Deutsch-deutsches Miteinander im Fokus
Nach über 30 Jahren Deutscher Einheit zeigt ein neues Ausstellungskapitel des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig die Erfolge, fortwährenden Unterschiede und Missverständnisse im deutsch-deutschen Miteinander seit 1989.
Ein wachsendes "Ostbewusstsein", der Wandel des Erinnerns an die Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und aktuelle Formen des politischen Engagements in Ostdeutschland: Diese drei Themen gliedern die neue Museumsausstellung, die insgesamt 70 Objekte umfasst.
Aktives Erlebnis
Statistiken und Grafiken geben einen Überblick über den aktuellen Stand des Zusammenwachsens. Foto: © Alexander Schmidt / Punctum An Multimedia-Stationen geben Statistiken einen kurzen, aber präzisen Überblick über den aktuellen Stand des Zusammenwachsens. Auf einer Bühne – welche Projektionsfläche und Veranstaltungsort zugleich ist – in der Mitte des Raums werden den Besucherinnen und Besuchern offene Sachverhalte des andauernden Vereinigungsprozesses aufgezeigt. So regen Fragen wie "Bestimmt der Westen den Blick auf den Osten?" oder "Osten oder Westen: Spielt die Herkunft noch eine Rolle?" das Publikum zum Nachdenken an. Nach dem Besuch der Ausstellung bietet sich eine neu geschaffene Sitzlandschaft dafür an, sich auszuruhen, die Eindrücke auf sich wirken zu lassen oder mit anderen Besuchern zu diskutieren.
Darüber hinaus berichten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mit Blick auf mehr als drei Jahrzehnte Deutscher Einheit über ihre ganz persönlichen Erlebnisse. Mit dem neuen Ausstellungskapitel präsentiert das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig Zeitgeschichte und Gegenwart gleichermaßen. Das Ausstellungskapitel bildet den Schlussbereich der Dauerausstellung "Unsere Geschichte – Diktatur und Demokratie nach 1945".
Aspekt der Nachhaltigkeit
Der Aufbau des neuen Ausstellungskapitels wurde während des laufenden Museumsbetriebs umgesetzt. Dabei wurde der Großteil des Fußbodens erhalten und 231 m² von 318 m² aufgearbeitet. Die Möbel der neuen Sitzlandschaft tragen das Zertifikat "Blauer Engel", außerdem besteht der Stoff zu 96 Prozent aus Schurwolle, welche ein nachwachsender Rohstoff ist.
Am Umbau waren im Gesamten 19 Firmen beteiligt – davon zehn aus der Region. Während die Ausstellungswände aus der vorherigen Ausstellung weiter genutzt wurden, wurden nicht mehr benötigte Materialien an andere Museen weitergegeben. Schlussendlich sind die Zahlen und Daten auf den Mediastationen aktualisierbar.
Über das Zeitgeschichtliche Forum LeipzigSeit der Eröffnung am 9. Oktober 1999 in der Leipziger Innenstadt gehört das Museum zur deutschen Zeitgeschichte seit 1945 zur Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Teil dieser sind ebenso das Haus der Geschichte in Bonn, das Museum in der Kulturbrauerei in Berlin sowie der Tränenpalast in Berlin.
Sie möchten das neue Ausstellungskapitel besuchen? Der Eintritt ist kostenfrei.
Alle weiteren Infos auf der Website.
Quelle: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
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Text:
Verena S. Ulbrich /
handwerksblatt.de
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