Zehn Schlüsselmaßnahmen für die Energiewende
Gemessen an den Klimaschutzzielen gelingt die Energiewende derzeit nicht. Laut des dazu jetzt veröffentlichten Monitoringberichts sind dazu zusätzliche Maßnahmen notwendig. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt dafür zehn Maßnahmen vor.
Das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln hat gemeinsam mit der BET Consulting GmbH den Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt. Darin stellen sie fest, dass die derzeit im Rahmen der Energiewende ergriffenen Maßnahmen wohl nicht ausreichen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. "Die betrachteten normativ-klimazielerreichenden Szenarien weichen von aktuellen Entwicklungen, insbesondere der Strom- und Wasserstoffnachfrage ab", heißt es in dem Bericht. "Untersuchte explorative Szenarien verfehlen überwiegend das Klimaschutzziel. Diese Diskrepanz zeigt die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen, um das Klimaziel zu erreichen."
Das Bundeswirtschaftsministerium spricht von "eklatanten Leerstellen in den vorhandenen Zukunftsszenarien für die Energiewende" und hat deswegen "zehn Schlüsselmaßnahmen für sichere, saubere und bezahlbare Energie entwickelt". Die Energiewende könne nur durch mehr Pragmatismus und Realismus gelingen, sagt Wirtschaftministerin Katherina Reiche (CDU). "Energiepolitische Entscheidungen dürfen keine Fehlinvestitionen oder Überregulierung erzeugen, sondern müssen auf Markt, Technologievielfalt und Innovation setzen. So schaffen wir die Basis für eine Energiewende, die nicht nur klimaneutral macht, sondern auch krisenfest, wirtschaftlich tragfähig und für alle verlässlich bleibt."
Das schlägt die Ministerin vor:
- Ehrliche Bedarfsermittlung und Planungsrealismus,
- erneuerbare Energien markt- und systemdienlich fördern,
- Netze, Erneuerbare Energien und dezentrale Flexibilität synchron ausbauen,
- Technologieoffenen Kapazitätsmarkt schnell implementieren,
- Flexibilität und Digitalisierung des Stromsystems voranbringen,
- einheitliche und liquide Energiemärkte erhalten und ausbauen,
- Förderregime überprüfen, Subventionen systematisch senken,
- Forschung zukunftsgerichtet vorantreiben, Innovationen fördern,
- Wasserstoff-Hochlauf pragmatisch fördern, überkomplexe Vorgaben abbauen,
- Carbon Capture, Utilisation and Storage als Klimaschutztechnologie etablieren.
"Alle Optionen für Flexibilität werden benötigt", so das Ministerium. Die Umsetzung der zehn Maßnahmen schaffe das Fundament für mehr Prosperität, eine krisenfeste Versorgung und eine dauerhafte internationale Wettbewerbsfähigkeit. "Eine ehrliche, innovative Neuausrichtung der Energiewende ist möglich, wenn Leitplanken gesetzt, wirtschaftliche Realitäten akzeptiert und die Ressourcen des Landes mit Augenmaß und Weitsicht gelenkt werden." So bleibe Deutschland ein moderner, attraktiver Standort für Industrie und Mittelstand.
Monitoringbericht und SchlüsselmaßnahmenHier finden Sie den ausführlichen Monitoringbericht und die zehn Schlüsselmaßnahmen im Detail.
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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