigen Mausklicks können hier bei allen Fotos nötige Verbesserungen vorgenommen werden, wie das Drehen von Hochformatbildern, eine Optimierung von Schärfe und Kontrast oder das Neuzuschneiden von verunglückten Ausschnitten. Wer seine Fotos online einsetzt, sollte diese außerdem vorab verkleinern, damit das Versenden oder Onlinestellen nicht zur Geduldsprobe wird. Eine einfache Bilderverwaltung bietet Google mit dem kostenlosen Online-Service "Google Fotos" an – ein Allroundtool zum Speichern, Bearbeiten und Teilen von Bildern.

Für Fotografen mit ambitionierteren Ansprüchen gibt es eine ganze Reihe von professioneller Bildbearbeitungssoftware. Der Klassiker ist Adobe Photoshop, das als Einzelprodukt im Abo allerdings mindestens rund 24 Euro monatlich kostet. Wer Abstriche beim Funktionsumfang macht, bekommt mit GIMP oder Paint.NET kostenlose Alternativen. Diese bieten ebenfalls leistungsstarke Möglichkeiten, Fotos zu verbessern, zu bearbeiten, zu verkleinern oder mit Effekten zu versehen.

Wie in vielen Bereichen gilt auch bei Fotos: Wenn das Ergebnis besonders eindrucksvoll werden soll, ist ein Profi meist die bessere Wahl. Denn professionelle Fotografen verfügen in allen Situationen über das nötige Know-how und die passende Technik.

Foto: © Thomas Busch

Foto: © Thomas Busch

Bessere Smartphone-Fotos

Staubfreies Objektiv
Schon der kleinste Staubfussel kann stören – deshalb die Linse vorab mit einem weichen Mikrofaser- oder Baumwolltuch säubern.

Hohe Auflösung
Für die maximale Bildqualität sollten Sie immer die höchste Auflösung wählen. Dies erleichtert auch die Nachbearbeitung der Fotos.

Manuelle Einstellungen
Die Einstellungen für Blitz (am besten vermeiden – je nach Lichtbedingungen) und Licht-Empfindlichkeit/Helligkeit (so niedrig wie möglich – Werte bis 200 sind oft passend) am besten manuell vornehmen.

Licht richtig einsetzen 
Frontales Sonnenlicht vermeiden, die Lichtquelle sollte sich immer im Rücken befinden.

Zoomen vermeiden
Die meisten Smartphones bieten nur eine digitale Zoommöglichkeit, wodurch das Foto pixelig wird. Deshalb immer so nah wie möglich selbst an das Motiv herangehen.

Fokus von Hand setzen
Der Autofokus erkennt oft nicht, welches Objekt im Mittelpunkt der Aufnahme steht. Deshalb den Fokus von Hand setzen (Touch-Fokus). Zweihändige Bedienung Vermeiden Sie einen schiefen Horizont oder verwackelte Aufnahmen, indem Sie das Smartphone mit zwei Händen festhalten und bedienen. Alternativ ein Smartphone-Stativ nutzen.

Gezielte Mehrfachaufnahmen
Es empfiehlt sich, jedes Motiv mehrfach zu knipsen und misslungene Bilder später zu löschen. Einige Smartphones bieten dazu eine Serienbild-Funktion.

Text: / handwerksblatt.de

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