Besonders bei Abriss- oder Sanierungsarbeiten können Beschäftigte auch heute noch mit asbesthaltigen Materialien oder Stäuben in Kontakt kommen. Über die aktuelle Asbestsituation in Deutschland inklusive Regelungen zum Arbeitsschutz informiert die BAuA.

Besonders bei Abriss- oder Sanierungsarbeiten können Beschäftigte auch heute noch mit asbesthaltigen Materialien oder Stäuben in Kontakt kommen. Über die aktuelle Asbestsituation in Deutschland inklusive Regelungen zum Arbeitsschutz informiert die BAuA. (Foto: © funlovingvolvo/123RF.com)

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Asbest: Wie ist die aktuelle Situation in Deutschland?

Eine aktualisierte Publikation informiert über Risiken, Gefahren und Verwendung von Asbest in Deutschland und nennt die Zahl der Erkrankten und Todesopfer.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat jetzt die aktuelle Version des "Nationalen Asbest Profils Deutschland" veröffentlicht. Darin zu finden sind neue Zahlen zu Asbestverbrauch und -verwendung, die Anzahl der Exponierten, die mit Asbestfasern verbundenen Erkrankungen, das System zur Regulierung der Asbestrisiken und die ökonomische Belastung durch Asbesterkrankungen. Aber auch aktuelle Arbeitsplatzgrenzwerte sowie Regeln und Informationen zum Schutz von Beschäftigen stehen in der Veröffentlichung.

Obwohl bereits 1993 verboten starben noch im Jahr 2017 laut nationalem Asbest Profil etwa 1.600 Berufserkrankte, weil sie Asbest beziehungsweise asbesthaltigen Stäuben ausgesetzt waren. Zwischen 1990 und 2017 starben über 34.000 Menschen an den Folgen des Minerals.

Viele betroffene Beschäftigte

Die Kosten für die medizinische Versorgung und Rentenzahlung für Asbesterkrankte und deren Angehörige lagen in den Jahren 1990 bis 2016 bei etwa 8,3 Milliarden Euro, heißt es in der Publikation.

Die Situation ist immer noch besorgniserregend: Etwa 650.000 Beschäftigte waren Ende 2017 in Deutschland aktuell oder in der Vergangenheit Asbest ausgesetzt. Von rund 100.000 Beschäftigten ist laut nationalem Asbest Profil bekannt, dass sie potenziell bei ihrer Arbeit im Bauhandwerk oder bei der Abfallentsorgung mit Asbest in Berührung kommen können.

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Verdeckte asbesthaltige Materialien sind besonders problematisch

Schätzungen der BAuA zufolge sind immer noch über 37 Millionen Tonnen asbesthaltiges Material verbaut, etwa in Form von Asbestzement. Besonders gefährdet sind Beschäftigte, die bei Abriss oder Umbau von Gebäuden Asbest ausgesetzt sind.

Ein weiteres großes Problem bilden alte Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber, bei denen die Beschäftigten nicht ahnen, dass sie Asbest enthalten, weshalb sie auf die erforderlichen Arbeitsschutzmaßnahmen verzichten. Betroffen sind davon laut BAuA vor allem die rund 750.000 Handwerker im Ausbaugewerbe. Ihr Profil gehe deshalb auch auf die Arbeitsplatzgrenzwerte für Asbest ein und führe die aktuellen Regelungen zum Schutz der Beschäftigten auf, heißt es aus der Bundesanstalt.

Download Die aktuelle Version von "Nationales Asbest Profil Deutschland" kann kostenlos von der Website der BAuA heruntergeladen werden.

Quelle: BAuA

Text: / handwerksblatt.de

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