Pflege von Berufskleidung: Auf Zertifikate achten!
Worauf es bei der Pflege von Berufskleidung ankommt, erläutert Jan Kuntze von der DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Berufskleidung: So sind Sie richtig angezogen
DHB: Herr Kuntze, zunächst mal generell – was leisten Zertifikate eigentlich?
Kuntze: Dahinter stecken umfassende Prüfungen durch akkreditierte Zertifizierungsstellen – und sie zeigen sichtbar, was die Kunden von ihrem Anbieter in Bezug auf Qualität, Sicherheit, aber auch beim Service erwarten dürfen. Weitere Gewissheit für die Kunden: Solche Zertifikate, sprich Auszeichnungen, müssen jährlich neu erworben werden. Und dabei passen sich die verschiedenen Kriterien von Prüfintervall zu Prüfintervall den sich verändernden, meist strenger werdenden Anforderungen an.
Foto: © DBLDHB: Auf welche Zertifikate sollte ich als Kunde denn achten?
Kuntze: Geprüft sein sollten Sicherheit, Hygienestandards, Servicequalität, aber auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Es gibt heute kaum einen Bereich, der nicht in klare ISO-, EN- oder DIN-Normen gefasst wird.
DHB: Konkrete Beispiele. Was ist mit geprüfter Sicherheit bei Schutzkleidung, wenn ich diese extern pflegen lasse?
Kuntze: Gerade bei PSA ist es unumgänglich, dass die normativen Anforderungen auch nach Wäsche und Reparatur gegeben sind und die Funktion der Schutzwirkung, da, wo die Norm es vorgibt, auch überprüft und dokumentiert wird. Deshalb sollte die Pflege – ebenso wie Wartung und Kontrolle – dieser normierten Schutzkleidung nur in speziellen, für PSA verifizierten Aufbereitungsprozessen vorgenommen werden. Das sichern professionell arbeitende textile Dienstleister zu. Die Vertragswerke des DBL-Verbundes stellen dies zum Beispiel über ihre Zertifizierung nach ISO 9001 sicher. Die DBL geht hier sogar über die üblichen Anforderungen der ISO 9001 hinaus und hat sich speziell die PSA-Aufbereitungsprozesse zertifizieren lassen. Geprüft werden dabei alle PSA-Aufbereitungsprozesse von Beschaffung, Einrichtung, Aufbereitung, Kontrolle, Reparatur, Dokumentation bis zur Auslieferung.
DHB: Wie funktioniert das dann in der Praxis?
Kuntze: Wir überlassen die Qualität nicht dem Zufall – sie wird durch ein umfassendes, internes, geprüftes Qualitäts-Management-System sichergestellt. Dadurch erhalten unsere Kunden immer gleichbleibend hohe Qualitätsstandards. In der Praxis stecken dahinter sehr detaillierte Vorgaben und Arbeitsabläufe. Wir kontrollieren die Kleidung nach der Aufbereitung auf Funktionstüchtigkeit, übernehmen die Wartung und die Reparatur. Und ersetzen selbstverständlich Kleidungsstücke, die nicht mehr funktionsfähig sind. All das ist klar dokumentiert und nachvollziehbar für unsere Kunden. Hier greift unser zertifiziertes Qualitätsmanagement nach ISO 9001.
DHB: Thema Hygiene – welche Zertifikate geben hier Sicherheit?
Kuntze: Ob in Gesundheitseinrichtungen, Lebensmittelproduktion oder -verarbeitung – gerade hier hat Hygiene oberste Priorität. Und was die Erfüllung von rechtlichen Vorgaben und Normen angeht, sind die Unternehmen in der Pflicht. Textile Dienstleister wie die DBL erfüllen alle relevanten Hygienenormen, sind nach EN 14065/RABC zertifiziert, wodurch ein Kontrollsystem Biokontamination von Textilien in Anlehnung an die DIN EN 14065 eingeführt ist und wirksam angewendet wird. Was uns zudem freut – und auch für unsere Kunden ein klares Hygienemerkmal darstellt – ist die Empfehlung des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands e.V.. Dieser Verband sagt: Die DBL-Dienstleistung des Waschens, der Pflege und der Aufbereitung von Berufskleidung aus lebensmittelverarbeitenden Betrieben entspricht den Anforderungen der DIN 10524.
DHB: Was ist mit dem Thema Umwelt – für immer mehr Kunden ein Kriterium?
Kuntze: Natürlich wird auch das geprüft. Hier stehen bei textilen Dienstleistern vor allem ressourcenschonende Maßnahmen wie etwa moderne Brauchwasseraufbereitung, Energieeinsparung oder auch der Einsatz erneuerbarer Energien im Fokus. Durch ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 wird das gewährleistet. Auch auf dieses Zertifikat sollten die Nutzer achten.
Text:
Claudia Stemick /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben