Kaminofen statt Gasheizung? Das kann Gefahren bergen. Das Schornsteinfegerhandwerk klärt darüber auf.

Kaminofen statt Gasheizung? Das kann Gefahren bergen. Das Schornsteinfegerhandwerk klärt darüber auf. (Foto: © welcomia/123RF.com)

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Schornsteinfeger warnen vor Heiz-Experimenten

Betriebsführung

Um Gas zu sparen, den alten Kaminofen wieder aktivieren? Das Schornsteinfegerhandwerk informiert, was dabei zu beachten ist.

Die Energiepreise steigen, das Gas könnte im Winter knapp werden. Da fragen sich manche Verbraucher, ob sie nicht einfach ihre alten Kaminöfen wieder anschließen sollen. Das Schornsteinfegerhandwerk warnt davor, das selbst in die Hand zu nehmen, denn diese "Notfeuerstätten" müssten zunächst überprüft und dann fachgerecht angeschlossen werden. Nur so sei die Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet.

Bezirksschornsteinfegerinnen und -schornsteinfeger wissen, was dazu zu tun ist, und können wichtige Fragen klären, etwa ob der Querschnitt des Schornsteins frei ist, technische Mängel wie defekte Dichtungen vorliegen oder ob bauliche Veränderungen einen Brand auslösen könnten.

Grenzwerte und baurechtliche Vorgaben müssen beachtet werden

Auch ist eine Aktivierung der "Notfeuerstätten" nicht ohne weiteres möglich, da beim erneuten Anschluss bestimmte Emissionsgrenzwerte und baurechtliche Vorgaben eingehalten werden müssen, über die das Fachhandwerk informiert ist. Nur in Bayern und Sachsen haben die Landesregierungen entschieden, dass stillgelegte private Holzheizungen und -Öfen unter bestimmten Umständen über Allgemeinverfügungen befristet wieder genutzt werden können.

Da zudem auch Brennholz knapp wird, sehen Schornsteinfegerhandwerk und Feuerwehrverbände die Gefahr, dass Verbraucher gefährliche Behelfsheizungen bauen oder Geräte, die ausschließlich für den Außenbereich gedacht sind, im Haus aufstellen. Sie warnen ausdrücklich vor dem unsachgemäßen Gebrauch von Gas-Heizstrahlern oder -Lüftern, Ethanol-Feuerstätten, Campingkochern, Grills und Feuerschalen.

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Unsachgemäße Nutzung von Geräten kann zu Vergiftungen führen

Die Nutzung solch brennstoffbetriebener Geräte als improvisierte Heizung in Innenräumen kann laut der Experten aufgrund der Anreicherung von Abgasen, fehlenden Sauerstoffs und einer erhöhten Kohlenmonoxidkonzentration zu akuten Vergiftungen führen.

In der aktuellen Energiekrise befürchtet das Schornsteinfegerhandwerk außerdem einen Anstieg der CO-Unfälle und Brände, denn Verbraucher könnten auf die Ideen kommen, als Ersatz für vergriffenes Brennholz Abfälle, Sperrmüll oder Zeitungspapier zu verfeuern und damit gesundheitsbelastende Emissionen oder Brände verursachen.

Quellen: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks - Zentralinnungsverband (ZIV); Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

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Text: / handwerksblatt.de

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