Messer ind am gefährlichsten, aber auch Hammer verursachen regelmäßig Verletzungen.

Messer sind am gefährlichsten, aber auch Hammer, Sägen und Schraubenzieher verursachen regelmäßig Verletzungen. (Foto: © carlos santos/123RF.com)

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Arbeitsunfälle mit Werkzeug: Vor allem Hände sind gefährdet

Betriebsführung

Ob Messer, Hammer, Zangen oder Meißel: Nichtmotorisierte Werkzeuge verursachten im Jahr 61.308 meldepflichtige Arbeitsunfälle in Betrieben. Am häufigsten verletzten sich die Unfallopfer die Hände.

Die Nutzung von Werkzeugen bringt auch heute noch ein großes Unfallrisiko mit sich. Im Jahr 2024 wurden 61.308 meldepflichtige Arbeitsunfälle im Betrieb gemeldet, die mit einem nicht motorbetriebenen Handwerkzeug passiert sind. Das entspricht rund neun Prozent aller Arbeitsunfälle im Betrieb (insgesamt 685.543).

Diese Zahlen stammen aus der neuen Broschüre "Arbeitsunfallgeschehen 2024" der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Zu den gefährlichsten Handwerkzeugen gehören Messer aller Art. 34.605 Unfälle (56 Prozent) mit nicht motorbetriebenen Werkzeugen gingen 2024 auf den Einsatz von Messern zurück. Seltener kam es zu Verletzungen durch Werkzeuge aus dem Bauhandwerk, wie Hammer (12 Prozent), Schraubenschlüssel (5 Prozent), Schraubenzieher (2 Prozent) oder andere Werkzeuge wie Handsägen, Zangen oder Meißel.

Am häufigsten werden durch Handwerkzeuge die Hände verletzt. In den letzten fünf Jahren war bei fast 82 Prozent aller Unfälle mit Werkzeugen dieses Körperteil betroffen. Solche Unfälle führen oft zu längeren Ausfallzeiten: In 40 Prozent der Fälle dauerte die Genesung weniger als eine Woche, bei weiteren 48 Prozent zwischen einer und vier Wochen. Rund 8 Prozent der Verletzten konnten länger als vier Wochen, teilweise bis zu einem halben Jahr, nicht arbeiten. Bei 109 Versicherten waren die Folgen 2024 so schwer, dass sie nach einem Unfall mit einem nicht motorbetriebenen Werkzeug eine Unfallrente erhielten.

Unfällen richtig vorbeugen

Wie können Betriebe und Beschäftigte die Risiken beim Arbeiten mit Handwerkzeugen verringern? Die Sicherheit beginnt schon bei der Auswahl des passenden Werkzeugs für die jeweilige Tätigkeit. Das GS-Zeichen zeigt, dass ein Werkzeug auf Arbeitssicherheit geprüft wurde. Ebenso wichtig ist die Ergonomie: Ein Handwerkzeug muss gut in der Hand liegen und sicher sowie bequem zu greifen sein.

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Auch Ordnung spielt eine große Rolle. Werkzeuge sollten übersichtlich gelagert und transportiert werden. Besonders Klingen sollten abgedeckt oder in speziellen Halterungen aufbewahrt werden, um Unfälle beim Zugreifen zu vermeiden. Handwerkzeuge müssen regelmäßig gepflegt, gewartet und instand gehalten werden. Nur so bleiben sie funktionsfähig und sicher im Gebrauch. Zusätzlich sollten alle Beschäftigten, die Werkzeuge nutzen, regelmäßig geschult und unterwiesen werden. Diese Punkte gehören in jede Gefährdungsbeurteilung. Sie ist die Grundlage, um Werkzeuge sicher zu beschaffen und zu verwenden.

Ausführliche Hinweise zum sicheren Umgang mit verschiedenen Werkzeugen finden Sie in der Broschüre Mensch am Arbeitsplatz - Arbeiten mit Handwerkzeugen.

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Text: / handwerksblatt.de

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