(Foto: © Andriy Popov/123RF.com)

Vorlesen:

Bauunternehmen klagen über verspätete Zahlungen der öffentlichen Hand

Öffentliche Auftraggeber zahlen deutlich schlechter als private oder gewerbliche - das zeigt eine Umfrage des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Teilweise müssen die Unternehmen monatelang auf ihr Geld warten. Was sind die Gründe?

Dass Zahlungsfristen von öffentlichen Auftraggebern sechs Monate oder länger überschritten werden, ist keine Seltenheit: Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) hat seine Mitgliedsbetriebe zur Zahlungsmoral ihrer Auftraggeber befragt. Über ein Viertel der Befragten sagte, dass das Zahlungsverhalten der Behörden schlecht oder sogar sehr schlecht ist. Ganz anders sieht es bei Privatkunden aus: Hier finden das nur rund fünf Prozent.

Die Hälfte aller Baufirmen berichteten in der Umfrage, dass öffentliche Auftraggeber Zahlungsfristen um bis zu einem Monat überschreiten. Sogar bis zu sechs Monate länger müssen 20 Prozent der Firmen auf ihr Geld warten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Personalmangel bei der öffentlichen Hand

Als einen Hauptgrund nennen die Baufirmen sehr häufig Personalmangel bei der öffentlichen Hand. Felix Pakleppa, ZDB-Hauptgeschäftsführer, kritisiert: "Manche Behörden lassen sich besonders lange Zeit, und unsere Betriebe haben dann meist das Nachsehen. Wir beklagen die schlechte Zahlungsmoral am Bau, die zusammen mit der Vorleistungspflicht eine erhebliche Liquiditätsbelastung für die Bauunternehmen darstellt."

Die EU-Zahlungsverzugsrichtlinie wird aktuell überarbeitet (mehr dazu hier). Der Verband fordert einen besseren Schutz von Mittelstand und Handwerk vor langen Zahlungsfristen. Um die Liquidität der Bauunternehmen nicht noch weiter zu belasten, müsse sich die öffentliche Hand an die gesetzlichen Zahlungsfristen halten. 

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: