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HWK des Saarlandes | Oktober 2024
htw saar lädt ein zum Technologietag
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes lädt alle Interessierten am 24. Oktober herzlich zum Technologietag "Additive Fertigung" ein.
Von der Idee zum Erfolg. Die Online-Plattform Check and Work hat bereits über 200 Handwerksunternehmen überzeugen können. V. l.: Elektromeister Markus Holl, Wirtschaftsingenieur Martin Holl und Wirtschaftsingenieur Marcel Jäger. (Foto: © checkandwork)
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Oktober 2019
Handwerker organisieren sich und erreichen so ein effektives Auftragsmanagement. Drei junge Handwerker haben dafür eine spannende neue Plattform gegründet.
Hier unterstützt sich das Handwerk: einfach, schnell und digital! Diesen Gedanken verfolgt die neu gegründete Plattform "checkandwork.de" aus dem rheinland-pfälzischen Bobenheim-Roxheim.
Hinter der Idee stecken drei junge Köpfe aus dem Handwerk: Die Brüder Martin und Markus Holl haben gemeinsam mit Wirtschaftsingenieur Marcel Jäger ein Portal entwickelt, das Handwerksunternehmen die Möglichkeit für ein effektives Auftragsmanagement bietet.
Dem angemeldeten Betrieb bietet sich nach erfolgter Anmeldung der große Vorteil, flexibel auf Veränderungen in der Auslastung reagieren zu können. So werden, je nach eigener Auftragslage, untereinander freie Kapazitäten oder Aufträge per Werkvertrag angeboten.
Im Optimalfall werden die eigenen Ressourcen und Kapazitäten bestmöglich gebündelt und effektiv eingesetzt. Doch was passiert, wenn eine unvorhergesehene Projektverschiebung eintritt oder der Kunde kurz vor der Eröffnung des fast abgeschlossenen Bauprojektes Ergänzungen und Änderungswünsche hat, die durch den eigenen Betrieb nicht zu realisieren sind? Solche Faktoren sind trotz sorgfältigster Planung nicht kalkulierbar, bieten gleichzeitig aber ein enormes Risiko für den Handwerksbetrieb.
Martin Holl, Wirtschaftsingenieur, kennt diese Unwägbarkeiten zu gut. Er war mit dem – von seinem Vater Heinz Holl gegründeten und nun von Bruder Markus geführten – Elektrobetrieb auf einer Großbaustelle tätig. "Kurz vor der geplanten Eröffnung wollte der Kunde einige Ergänzungen in Auftrag geben, die wir aufgrund der eigenen Auslastung in der bestehenden Baustelle nicht abdecken konnten. Trotzdem möchte man seinen Kunden natürlich zufriedenstellen", erinnert sich Martin Holl an das zwiespältige Gefühl.
Zum neuen Portal Check and WorkDen Dialog zwischen ihm und den Kunden bekam ein Trockenbauer mit, der ebenfalls auf der Baustelle tätig war. "Der Kollege kannte wiederum einen Elektrobetrieb vor Ort, der aufgrund einer Projektverschiebung Kapazitäten frei hatte.
Ein Anruf später war das Problem aus der Welt geschafft, und der angerufene Betrieb übernahm den Zusatz-Auftrag des Kunden als unser Kooperationspartner", ergänzt Holl. Der angefragte Betrieb sprang per Werkvertrag ein, alle Änderungswünsche wurden erfüllt.
"Besser konnte es nicht laufen. Der Kunde war zufrieden, wir konnten uns auf die bestehenden Aufgaben konzentrieren und der Kollege seine – durch die Projektverschiebung freigewordenen – Kapazitäten nutzen." Eine Herausforderung gemeinsam gemeistert!
Diese Erfahrung war zugleich die Geburtsstunde von "Check and Work". Der Gedanke dahinter ist einfach: weg vom Konkurrenzdenken hin zu einer Mentalität, sich im Handwerk gegenseitig unter die Arme zu greifen. "Das ist gelebte Digitalisierung im Handwerk und führt zu einem Höchstmaß an Flexibilität und Effizienz für jeden angemeldeten Betrieb.
Gemeinsam lässt sich im Handwerk mehr erreichen", bringt es der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, Ralf Hellrich, nach einem Austausch mit Martin Holl auf den Punkt. Und dieser Mentalitätswechsel findet Anklang. "Ursprünglich war das Portal nur für den lokalen Einsatz gedacht. Wir haben aber schnell festgestellt, dass da ein überregionales Interesse besteht und uns dem nicht verschlossen", zeigt sich Martin Holl von der Entwicklung überrascht.
30 Wochen ist die Plattform nun online. Seitdem haben sich bereits 200 Handwerksbetriebe registriert. "Das ist ein Job neben dem Job, aber die investierte Zeit ist es absolut wert, weil die Resonanz stimmt und die neu geschlossenen Kontakte über die Plattform einen absoluten Mehrwert im Alltag bieten, besonders in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels", erklärt Elektromeister Markus Holl, Betriebsleiter von Holl Elektrotechnik und Mitgründer von "Check and Work".
Um diese Gemeinschaft zu stärken und Handwerksbetriebe von der Funktionalität des Portals zu überzeugen, ist die Mitgliedschaft zum momentanen Zeitpunkt für jeden Handwerker kostenfrei. Aus der eigenen Erfahrung heraus entstanden, ist "Check and Work" ein von Handwerkern entwickeltes und für Handwerker veröffentlichtes Tool, das vor allem eines ist: authentisch!
Zu Zwecken der Qualitätssicherung werden die angegebenen Tätigkeiten und Qualifikationen jedes Betriebes sowie die Mitgliedschaft in der Handwerksrolle bei der Registrierung des Betriebes überprüft. "Wir möchten ein Portal, das den Zusammenhalt im Handwerk stärkt und einen Austausch bietet, der weg vom Konkurrenzgedanken hin zu möglichen Kooperationen führt. Wer auf dem Portal Abwerbeversuche starten möchte oder nicht autorisierte Arbeiten anbietet, wird entfernt", ergänzt Gründungsmitglied und Wirtschaftsingenieur Marcel Jäger zum Abschluss.
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