Für die Gesundheits- und Sicherheitsindustrie ist das allgemeine Bewusstsein für die Notwendigkeit persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wohl einer der wenigen positiven Aspekte der Pandemie. Für diesen Markt wird zwischen 2020 und 2025 ein weltweites Wachstum von 7,8 Prozent prognostiziert.
Themenfeld PSA in aller Munde
Während sich die Welt auf ein Leben mit COVID-19 einstellt, ist das Themenfeld PSA in aller Munde. Bilder von Pflegekräften und Ärztinnen und Ärzten mit blauen Flecken im Gesicht, die unermüdlich und stundenlang Masken, Augen- und Gesichtsschutz tragen, haben sich in unser Gedächtnis eingebrannt. Scheinbar über Nacht wurde die Welt auf die Wirksamkeit der verschiedenen Arten von PSA aufmerksam.
Darüber hinaus hat sich auch die Wahrnehmung von PSA durch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewandelt. Jahrzehntelang war sie unverzichtbar, jetzt wird jedoch erwartet, dass sie mehr als nur den unmittelbaren Schutz bietet. Die Gesundheit steht im Vordergrund - aber um den Schutz bestmöglich zu gewährleisten, muss das Werkzeug selbst gut gestaltet, funktionell und über die gesamte Dauer der Arbeitsschicht hinweg bequem zu tragen sein.
Innovation inspiriert durch Technologie
Innovative PSA bedeutet, dass Werkzeuge und Ausrüstungen über ihre grundlegenden Schutzfunktionen hinausgehen. Eine Form davon sind die verschiedenen Arten von Technologien und Sensoren, die in PSA integriert werden können, um die bestmögliche und sicherste Nutzung zu gewährleisten. In Branchen, die von übermäßigen Lärmpegeln betroffen sind, können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beispielsweise Technologien in ihre Arbeitsplätze und Ausrüstungen integrieren, die eine Fernüberwachung der Lautstärke ermöglichen. Zusätzlich dazu besteht die Möglichkeit zur Durchführung jährlicher audiometrischer Untersuchungen und Gefahrenschulungen über die irreversiblen Auswirkungen von lärmbedingtem Hörverlust.
Letztlich ermöglichen technologische Produktinnovationen beim Auftreten eines Sicherheitsproblems schneller zu reagieren und künftige Risiken besser vorauszusehen. Auf diese Weise erhalten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Kontrolle über ihre Sicherheit am Arbeitsplatz, sowohl für die unmittelbare als auch für die langfristige Gesundheit.
Honeywell hilft beispielsweise mit einer Smart-Hearing-Lösung, Arbeitskräfte vor lärmbedingten Schäden zu schützen. Diese Reihe von Schutz-Headsets beugt nicht nur berufsbedingtem Gehörverlust vor, sondern überwacht auch kontinuierlich den Umgebungslärm durch integrierte Technologie, um den Benutzenden zu helfen, die Expositionswerte zu verstehen und Risiken zu erkennen, bevor sie zu einem Gesundheitsproblem werden.
Funktion gepaart mit Design
Im Laufe der Pandemie wurden immer mehr modische Masken von Bekleidungsherstellern angeboten, die den Anwendenden verschiedene Muster, Farben und Bilder zur Auswahl stellten. Da die Branche eine neue, jüngere Generation von Mitarbeitenden willkommen heißt, sollten die PSA-Hersteller darauf vorbereitet sein, dass diese den gleichen Wunsch nach einem persönlichen Stil haben.
Individueller Stil und Ausdruck ist dabei keineswegs nur auf Masken beschränkt: Für Industriepersonal bietet die PSA das gesamte Portfolio an Schutz von Kopf bis Fuß. Es gibt unter anderem Sicherheitsgurte für Arbeiten in der Höhe, Handschuhe für das Werken mit scharfen Maschinen und Gummistiefel für die Tätigkeit im Bereich der elektrischen Sicherheit. Bei der Herstellung neuer PSA-Produkte sollten die Konstrukteurinnen und Konstrukteure nach Möglichkeiten suchen, modernere Designs zu verwenden, wenn dies möglich ist. Die Funktionalität zum Schutz der Arbeitenden ist von größter Bedeutung, aber eine Aufwertung des ästhetischen Stils und Designs kann zu höherer Akzeptanz führen.
Lösungen mit Fokus auf die Kundschaft
Bei der Entwicklung von PSA sollten vor allem die im Mittelpunkt stehen, die sie benutzen. Denn wenn Arbeitskräfte nicht bereit sind, eine bestimmte PSA-Lösung jederzeit zu tragen, kann diese ihre Schutzfunktion nicht erfüllen.
Es sind die kleinen Details, die einen großen Einfluss darauf haben können, dass die PSA für eine korrekte und konsistente Nutzung ausgelegt ist. Design-und Ingenieurteams sollten beispielsweise so aufgestellt sein, dass sie das Feedback der Kundschaft in ihren Designlabors methodisch prüfen können, um sicherzustellen, dass künftige Sicherheitsprodukte gewünschte Funktionen aufweisen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Feedback genutzt werden sollte, um die gesamte Erfahrung zu verbessern, nicht nur einen bestimmten Aspekt. Aus diesem Grund holen erfolgreiche PSA-Hersteller an verschiedenen Kontrollpunkten des Design-Prozesses Meinungen der Kundschaft ein, um sicherzustellen, dass die Produkte gut passen, sich angenehm anfühlen und schön aussehen. Mit diesem Ansatz können die Hersteller die von den Anwendenden gewünschten Produktmerkmale verstehen und sich dann bemühen, Lösungen zu liefern, die ihre Erwartungen übertreffen.
Letztendlich geht es darum, dass die Kundschaft mit im Boot ist, dies ist eine entscheidende Komponente des Entwicklungsprozesses.
Produktivitätssteigerung durch gut durchdachte PSA
Während der Pandemie sind verschiedene Branchen aufgeblüht, und für den Bereich Gesundheit & Sicherheit ist die persönliche Schutzausrüstung sicherlich eine davon. Ob es nun um technologische Innovationen geht, um die Frage wie man mit den neuesten Trends Schritt hält, oder darum, das Feedback der Kundschaft zu berücksichtigen - die zukünftige Entwicklung von PSA bleibt spannend.
Autor: Horst Mollik, Interimspräsident für Produktivitätslösungen und Dienstleistungen bei Honeywell. Foto: © HoneywellIm Mittelpunkt und an erster Stelle dieser Entwicklungen steht aber natürlich der Schutz. Mit dieser verstärkten Aufmerksamkeit, dem Bewusstsein und den Erwartungen an die PSA der Zukunft bietet sich der Branche die Möglichkeit, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu fördern – unabhängig davon, wie außergewöhnlich oder routinemäßig die Umgebung ist. Wenn die Arbeitskräfte stolz auf ihre Ausrüstung sind, werden sie diese auch gerne tragen - und zwar richtig -, was für die Wirkung essentiell ist. Denn schließlich sind Mitarbeitende, die sich sicher und wohl fühlen, produktiver. Schutz und Komfort sollten daher für jedes Unternehmen ein zentrales Anliegen sein.
PSA ist die letzte Verteidigungslinie, wenn es um die Sicherheit der Arbeitskräfte geht, was aber nicht bedeutet, dass sie weniger wichtig ist. Sie ist die Ausfallsicherung, wenn alle anderen Sicherheitsvorkehrungen versagen. PSA ist der Schutzschild im Kampf gegen Schaden jeglicher Art, um auch in Zukunft mithalten zu können.
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Text:
Horst Mollik /
handwerksblatt.de
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