Nix mehr zu tun? Viele Auftraggeber kündigen derzeit aus Kostengründen ihre Bauvorhaben.

Nix mehr zu tun? Viele Auftraggeber kündigen derzeit aus Kostengründen ihre Bauvorhaben. (Foto: © Daniel Kaesler/123RF.com)

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Immer mehr Stornierungen im Wohnungsbau

Betriebsführung

Eine steigende Zahl von Bau-Auftraggebern kündigt ihre Verträge, zeigt eine Umfrage des Ifo Instituts. Grund sind die Kostenexplosionen bei Material und Energie sowie gestiegene Bauzinsen.

Im deutschen Wohnungsbau gibt es immer mehr Absagen von Projekten. Im September waren 16,7 Prozent der befragten Bauunternehmen davon betroffen, teilte das Münchner Ifo-Institut auf Grundlage seiner regelmäßigen Umfrage mit. Im August hatte der Anteil noch bei 11,6 Prozent gelegen.

"Aufgrund der explodierenden Material- und Energiepreise sowie der steigenden Finanzierungszinsen ist die Planungssicherheit dahin", sagt ifo Forscher Felix Leiss. "Die Baukosten steigen immer weiter. Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar, sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine."

Weiter Engpässe beim Baumaterial

Die Geschäftserwartungen trübten sich nochmals ein. Sie fielen auf minus 53,2 Punkte, das ist außergewöhnlich schwach. "Die Unternehmen verfügen im Schnitt immer noch über große Auftragsreserven, aber die Zukunftssorgen waren selten so groß. Die Erwartungen notieren auf dem tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991", ergänzt Leiss.

Weiterhin gab es viele Probleme beim Baumaterial, 32,7 Prozent der Unternehmen meldeten Engpässe. Im Vormonat hatte der Anteil noch bei 36,4 Prozent gelegen. "Die Materialengpässe entspannen sich nur langsam und die hohen Energiepreise verteuern das knappe Material zusätzlich. Die Bauunternehmen müssen die höheren Beschaffungskosten an die Kunden weitergeben. Für die kommenden Monate sind auf breiter Front weitere Preiserhöhungen geplant", erklärt Leiss. Die Preispläne erhöhten sich von 48,4 auf 49,5 Punkte.

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Quelle: Ifo Institut 

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Text: / handwerksblatt.de

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