Das Baugewerbe möchte in der Diskussion um mehr Klimaschutz ein Wörtchen mitreden.

Das Baugewerbe möchte in der Diskussion um mehr Klimaschutz ein Wörtchen mitreden. (Foto: © Dmitry Kalinovsky/123RF.com)

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Klimaschutz: Baugewerbe will pragmatische Lösungen

Das deutsche Baugewerbe will den Klimaschutz aktiv mitgestalten. Die Branche fordert aber verhältnismäßige Lösungen. Ohne die Bauwirtschaft würden die Klimaziele nicht eingehalten.

Das Baugewerbe fordert in der Diskussion um mehr Klimaschutz echte Lösungen statt Symbolgesten. "Es braucht eine ausgewogene Antwort auf die Frage, mit welchen Mitteln die Einhaltung der Klimaziele gewährleistet werden kann", betont Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB).

Es liege großes Potenzial darin, die Baubranche aktiv beim Klimaschutz einzubinden. Pakleppa: "Ohne einen maßgeblichen Beitrag der Bauwirtschaft werden die Klimaziele nicht eingehalten werden. Die Schritte dahin müssen aber an die Bedürfnisse der mittelständischen Bauunternehmen angepasst sein, die gut 70 Prozent der Branche ausmachen. Statt politischer Symbolgesten braucht es pragmatische Lösungen, die die Verhältnismäßigkeit wahren."

Klimakabinett: Keine konkreten Beschlüsse

Foto: © ZDBMitte Juli hat das Klimakabinett der Bundesregierung getagt, dabei aber keine konkreten Beschlüsse verabschiedet. Das Baugewerbe fordert eine Kombination der zur Diskussion stehenden Instrumente. "Emissionshandel, CO2-Steuer und CO2-Abgabe müssen so eingesetzt werden, dass Technologieoffenheit, Planungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gewährleistet  bleiben", so Pakleppa. "Aus unserer Sicht ist insbesondere die Technologieoffenheit entscheidend."

Hierdurch würden viele verschiedene, kreative Lösungen von Planern, Architekten und Bauunternehmern möglich. "Das Klimakabinett ist aufgefordert, in seinen Beratungen bis zum 20. September ein pragmatisches Konzept zu entwickeln, das die finanziellen Mehrbelastungen für den Baumittelstand und vor allem die bürokratischen Anforderungen an die Unternehmen auf ein Mindestmaß begrenzt," erklärt der ZDB-Hauptgeschäftsführer.

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"Die energetische Sanierung bietet ein riesiges Potenzial"

Es sei darüber hinaus wichtig, den Gebäudesektor als ein Feld zu begreifen, durch das über eine höhere Energieeffizienz ein signifikanter Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden könne. Pakleppa: "Die energetische Sanierung des Gebäudebestandes bietet ein riesiges Potenzial. In der öffentlichen Debatte um Klimaschutzmaßnahmen steht der Gebäudebereich bislang zu wenig im Fokus." 

Dabei liege das CO2-Einsparpotenzial allein durch das Instrument der steuerlichen Sanierungsförderung nach Expertenangaben bei circa 3,39 Millionen Tonnen. Rechne man mit einer Förderung in Höhe von 20 bis 30 Prozent, könne dadurch rund ein Viertel der gesamten Einsparung im Gebäudebereich erschlossen werden.

Text: / handwerksblatt.de

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