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Corona-Lockerungen: Was sagt das Handwerk dazu?

Bundestag und Bundesrat haben die Änderungen im Infektionsschutzgesetz beschlossen. Der Weg ist frei für umfassende Lockerungen, etwa bei der Maskenpflicht. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer rät dazu "Kurs zu halten" und kein neues Regel-Wirrwar in den Ländern zu schaffen.

Bundestag und Bundesrat haben am Freitag, 18. März 2022, den Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) und damit das faktische Ende der meisten Corona-Schutzmaßnahmen ab dem 20. März 2022 beschlossen. Daran gab es zuletzt deutliche Kritik aus den Bundesländern, die Debatte im Bundestag war teiweise hitzig. Die Länder wollen nun eine bis maximal 2. April eingeräumte Übergangsfrist nutzen und ihre aktuell geltenden Schutzregeln, etwa die Maskenpflicht im Handel, zumindest teilweise aufrechterhalten.  

Handwerkspräsident Hans Dieter Wollseifer sagte im Anschluss der Bundestagssitzung, dass das Handwerk jetzt einen konsequenten und verlässlichen Fahrplan aus der Corona-Krise heraus brauche. "Der dreistufige Öffnungsplan vom 16. Februar hat unseren Betrieben den Weg hierzu vorgezeichnet und ihnen damit Planbarkeit verschafft."

Es sei gut, so Wollseifer, dass mit der Verabschiedung des novellierten Infektionsschutzgesetzes an diesem Weg festgehalten werde. "Umso mehr, als unsere Betriebe in den vergangenen zwei Jahren immer wieder unter Beweis gestellt haben, dass sie verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und für den Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten und ihrer Kundinnen und Kunden Sorge tragen."

Hot-Spot-Regelungen Bei lokal begrenzten bedrohlichen Infektionslagen (sogenannten Hot Spots) - etwa aufgrund einer gefährlicheren Virusvariante oder aufgrund drohender Überlastung der Krankenhäuser - sind jetzt erweiterte Schutzmaßnahmen möglich, etwa Maskenpflicht, Abstandsgebot und Hygienekonzepte.  

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"Handwerksbetriebe waren und sind keine Hot-Spots!"

Trotz teils großer Herausforderungen, etwa bei der 3G-Regel am Arbeitsplatz, hätten die Handwerksbetriebe Mittel und Wege gefunden, um für ihre Kundinnen und Kunden da zu sein und dabei den Gesundheitsschutz zu gewährleisten. "Die meisten Betriebe haben – teilweise gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften – umfassende Hygienekonzepte entwickelt, die sich in den verschiedenen Stadien der Pandemie absolut bewährt haben."

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Wollseifer betont: "Handwerksbetriebe waren und sind keine Hot-Spots! Sie verdienen daher Vertrauen." Trotzdem würden die stark steigenden Infektionszahlen auch dem Handwerk Sorge bereiten. "Sie machen einmal mehr deutlich, dass in den kommenden Wochen jede und jeder aufgerufen bleibt, sich verantwortungsvoll zu verhalten und eigenverantwortlich der Pandemieentwicklung Rechnung zu tragen." Umso wichtiger sei es, jetzt Kurs zu halten und "kein neues Regel-WirrWarr in den Bundesländern zu schaffen!"

Besonders für die Handhabung der länderspezifischen Hot-Spot-Regelungen erwartet das Handwerk transparente und nachvollziehbare Kriterien. "Unsere Betriebe brauchen und erwarten hier Klarheit und Verlässlichkeit! Damit wir diese Pandemie irgendwann wirklich hinter uns lassen können, müssen wir endlich die nach wie vor großen Impflücken schließen."

Der Impfkampagne scheine die Luft ausgegangen zu sein, kritisiert Wollseifer. "Es lässt uns sehr sorgenvoll auf den Herbst und Winter blicken, dass sich noch immer so viele einer Impfung entziehen. Beim Impfen muss daher dringend wieder an Tempo und Umfang zugelegt werden."

Wollseifer: "Lassen Sie sich impfen und boostern!"

Im Handwerk sei die Impfquote überdurchschnittlich hoch, betonte der Handwerkspräsident, der gleichzeitig an die noch ungeimpften Handwerkerinnen und Handwerker apellierte: "Lassen Sie sich impfen und boostern! Schützen Sie mit Ihrer Impfung sich selbst, aber auch Ihre Kolleginnen und Kollegen! Denn Ihr persönlicher Gesundheitsschutz wirkt zugleich als Schutz für die Beschäftigten Ihres Betriebes: Impfschutz ist aktiver Arbeitsplatz- und Betriebe-Schutz. Ohne Impfen und Boostern drohen alle Lockerungen ins Leere zu laufen."

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Text: / handwerksblatt.de

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