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Praktikumsprämie soll Jugend für Handwerk begeistern

Praktikumsprämie soll Jugend für Handwerk begeistern (Foto: © macondoso/123RF.com)

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Mehr Azubis durch Praktikumsprämie

Das Handwerk in Brandenburg erwartet von der Landesregierung, Mittel für dieses Anreizinstrument zur Verfügung zu stellen.

Eine Praktikumsprämie ist aus Sicht der drei brandenburgischen Handwerkskammern vor allem deshalb dringend notwendig, weil damit die Berufsorientierung gestärkt und mehr junge Menschen für das Handwerk begeistert werden könnten. Viele Jugendliche fühlen sich erfahrungsgemäß unsicher bei der Berufswahl. Praktische Erfahrungen können ihnen dabei helfen, ihre Interessen und Fähigkeiten zu entdecken. Die Prämie wäre ein nicht zu unterschätzender Anreiz, um mehr Schüler für Betriebspraktika zu gewinnen und somit langfristig den Fachkräftemangel im Handwerk zu bekämpfen.

Berufliche Orientierung stärken


Vor knapp einem Jahr gab es dazu bereits ein Spitzengespräch mit den drei Handwerkskammern und der Landesregierung. Bei dem Treffen mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und weiteren Kabinettsmitgliedern am 16. August 2024 bestand Einigkeit darin, dass das Betriebspraktikum im Handwerk als Instrument zur beruflichen Orientierung gestärkt wird. Einzelheiten zur Ausgestaltung einer Praktikumsprämie sollten in weiteren Gesprächen vereinbart werden. Allerdings, so das Signal von Ministerpräsident Woidke seinerzeit, stünde die Prämie unter dem Vorbehalt der entsprechenden Mittel im nächsten Landeshaushalt. Nach dem Austausch mit den Präsidenten der Handwerkskammern hatte Woidke dem Handwerk trotz des Vorbehalts Hoffnung gemacht, als er sagte: "Brandenburg ist wirtschaftlich erfolgreich, unsere Unternehmen suchen Arbeits- und Fachkräfte. Daher ist es wichtig, dass wir unseren eigenen Nachwuchs fit machen für den Berufseinstieg. Dazu gehört eine fundierte berufliche Orientierung. Diese wollen wir unter anderem dadurch stärken, dass wir noch mehr Schülerinnen und Schüler für Praktika in unseren Handwerksbetrieben begeistern." An diesem Punkt wollen die Handwerkskammern den Ministerpräsidenten jetzt beim Wort nehmen – sie fordern, dass die Praktikumsprämie endlich eingeführt wird.

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Praktikumsprämie: Vorteile für Handwerk und Schüler

Vorreiter in Sachen Praktikumsprämie ist Sachsen-Anhalt. Das Prämien-Modell dort sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler, die ein freiwilliges Ferienpraktikum in einem Handwerksbetrieb absolvieren, 120 Euro pro Woche erhalten. Eine Größenordnung, die man sich auch im märkischen Handwerk gut vorstellen kann.

Unzählige Handwerksbetriebe in Brandenburg bieten Praktikumsplätze an. Sie alle stehen einer Praktikumsprämie positiv gegenüber, da sie dazu beitragen würde, junge Talente frühzeitig an das Handwerk heranzuführen. Das Handwerk als "Ausbilder der Nation" bildet schließlich auch für andere Branchen aus und spielt somit eine entscheidende Rolle für die Fachkräftesicherung auch in anderen Branchen. Durch die Prämie könnte die Attraktivität von Praktika gesteigert werden, was wiederum die Chancen erhöhen würde, mehr motivierte Auszubildende zu gewinnen. Die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk ist unverändert hoch. Das belegt u. a. folgende Zahl: Aktuell suchen Brandenburgs Handwerksbetriebe für das im Sommer beginnende Ausbildungsjahr noch Bewerberinnen und Bewerber für mehr als 2.000 unbesetzte Lehrstellen.

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Text: / handwerksblatt.de

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