VW Sportsvan vorn internet

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Der Golf Plus wird zum Sportsvan

Mobilität

Volkswagen hat seinem Golf Plus eine Frischzellenkur verpasst. Optisch und technisch neu entwickelt, heißt das Modell künftig Sportsvan und soll vor allem junge Familien ansprechen.

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Ein Golf, zwei Gölfe? Sprachlich sträubt sich alles, und der Duden hilft wenig. Für das Spiel gibt es dort keinen Plural, für die Meerenge bietet der Sprachstandard "Golfe" an. Dem schließt sich Wikipedia an und nennt "Golfe" als Plural auch für das Auto. Wie dem auch sei – sprachliche Kreativität beweisen die Wolfsburger nicht nur bei der Mehrzahl von Golf, sondern auch bei der Namensgebung, die sich geändert hat. Denn der präsentierte Golf ist dem Namen nach neu, aber nicht wirklich: Sportsvan heißt er, basiert auf der aktuellen Golfgeneration – und ist bekannt als Golf Plus.

Sieben Generationen umfasst nun die Golf-Genealogie in seiner 40-jährigen Geschichte, 30 Millionen Exemplare haben sich weltweit davon verkauft, 900.000 davon als Golf Plus, dem künftigen Sportsvan. Optisch wie technisch verjüngt und um fast 90 Kilogramm leichter, sollte sich die Frischzellenkur im Namen niederschlagen und so wurde aus dem Golf Plus jetzt der Golf Sportsvan. Volkswagen will damit das Modell neu positionieren, aufräumen mit dem Image des Altherren-Golfs, aber ohne die Best-Ager-Klientel zu vergrätzen. Sie sollen weiterhin das Modell ordern, aber und vor allem auch junge Familien.

Familien als Zielgruppe

Die emotionale Komponente soll helfen, Jungfamilien für den Sportsvan zu begeistern, wenn sie denn einen Minivan in der Kompaktklasse haben wollen oder zwischen dem Variant, wie die Kombiversion bei VW heißt, und dem Sportsvan unentschlossen stehen. "Der Variant ist sachlich, der Sportsvan emotional: Der erste steht für den simplen Transport, der zweite für den Ausflug", sagt Torsten Volkmer, Marketingchef für den Golf. "Oder anders gesagt: Im Variant würde ich eine Schubkarre transportieren, im Sportsvan nicht."

Was natürlich auch an der Ausstattung liegt. Schließlich sind die Testwagen in der edelsten Edition inklusive nahezu aller Optionen. Außen verhelfen Chromapplikation zu einem eleganteren und deutlich sportlicherem Auftritt, innen ist es eine edle Lederausstattung, die zum Sitzen einlädt und dem Wagen Luxus einhaucht. Neben den bisherigen klassischen Merkmalen wie ein hoher Einstieg ist neuerdings die Rückbank verschiebbar, auch ein Feature speziell für junge Familien. 18 Zentimeter sind drin, verschiebbar ist sie gesamt oder in der Aufteilung 1/3 bzw. 2/3. Und weil eine junge Familie viel Platz braucht, passen in den 4,34 Meter langen Golf 560 Liter in den Kofferraum, 70 Liter mehr noch als im alten Golf Plus. Bei umgelegter Rückbank passen sogar 1.560 Liter hinein.

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Blind Spot Assistent

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Ansonsten gilt für den Sportsvan all das, was für die immer noch neue, siebte Generation der VW-Ikone gilt. Die neuesten Assistenzsysteme sind sämtlich vertreten, als Neuheit kann das Modell als erster den Blind Spot Assistenten vorweisen, der vor anderen Verkehrsteilnehmern im toten Winkel warnt. Neu ist auch der Ausparkassistent, der beim rückwärts ausparken die Straße auf 40 Meter abscannt und den Wagen automatisch stoppt, sobald sich ein anderes Fahrzeug nähert.

Und natürlich hat der Wagen auch die neueste Motorengeneration an Bord, die im Vergleich zur alten bis zu 20 Prozent weniger Sprit verbrauchen. So bietet VW das Modell mit Turbobenzin-Direkteinspritzern ab. Die TSI leisten 63 kW/85 PS, 81 kW/110 PS, 92 kW/125 PS und 110 kW/150 PS. Auf Dieselseite gibt es zwei Turbodiesel-Direkteinspritzer in zwei Leistungsstufen mit 81 kW/110 PS und 110 kW/150 PS.

Genügsam im Verbrauch

Wir starten direkt mit der großen Dieselmaschine, die 110 KW leistet, kombiniert mit dem Automatikgetriebe. Und weil Familien nicht sportlich, sondern eher verhalten unterwegs sind, stellen wir das Fahrwerk auf ökonomisch ein. Denn auch dieses Feature findet sich im Sportsvan: die Wahl des Fahrmodus. Normal, komfortabel, sportlich, ökonomisch und individuell stehen zur Wahl, nach dem Knopfdruck stellt die Software entsprechend der Wahl ein, wann die Automatik hochschaltet, wie schnell der Wagen beim Tritt aufs Gaspedal beschleunigt und wie hoch der Wagen dreht. Nach 110 Kilometern im Mix aus Stadt, Serpentinen und Landstraßen steht der Verbrauch bei respektablen 5,6 Litern. Ein Liter mehr verbraucht das Benzinerpendant mit 110 kW, Sechs-Gang-Schaltgetriebe und Fahrmodus "normal".

Glaubt man den technischen Daten, sind auch noch niedrigere Verbräuche drin. Den Bestwert erzielt demnach der Sportsvan in der TDI BlueMotion-Ausführung, für den die Wolfsburger einen Verbrauch von 3,6 Liter auf 100 Kilometer in den technischen Daten stehen haben.

Fazit

Der neue Sportsvan rettet die positiven Eigenschaften des Golf Plus und ergänzt sie sinnvoll mit sportlich-eleganten Komponenten aus der Golffamilie. Ob das Modell das Rentnerimage loswerden wegkann, wird sich noch zeigen, optisch und technisch hat VW jedenfalls alles dafür getan. Und weil der Preis für junge Familien nicht ganz unwichtig ist: Der Sportsvan fängt bei 19.625 Euro inklusive MwSt. an. Dafür gibt es den TSI mit 63 kW/85 PS.

Fotos: © VW

Text: / handwerksblatt.de

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