Als einen "Tarifvertrag der Vernunft" bezeichnen die Arbeitgeber im Gebäudereiniger-Handwerk den Tarifabschluss.

Als einen "Tarifvertrag der Vernunft" bezeichnen die Arbeitgeber im Gebäudereiniger-Handwerk den Tarifabschluss. (Foto: © kzenon/123RF.com)

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Lohnplus im Gebäudereiniger-Handwerk

Betriebsführung

In der vierten Tarifrunde gab es eine Einigung: Der Branchenmindestlohn im Gebäudereiniger-Handwerk steigt ab 2021 zunächst auf 11,11 Euro und auf zwölf Euro die Stunde ab 2023. Der Abschluss sei für die Betriebe "am Rande des Machbaren" erklären die Arbeitgeber.

Erst in der vierten Tarifrunde und nach 15-stündigen Verhandlungen haben sich IG BAU und Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV)  geeinigt. Der Branchenmindestlohn für Reinigungskräfte steigt ab 2021 von aktuell 10,80 Euro auf 11,11 Euro. Das entspricht einem Lohnplus von 2,9 Prozent.

Ab 2022 steigt der Branchenmindestlohn auf 11,55 Euro (plus 3,9 Prozent) und ab 2023 liegt er bei zwölf Euro (plus 3,9 Prozent).

Das Gebäudereiniger-Handwerk ist mit knapp 700.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Deutschlands beschäftigungsstärkstes Handwerk. Christian Kloevekorn, Verhandlungsführer für die Arbeitgeber erklärte: "Der Abschluss ist für unsere von der Corona-Krise stark betroffenen Betriebe am Rande des Machbaren. Unterm Strich jedoch steht ein Tarifvertrag der Vernunft mit vielen überzeugenden Facetten."

Für die Beschäftigten sei das ein großer Schritt "heraus aus dem Niedriglohnsektor", erklärte IG BAU-Verhandlungsführerin Ulrike Laux.

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Der Tarifvorschlag sieht Lohnsteigerungen für gelernte Kräfte vor. Beschäftigte in der OP-Reinigung kommen auf ein Plus von insgesamt 8,7 Prozent. Glas- und Fassadenreiniger erhalten insgesamt 7,6 Prozent mehr und verdienen nach der dritten Tariferhöhung ab 2023 15,20 Euro pro Stunde.

Lange Laufzeit mit konstantem Lohnzuwachs

Die lange Laufzeit und der konstante Lohnzuwachs bedeute eine Planungssicherheit der Betriebe und deren Auftraggeber, so Christian Kloevekorn. "Das ist mit Blick auf die unsichere Zukunft durch Corona ein sehr hohes Gut."

Die Arbeitgeber würden damit auch zeigen, dass sie den Beschäftigten "nicht nur Applaus spenden", sondern dass sie in der Praxis für attraktive und zukunftsfähige Konditionen sorgen, so Christian Kloevekorn.

 

Text: / handwerksblatt.de

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