Der Kategorie Brot droht eine Schlechterstellung beim Nutri-Score.

Der Kategorie Brot droht eine Schlechterstellung beim Nutri-Score. (Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.)

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Nutri-Score: Bäckerhandwerk lehnt Schlechterbewertung von Brot ab

Die Berechnung des Nutri-Scores für Lebensmittel soll sich ändern. Brot würde damit schlechter bewertet. Das Bäckerhandwerk hat dafür kein Verständnis.

Der Nutri-Score kennzeichnet Lebensmittel mittels einer fünfstufigen, farbigen Skala von A (grün) über C (gelb) bis E (rot) und gibt an, welchen Nährwert ein Produkt in der Gesamtschau hat. Damit soll es für die Verbraucher einfacher werden, Produkte zu vergleichen und sich ausgewogener und gesünder zu ernähren.

Der Score wurde von Wissenschaftlern der Pariser Université 13 entwickelt. Der Algorithmus zur Berechnung des Scores basiert auf dem Nährwertprofilsystem der Britischen Food Standard Agency, das Wissenschaftlern der Universität Oxford entwickelt wurde. Der Nutri-Score ist eine Marke der Agentur Santé publique France, eine Behörde im Geschäftsbereich des französischen Gesundheitsministeriums.

Schlechterbewertung von Brot

Zum Jahresende plant die Santé publique France eine Neubewertung der Nährwertkennzeichnung, mit der Mischbrot auf C abgewertet werden würde. Diese Kategorie kennzeichnet eher unausgewogen zusammengesetzte Nahrungsmittel. Weißbrot drohe laut Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks in den roten, ungesunden Bereich, der Lebensmittelkennzeichnung abzurutschen.

Der Verband reagiert mit Unverständnis auf die geplante Änderung. Eine Schlechterbewertung von Brot könne nicht Sinn und Zweck eines Nährwertkennzeichnungssystems sein. Sie führe zu Irreführung und könnte letztlich das Akzeptanzproblem durch die Verbraucher erhöhen.

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"Brot ist gesund"

"Der Nutri-Score gilt zwar aktuell nicht für lose Ware, also Brot vom Handwerksbäcker, nichtsdestrotrotz lehnen wir eine Schlechterstellung der Kategorie Brot strikt ab", so Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks. "Brot ist Grundnahrungsmittel Nummer eins in Deutschland, es ist gesund, nachhaltig und wesentlicher Bestandteil einer ausgewogenen und pflanzenbasierten Ernährung."

Die geplante Änderung führe zur Verbrauchertäuschung. "Wird ein an sich gesundes und sättigendes Produkt wie Brot als ungesund deklariert, leidet am Ende das Vertrauen und die Glaubwürdigkleit des Nutri-Scores", erklärt Friedemann Berg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Bäckerverbands. "Die Bundesregierung ist gut beraten, ihren Einfluss im entsprechenden Beirat der französischen Agentur zu nutzen, diese Fehlbewertung zu korrigieren."

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Text: / handwerksblatt.de

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