"Stärkung der Selbstverwaltung des Handwerks stärkt die Demokratie"
Bei der Frühjahrstagung der DHKT-Arbeitnehmervizepräsidenten in Kassel stand das Thema Ehrenamt im Handwerk im Mittelpunkt.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Ehrenamt ist Ehrensache
Wie kann das Ehrenamt in der Selbstverwaltung des Handwerks gestärkt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Frühjahrstagung der Arbeitnehmervizepräsidenten des Deutschen Handwerkskammertags (DHKT). Bei der Diskussion im Rahmen des Zukunftsdialogs Handwerk mit Sabine Hepperle vom Bundeswirtschaftsministerium, Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks und Stefan Körzell, Mitglied des DGB-Bundesvorstandes, waren sich alle einig, dass die Stärkung der Selbstverwaltung des Handwerks auch eine Stärkung der Demokratie in Deutschland bedeute.
Das Engagement von zehntausenden Ehrenamtlichen in der handwerklichen Interessenvertretung und bei der Erfüllung hoheitlicher Aufgaben, wie Prüfungen, sei eine zentrale Basis der demokratischen Wirtschaftsordnung. Deutschland befinde sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Ehrenamtliche Interessenvertretungen in Innungen und Kammern arbeiten daran, dass dies mit fairen Rahmenbedingungen für Betriebe und Beschäftigte geschehe.
Selbstverwaltung des Handwerks im Generationenwechsel
Dabei befinde sich die Selbstverwaltung des Handwerks selbst in einem Generationenwechsel. Der müsse heute geplant werden, denn 2024 finden in 34 Handwerkskammern Vollversammlungswahlen statt. Wenn viele gestandene Mitglieder ausscheiden, müssen nicht nur neue Ehrenamtliche gewonnen, sondern auch ihr Wissen und ihre Erfahrung gesichert werden. Dazu brauche es vor allem eine Anerkennungskultur, zu der eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamt ebenso gehört, wie Qualifizierung für die Ehrenamtlichen in Kammern, Innungen und Prüfungsausschüssen.
Zudem müssen Freistellungs- sowie Entschädigungsregelungen für alle Ehrenamtlichen auf der Höhe der Zeit sein. Interessenvertretung im Handwerk sei immer die Vertretung von pluralen Interessen, denn die gesellschaftliche Vielfalt spiegelt sich auch im Handwerk wider. Eine wichtige Aufgabe ist es daher, diese Vielfalt auch in den Vollversammlungen der Kammern abzubilden und Frauen, sowie Handwerker mit Migrationsgeschichte zu ermutigen, sich zu engagieren. Der Zukunftsdialog Handwerk müsse dafür gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen, die diese Transformation erfolgreich gestalten.
Quelle: HWK Kassel
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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