Die persönliche Schutzausrüstung beugt Arbeitsunfällen vor.

Die persönliche Schutzausrüstung beugt Arbeitsunfällen vor. (Foto: © PANITAN KANCHANWONG/123RF.com)

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Studie enthüllt Sicherheitsmängel auf EU-Baustellen

Eine aktuelle Studie im Auftrag von Milwaukee legt offen, wie es um die Arbeitssicherheit auf europäischen Baustellen bestellt ist – und welche Maßnahmen dringend ergriffen werden müssen.

Baustellen zählen europaweit zu den gefährlichsten Arbeitsplätzen. Rund 2,8 Millionen Arbeitsunfälle jährlich sprechen eine deutliche Sprache, jeder fünfte tödliche Arbeitsunfall in der EU ereignet sich im Baugewerbe. Dabei fühlen sich laut der neuen Milwaukee-Studie "Eine sichere Zukunft gestalten" 90 Prozent der Bauprofis "generell sicher" – doch nur ein Drittel ist tatsächlich "vollständig" überzeugt von der eigenen Sicherheit. Die Diskrepanz zeigt: Zwischen subjektivem Sicherheitsgefühl und realen Gefahren klafft eine gefährliche Lücke.

Studie deckt Mängel bei Baustellensicherheit auf

Die Studie basiert auf einer Befragung von über 3.200 Fachkräften aus 14 europäischen Ländern. Deutlich wird: Nicht nur die Technik auf der Baustelle ist vielerorts veraltet – auch der Umgang mit Risiken und die Qualität der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) entsprechen häufig nicht den Anforderungen der Praxis. Insbesondere benzinbetriebene Geräte stehen im Fokus der Kritik.

Ein Drittel der Befragten gibt an, regelmäßig gesundheitsschädliche Abgase einzuatmen. Das kann akute wie langfristige Folgen haben – von Lungenerkrankungen über Muskel-Skelett-Beschwerden bis hin zum Hand-Arm-Vibrationssyndrom. Ein weiteres Problem: Schutzkleidung und -ausrüstung sind häufig nicht auf die tatsächlichen Anforderungen abgestimmt. Fast die Hälfte der Bauarbeiter (47 Prozent) verändert ihre PSA eigenhändig – ein klares Indiz dafür, dass Standardlösungen den Bedürfnissen im Arbeitsalltag nicht gerecht werden.

Sicherheit im Handwerk: Umdenken nötig

Neben der Ausrüstung mangelt es auch an Wissen: Nur 42 Prozent der Befragten fühlen sich ausreichend geschult, 10 Prozent haben kaum oder gar keine Einweisung in Sicherheitsmaßnahmen erhalten. Die Folgen spiegeln sich in der Statistik wider: Mehr als jeder Zweite war bereits in bis zu fünf schwere Arbeitsunfälle verwickelt.

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Milwaukee fordert deshalb ein grundsätzliches Umdenken: Sicherheit dürfe nicht als Kostenfaktor verstanden werden, sondern müsse zur strategischen Priorität werden. Das begleitend zur Studie veröffentlichte Whitepaper nennt konkrete Handlungsempfehlungen – sowohl für Bauunternehmen als auch für Hersteller, Fachverbände und politische Entscheidungsträger.

Zu den zentralen Vorschlägen zählen:

  • Einsatz emissionsfreier, akkubetriebener Geräte, um Luftqualität und Sicherheit zu verbessern.
  • Investitionen in ergonomische, zertifizierte Werkzeuge und PSA, die Ausfallzeiten und langfristige Gesundheitsfolgen minimieren.
  • Verpflichtende, regelmäßige Schulungen zum sicheren Umgang mit Maschinen und Schutzmaßnahmen.
  • Anpassbare PSA-Lösungen, die modular aufgebaut sind und sich an die individuellen Anforderungen anpassen lassen.

Das vollständige Whitepaper mit allen Studienergebnissen und Handlungsempfehlungen steht hier zum Download bereit. Weitere Informationen zu Milwaukee unter: www.milwaukeetool.de 

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Text: / handwerksblatt.de

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