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Design Thinking: Bund bewilligt innovatives Ausbildungsprojekt

Betriebsführung

Kreativ denken: Die Handwerkskammern Konstanz, Aachen sowie die Berufliche Bildungsstätte Tuttlingen starten das Pilotprojekt Design Thinking in der überbetrieblichen Ausbildung.

Die Handwerkskammer Aachen, Konstanz und die Berufliche Bildungsstätte Tuttlingen (BBT) werden die Kreativmethode "Design Thinking" erstmals in der handwerklichen Ausbildung ausprobieren. Sie werden dazu freiwillige Zusatzkurse für die Auszubildenen anbieten. Sie haben für das auf drei Jahre angelegte Verbundprojekt einen Förderbescheid des Bundes über 1,3 Millionen Euro erhalten. Das Projekt soll kreatives, gewerkübergreifendes Denken in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) im Handwerk unterstützen.

"Wir sind unglaublich stolz, dass es uns gemeinsam mit unseren Partnern gelungen ist, diese bedeutende Bundesförderung zu bekommen", sagt Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz. "So tragen wir dazu bei, die Qualität der handwerklichen Ausbildung nachhaltig zu stärken und rüsten junge Fachkräfte bestens für die Herausforderungen von morgen."  Projektleiterin Dr. Maria Kreiner von der HWK Konstanz und der Geschäftsführer der BBT Roland Aicheler freuen sich ebenfalls über den Förderbescheid.

Kreativität als Zukunftskompetenz im Handwerk 

Gründe für Design Thinking im Handwerk:

  • Ein Elektroniker installiert nicht einfach eine Deckenlampe, sondern entwickelt ein stimmiges Beleuchtungskonzept für den gesamten Raum. 
  • Eine Heizungsbauerin stellt nicht nur eine Wärmepumpe in den Vorgarten, sondern integriert sie so, dass sie sich unauffällig in das Gesamtbild einfügt.
  • Ein Schreiner liefert nicht bloß ein Möbelstück, sondern entwirft ein Unikat, das genau zu den räumlichen Gegebenheiten und den Vorstellungen der Kundschaft passt.

Design Thinking liefere dafür eine strukturierte Methode, die es ermöglicht, über das handwerkliche Fachwissen hinaus Kundenbedürfnisse systematisch zu analysieren, Ideen zu entwickeln und überzeugende Lösungen zu präsentieren, so die Projektpartner.

Kreativraum in Tuttlingen 

Als Herzstück des Pilotprojekts wird ein Kreativraum an der Beruflichen Bildungsstätte Tuttlingen (Baden-Württemberg) eingerichtet. Er ist in unterschiedliche Zonen unterteilt, die den gesamten Prozess von der ersten Idee über das handwerkliche Ausprobieren bis hin zur Präsentation abbilden.

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Auszubildende können hier erleben, wie aus einem vagen Gedanken Schritt für Schritt ein funktionierendes Konzept und schließlich ein greifbares Ergebnis wird.

Ab 2026 starten dort die ersten Schulungen, zunächst mit professionellen Trainerinnen und Trainern der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg der Handwerkskammer Aachen. Im weiteren Verlauf werden Ausbilderinnen und Ausbilder qualifiziert, die die Methode selbstständig mit ihren Azubis anwenden können.

Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet. Langfristig soll Design Thinking dauerhaft und gewerkeübergreifend in der überbetrieblichen Ausbildung verankert werden. Als ein praxisnaher Werkzeugkasten, der die jungen Fachkräfte befähigt, kreative Lösungen für reale Probleme zu entwickeln.

Quelle: Handwerkskammer Konstanz

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Text: / handwerksblatt.de

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