In der aktuellen Befragung geben 92 Prozent der beeinträchtigten und 77 Prozent aller teilnehmenden Unternehmen an, in ihrer Geschäftstätigkeit durch Mängel der Straßen behindert zu werden

In der aktuellen Befragung geben 77 Prozent aller teilnehmenden Unternehmen an, in ihrer Geschäftstätigkeit durch Mängel der Straßen behindert zu werden (Foto: © bartusp/123RF.com)

Vorlesen:

Studie: Marode Infrastruktur behindert die Wirtschaft

Betriebsführung

Mängel der Infrastruktur beeinträchtigen gut 84 Prozent der Unternehmen in ihrer Geschäftstätigkeit. Das zeigt eine Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft.

Die Infrastruktur galt lange als ein Standortvorteil für deutsche Unternehmen. Heute sehen viele Betriebe sie aber als Problem. Das zeigt eine neue Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Seit 2013 fragt das IW regelmäßig Firmen, ob ihre Arbeit durch die Infrastruktur behindert wird. Noch nie waren die Antworten so kritisch. Weniger als 16 % der Firmen gaben an, keine Probleme zu haben – beim ersten Mal waren es noch über 40 %.

Verkehr bereitet große Sorgen

Besonders schlecht wurde die Verkehrsinfrastruktur bewertet. In der aktuellen Befragung geben 92 Prozent der beeinträchtigten und 77 Prozent aller teilnehmenden Unternehmen an, in ihrer Geschäftstätigkeit durch Mängel der Straßen behindert zu werden. Im Vergleich zur Befragung von 2022 hat sich auch die Bewertung des Schienenverkehrs verschlechtert. Rund 60 % der Unternehmen berichteten, dass sie regelmäßig Schwierigkeiten mit der Bahn haben. 

Auch die Kommunikationsnetze schneiden schlecht ab. Trotz vieler staatlicher Fördermittel klagten mehr als 60 % der befragten Betriebe über Probleme beim Internet und Mobilfunk. Zu Beginn des Jahres gab es Hoffnung auf Verbesserungen durch neue Fördergelder und Programme. Doch diese Zuversicht ist deutlich gesunken.

Die Verschlechterung ist über alle Unternehmensgrößen zu beobachten, sie fällt mit rund 7 Prozentpunkten bei den kleinen Unternehmen am stärksten aus.

Das könnte Sie auch interessieren:

Anfang des Jahres gab die Schaffung des "Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität" mit 500 Milliarden Euro noch Hoffnung, dass sich die Situation der Infrastruktur nachhaltig verbessern würde. Diese Hoffnung hat inzwischen einen spürbaren Dämpfer bekommen. Im neuen Bundeshaushalt werden viele Mittel für den Konsum statt für Investitionen verwendet. Außerdem fehlen in Behörden und Bauunternehmen Kapazitäten, um Projekte umzusetzen.

Volltext der Umfrage Hier können Sie > die komplette Studie kostenlos herunterladenDHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: