Für jedes Projekt die passende Förderung
Neue Ideen zu realisieren oder Geschäftsmodelle zu verändern erfordert Mut und kostet meistens Geld. Mit Fördermitteln lassen sich solche Vorhaben finanzieren.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special GründerNavi – für Gründer und junge Unternehmen
Wer ein Unternehmen gründet, braucht zuallererst Mut. Das können Moritz Blees, Matthias Köppe und Adrian Roepe nur unterschreiben. Inspiriert von einer Reise durch Lateinamerika entschieden sie, ein Unternehmen für Sonnenbrillen aus Holz zu gründen. Die ersten Modelle finanzierten die Männer aus ihren Ersparnissen – und waren auf Anhieb mit ihrer Marke Kerbholz erfolgreich. Doch obwohl das Start-up direkt durch die Decke ging, reichten die Einnahmen nicht aus, um die nächste Produktion vorzufinanzieren. Es musste eine solide und dauerhafte Finanzbasis her.
Unterstützung holten sich die Gründer bei der NRW.BANK. Die Förderbank für Nordrhein-Westfalen bietet für Gründer sowie kleine und mittelständische Unternehmen ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten an. Sie reichen von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis zu Förderberatungsleistungen. Kerbholz zum Beispiel hat das Förderprogramm NRW.BANK.Innovative Unternehmen genutzt und damit den Grundstein für weiteres Wachstum gelegt. Mittlerweile produziert das Start-up aus Köln auch Armbanduhren und andere Accessoires aus Holz.
Zentraler Bestandteil des Förderangebots der NRW.BANK sind die verschiedenen Förderdarlehen. Im Vergleich zu anderen Krediten bieten Förderdarlehen viele Vorteile: günstige Zinssätze und lange Zinsbindungsfristen, lange Laufzeiten und tilgungsfreie Anlaufjahre. Durch einen Förderkredit kann sich auch der finanzielle Spielraum erweitern, wenn der Fördernehmer eine Bürgschaft oder Haftungsfreistellung nutzt.
Digitalisierung und Innovation
Die NRW.BANK hat 2018 ein starkes Förderergebnis erzielt. Insgesamt sagte sie 10,3 Milliarden Euro neu zu. Besonders stark nachgefragt wurden in der Finanzierung die Zukunftsthemen Digitalisierung und Innovation. Zusätzlich führte die NRW.BANK im vergangenen Jahr 28.000 Förderberatungen über alle Zielgruppen hinweg durch. "Wir sorgen dafür, dass die vorhandenen Möglichkeiten noch bekannter werden – und das auch unabhängig von unseren eigenen Programmen", sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK.
Fördergelder beantragen Unternehmer bei ihrer Hausbank. Sie zahlt diese auch aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Betrieb bei einer Genossenschaftsbank, einer Sparkasse oder einer Privatbank ist – die NRW.BANK arbeitet mit allen Kreditinstituten zusammen.
TIPP: Für größere Vorhaben sollte der Chef immer den Firmenkundenberater seiner Hausbank kontaktieren – und auch stets nach Fördermöglichkeiten fragen.
Checkliste: So kommen Gründer zum Fördergeld
- Für Fördermittel gilt ein wichtiger Grundsatz: Erst die Förderung beantragen, dann investieren. Denn wer schon investiert hat oder bereits finanzielle Verpflichtungen eingegangen ist, geht in der Regel leer aus.
- Frühzeitig informieren: Für nahezu jedes Vorhaben gibt es passende Fördermöglichkeiten. Daher sollte man sich frühzeitig informieren, um zum richtigen Zeitpunkt den Antrag stellen zu können.
- Zuständig ist die Hausbank: Die meisten öffentlichen Förderprogramme lassen sich bei der Hausbank, also der kontoführenden Bank oder Sparkasse, beantragen. Sie sagt die Mittel auch zu und zahlt sie aus.
- Das Konzept muss überzeugen: Das Unternehmenskonzept und die Gründerpersönlichkeit müssen den Bankberater überzeugen, weil er den Förderantrag an die Förderbank weiterleitet. Gründer müssen daher gut vorbereitet in ein solches Gespräch gehen.
- Für das Unternehmenskonzept müssen Gründerinnen und Gründer wichtige Informationen aufbereiten: Dazu zählen Angaben über geplante Produkte und Leistungen, Marktpotenzial, Marktvolumen und geografische Absatzmärkte, Mitbewerber, geschätzte eigene Marktanteile, Absatzwege, Betriebsgröße, Zahl der Arbeits- und Ausbildungsplätze, Produktions-, Lager-, Ausstellungs- und/oder Ladenfläche.
Quelle: Gründerbroschüre 2018 der NRW.BANK "Von der Idee bis zur Förderung!"
Text:
Rita Lansch /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben