800 Millionen Euro Schaden durch Schwarzarbeit
Bei fast jeder Großbaustelle stößt der Zoll inzwischen auf die Auswüchse von organisierter Kriminalität. Jetzt hat der Zoll seine Jahresbilanz vorgestellt. In 2014 betrug die bei Kontrollen und Ermittlungen festgestellte Schadenssumme fast 800 Millionen Euro.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Offensiv gegen Schwarzarbeit
Der Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung ist einer der Schwerpunkte der Arbeit des Zolls. Durch bandenmäßige und flächendeckende Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern entstehen dem Staat Schäden in Milliardenhöhe.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat jetzt in Berlin die Jahresbilanz des Zoll präsentiert. In 2014 betrug die durch den Zoll bei Kontrollen und Ermittlungen festgestellte Schadenssumme demnach mehr als 795 Millionen Euro.
Die international vernetzten Gruppierungen würden aus bis zu 100 Kriminellen bestehen, die hochgradig konspirativ und abgeschottet vorgehen. "Solche Täter sind nur durch komplexe Ermittlungen, intensive grenzüberschreitende Zusammenarbeit und hoch spezialisierte Ermittlungseinheiten zu bekämpfen", heißt es beim Zoll. Deshalb habe die Zollverwaltung ihre Ermittlungsstrategie darauf ausgerichtet. Die Ergebnisse würden zeigen, dass es gelingt, solche Strukturen erfolgreich zu bekämpfen.
Die rund 6.700 Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit überprüften 513.000 Personen und 63.000 Arbeitgeber. Bei Straftaten auf dem Gebiet der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung leitete der Zoll im vergangenen Jahr 102.974 Ermittlungsverfahren gegenüber von 95.020 (2013) ein.
Der Zoll stellt im Bereich der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung zunehmend einen hohen Grad organisierter Wirtschaftskriminalität fest. Die hier tätigen Banden seien europaweit organisiert, arbeiten oftmals abgeschottet und würden "höchst konspirativ" vorgehen.
Quelle: Zoll
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben