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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Mögliche Verkaufserlöse sollte man zunächst in Termin- oder Festgeldkonten bei sicheren Finanzinstituten "parken". (Foto: © pedrosek/123RF.com)
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März 2024
Mit welcher Strategie Anleger sich von geopolitischen Entwicklungen an den Geld- und Kapitalmärkten weitgehend unabhängig machen können, erklärt ein Finanzexperte.
Wer glaubte, dass sich zum neuen Jahr in der Zinslandschaft ein wenig mehr Sicherheit einstellen würde, dürfte einmal mehr enttäuscht sein. Im Gegenteil: Die Unsicherheiten an den Geld- und Kapitalmärkten scheinen vor allem wegen der weltpolitischen Lage eher noch zuzunehmen. Es ist daher für Betriebsverantwortliche durchaus sinnvoll, strategische Überlegungen über die weitere Vorgehensweise anzustellen. Vor allem, wenn man als Altersvorsorge oder für den persönlichen Kapitalaufbau in Aktien, Wertpapierfonds oder andere spekulativere Anlageformen investiert hat.
Besonders sollte man – bisherige Gewinne vorausgesetzt – auf die "Glattstellung" achten, also den gewinnbringenden Verkauf zumindest eines Teils dieser Wertpapiere mit anschließendem "Parken" des Geldes auf einem Termin- oder Festgeldkonto. So kann man sich von geopolitischen Entwicklungen weitgehend unabhängig machen. Wie dies im Einzelfall anhand einer strategischen Vorgehensweise geschehen kann, zeigt der folgende Beitrag.
Zuerst einmal sollten Anleger individuell definieren, was sie unter spekulativen Anlageformen verstehen. Grundsätzlich gehören dazu Aktien und Investmentfonds, einschließlich Immobilienfonds. Hilfestellung zu einer sachgerechten Beurteilung können die Risikobeurteilungen der Bankinstitute geben. Letztlich ist es aber selbstverständlich der individuellen Risikostruktur des Anlegers vorbehalten, sich hierzu endgültig festzulegen.
Im nächsten Schritt sind Aufstellungen der verschiedenen zu disponierenden Geldanlagen erforderlich, geordnet nach unterschiedlichen Bankinstituten, Investmentgesellschaften und sonstigen Finanzdienstleistern. Dies kann anhand eigener Fortschreibungen bereits vorhandener Daten ebenso erfolgen wie durch die Informationen der Finanzinstitute selbst.
Ergänzt werden müssen diese Aufstellungen durch die Wertentwicklungen jeder einzelnen Anlageform, idealerweise seit dem jeweiligen Beginn des ersten angelegten Betrages. Dazu gehören nicht nur die jeweiligen Kursentwicklungen und Ausschüttungen etwa bei Aktienanlagen, sondern auch die Gesamtkosten, die zu einer Reduzierung der Gewinne führen. Im Ergebnis ist somit die Nettorendite nach Abzug sämtlicher Kosten entscheidend. Auch hierzu können die Finanzinstitute Informationen liefern.
Liegen sämtliche Daten vor, beginnt der vielleicht schwierigste Teil: die Auswahl jener Wertpapiere, die tatsächlich verkauft werden sollen und bei denen dadurch angemessene Gewinne gesichert werden können.
Der Ansatz, dass zunächst Investitionen für die Altersvorsorge durch Verkäufe abgesichert werden sollten, dürfte nicht falsch sein. Es wäre fatal, wenn bisher erwirtschaftete Gewinne durch unübersehbare konjunkturelle Entwicklungen förmlich dahinschmelzen und die eigene finanzielle Altersvorsorge erhebliche Beulen bekäme. Hier sollte der Grundsatz "Sicherheit zuerst" gelten.
Aber auch bei Geldanlagen, die "nur" dem allgemeinen Vermögensaufbau dienen, ist in unsicheren Zeiten Vorsicht geboten. Diese häufig zu späteren Konsum- oder Investitionszwecken gebildeten Rücklagen haben auch ihre Berechtigung und sollten ebenfalls einer sorgfältigen Prüfung unterzogen werden.
Weiterhin hängt es von der jeweiligen Interessenlage ab, welcher Anteil spekulativer Anlagen durch Verkäufe glattgestellt werden soll. Anleger, denen etwa weitere Einnahmen wie Mieterträge oder eine zu erwartende Erbschaft zur Verfügung stehen, werden hier sicher anders agieren als Investoren, die später einmal auf jeden Euro angewiesen sind. Im Zweifel sollte also auch hier gelten: Sicherheit geht vor!
Schließlich sollte die bei Verkäufen möglicherweise anfallende Einkommensteuer nicht außer Acht gelassen werden. Hier sollte man eine Steuerberatung hinzuziehen.
Zum Abschluss noch ein deutlicher Hinweis: Es ist dringend davon abzuraten, auch in den kommenden Jahren davon auszugehen, dass sich mögliche Kursgewinne der Vergangenheit fast schon "automatisch" in der Zukunft fortschreiben lassen. Die politische und damit einhergehend die wirtschaftliche Lage hat sich bekanntermaßen weltweit massiv verändert. Auf diese Veränderungen sollten auch und gerade Anleger angemessen reagieren. Wie dies funktionieren kann, wurde hier dargestellt.
Mögliche Verkaufserlöse sollte man zunächst in Termin- oder Festgeldkonten bei sicheren Finanzinstituten "parken". Aus Sicht des Autors zählen dazu aber in aller Regel keine sogenannten "Kombinationsprodukte", bei denen ein bestimmter Betrag zwar als Termin- oder Festgeld, ein weiterer Betrag jedoch in einem Investmentfonds anzulegen ist. Diese Produktkombination wirft meist mehrere Fragen auf, mit denen sich Interessierte ausführlich beschäftigen sollten:
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