Foto: © auremar/123RF.com
HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Bei der Woche der Nachhaltigkeit der Handwerkskammer Münster gab es Tipps rund ums Energiesparen. (Foto: © Handwerkskammer Münster)
Vorlesen:
Die Handwerkskammern in Deutschland - HWK Münster
November 2020
Die Nachhaltigkeitswoche der Handwerkskammer Münster ist vorbei. Es wurden viele Tipps und Praxisbeispiele vorgetragen.
Mit Erfolg nachhaltig wirtschaften – wie das gehen kann, hat die Online-Nachhaltigkeitswoche der Handwerkskammer Münster aufgezeigt. An drei Tagen gab es in Videokonferenzen Hintergrundinformationen und Praxistipps für Betriebe, die eine nachhaltige Entwicklung als Chance nutzen wollen. Schwerpunkte lagen auf nachhaltigem Bauen und Energieeffizienz.
Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW, lud dazu ein, die Beratungsangebote seines Hauses zur Ressourceneffizienz und zur Finanzierung dieser Maßnahmen in Anspruch zu nehmen. Endliche Ressourcen auf der Erde machten eine Kreislaufwirtschaft erforderlich, in der Rohstoffe sparsam verwendet, wiederverwendet und recycelt werden müssten. Das könne sich auch für Handwerksbetriebe lohnen, betonte Dr. Jahns. Dr. Stefan Anders, Abteilungsleiter der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, stellte heraus, dass mehr als 20 Prozent des Immobilieninvestments mittlerweile in nachhaltigkeitszertifizierte Gebäude flössen. Die Tendenz steige. Damit tue sich für engagierte Handwerker, besonders beim Innenausbau, ein lukratives Marktsegment auf.
Eine Orientierungshilfe zur Auswahl ökologisch verträglicher und gesundheitlich unbedenklicher Baustoffe biete der international tätige Verein Natureplus, wie dessen Geschäftsführer Tilmann Kramolisch erläuterte. Die von Natureplus ausgezeichneten Produkte hätten ein aufwendiges, transparentes Prüfverfahren mit einem breiten Kriterienkatalog durchlaufen. Die Zertifizierung gebe Verbrauchern, aber auch Handwerkern Sicherheit, die ihre Kunden bei der Baustoffauswahl kompetent beraten wollten oder bei einem Bauvorhaben auf der sicheren Seite in Sachen Nachhaltigkeit sein müssten.
Dr. Tim Schmidla, Experte für Wärme und Gebäude bei der Energieagentur NRW, erläuterte die Neuerungen des Gebäudeenergiegesetzes, die seit dem 1. November in Kraft sind. Auch wenn sich die neuen Vorgaben zum Energiestandard der Gebäude kaum änderten, riet er dazu, in der Kundenberatung möglichst nicht auf mögliche Ausnahmeregelungen zu setzen, sondern energieeffiziente Bauweisen und regenerative Heiztechnik zu empfehlen. Vor allem die stufenweise anwachsende Besteuerung der CO2-Emissionen werde das Heizen mit fossilen Brennstoffen künftig sehr teuer machen.
Auf das regionale Bauhandwerk abgestimmt war der Vortrag von Architekt Christoph Thiel aus Münster. Er erläuterte, wie sich hocheffiziente Passivhäuser auch in der regionaltypischen Klinkerbauweise errichten lassen. Thiel präsentierte die Besonderheiten und Spezialbauprodukte, die beim klassischen zweischaligen Mauerwerk zum Tragen kommen müssen, um den exzellenten Energiestandard zu erreichen. Besonders nachhaltig ließen sich Passivhäuser in Holzrahmenbauweise errichten, weil hier auch ökologische Dämmstoffe eingesetzt werden könnten.
Claus Bühnen, dessen Spezialgebiet bei der Energieagentur NRW Energieanwendung, Klimaschutz in Industrie und Gewerbe ist, brachte die Kostenvorteile einer energieeffizienten Beleuchtung auf den Punkt: "Bei der Umstellung auf LED-Technik sind etwa 50 Prozent Einsparungen bei Energie und damit Kosten möglich." Mit einem zusätzlichen Beleuchtungsmanagement, zum Beispiel durch Zeitschaltungen, Tageslichtsteuerungen oder Anwesenheitsmelder, könnten sogar etwa 70 Prozent eingespart werden. Damit lasse sich mit einer Investition in Beleuchtungstechnik eine Kapitalrendite von 10 Prozent erzielen. Weitere Vorteile lägen in einer Verbesserung der Beleuchtungsqualität.
Von einer steigenden Nachfrage nach Photovoltaik in Kommunen, bei Unternehmen und Privathäusern berichtete Dr. Christina Buckemüller von der Solarinitiative Ruhr. Weitere Installationsbetriebe würden benötigt, die sich diesem zukunftsträchtigen Geschäftszweig zuwendeten, um alle Kundenaufträge bedienen zu können.
Dr. Klaus Landrath, der die Nachhaltigkeits-Initiative der HWK koordiniert, stellte die Dienstleistungen und Informationsmaterialien der Umweltzentren des Handwerks vor, um Betriebe bei der Energieeinsparung und ihren Klimaschutzanstrengungen voranzubringen. Die neue App "Energiebuch für Handwerksbetriebe" ermögliche künftig eine unkomplizierte, einfache Erfassung aller Energieverbrauchsdaten und die automatische Auswertung und grafische Darstellung der Unternehmensentwicklung. "Damit steht bei Investitionsentscheidungen immer eine gute Entscheidungsgrundlage bezüglich der Energiekosten zur Verfügung. Auch ein Energiemanagement kann nachgewiesen werden", empfahl Dr. Landrath.
Hintergrund Weitere Hintergrundinformationen zu den Themenbereichen Umwelt und Energie gibt die Handwerkskammer Münster hier.
Zur Website von Energieeffizienz-Handwerk geht es hier entlang.
Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Münster
Kommentar schreiben