Generation Z braucht viel Anerkennung, Wertschätzung und konstruktives Feedback.

Generation Z braucht viel Anerkennung, Wertschätzung und konstruktives Feedback. (Foto: © Oliver Götz Fotografie)

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Azubis verantwortungsvoll begleiten statt gängeln

Bei Problemen mit Auszubildenden hilft das Expertenteam der Handwerkskammer jederzeit gerne weiter.

Ausbilder prägen das Bild ihrer Auszubildenden in Bezug auf die Lehre und den Beruf. Daher müssen sie ihre Lehrlinge über die gesamte Ausbildungsdauer hinweg verantwortungsbewusst begleiten und betreuen. Diese Grundhaltung stand beim "Erfahrungsaustausch der Erstausbilder" in der Handwerkskammer Trier im Fokus.

Die Ausbildungsbegleitung der Kammer hatte viele Tipps auf Lager: "Wichtig ist vor allen Dingen der regelmäßige Austausch mit dem Azubi", riet Karin Praus, Mitarbeiterin im Projekt "Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen". "Nehmen Sie sich Zeit für ihn. Neben dem 5-Minuten-Gespräch kurz vor Feierabend ("Wie war der Tag?") sollte es regelmäßige Besprechungen mit schriftlicher Zusammenfassung geben. Ausbilder sollten auch das Berichtsheft regelmäßig durchsehen, am besten monatlich. Führen Sie am Ende der Probezeit ein Mitarbeitergespräch und protokollieren Sie es." Weitere Tipps gab ihr Kollege Ralf Gessinger: "Vermitteln Sie Auszubildenden den selbstbewussten Umgang mit Problemen und Herausforderungen. Fördern Sie die individuellen Fähigkeiten und die Eigeninitiative des Jugendlichen."

Beispiel: "Azubi als Chef"

Wie das konkret aussehen kann, zeigte das Beispiel "Azubi als ‚Chef‘ auf der Baustelle" eines teilnehmenden Betriebs: Ein Azubi durfte unter Anleitung des Ausbilders die Baustelle leiten. Der Ausbilder stellte sich als zuarbeitende Hilfskraft zur Verfügung. So konnte er die Arbeit des Auszubildenden beobachten und im Zweifel in die Abläufe eingreifen. Ergebnis: Das Verantwortungsbewusstsein und der Blickwinkel des Azubis wurden nachhaltig gestärkt. "Wichtige Grundelemente einer guten Betreuung sind Präsenz und Beständigkeit", sagte Ralf Gessinger.

Die Teilnehmenden bestätigten, dass die Generation Z, also ab 1997 Geborene, sich stark von vorangegangenen unterscheidet. Typische Konflikte sind Überstunden, Erscheinungsbild, problematische Kommunikation per Whatsapp und eine autoritäre Ansprache der Lehrlinge. "Betriebe müssen mit den Azubis anders umgehen, als sie es womöglich selbst in ihrer Ausbildung noch erlebt haben", erklärt Ralf Gessinger: "Kritisches Feedback ist gefragt, aber auch mehr Lob, als es früher üblich war. Fördern Sie Ideen und Vorschläge. Machen Sie Azubis jedoch zu Beginn der Ausbildung klar, was verhandelbar ist und was nicht." Erfahrungen der Betriebe – so auch an jenem Abend – zeigen, dass mehr als die Hälfte aller Azubis Einschränkungen hat, die Ausbilder berücksichtigen müssen. Gut zu wissen: Die Ausbildungsbegleiter der Handwerkskammer Trier helfen, die Situation und Hintergründe zu analysieren. Zudem unterstützen sie mit Informationen, Kontakten und Gesprächsangeboten im Betrieb. Auch andere Einrichtungen helfen. "Geht etwa ein ohnehin sehr leistungsschwacher Azubi nicht regelmäßig in die Schule, können er und der Betrieb gegebenenfalls Förderangebote der Agentur für Arbeit wahrnehmen, zum Beispiel die Assistierte Ausbildung" (AsA flex), so Gessinger. "Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Betrieb sogar einen Nachteilsausgleich für seinen beeinträchtigten Azubi beantragen." Praus und Gessinger empfehlen, sich bei der Handwerkskammer Trier beraten zu lassen sowie den kostenlosen Ausbildungsnewsletter zu abonnieren.

 

Kontakt Kontakt Ralf Gessinger, Ausbildungsbegleiter, Tel. 0651/207-124 E-Mail: rgessinger@hwk-trier.de; Karin Praus, Ausbildungsbegleiterin, Tel. 0651/207-401, E-Mail: kpraus@hwk-trier.de; Karl-Heinz Schwall, Ausbildungsberater, Tel. 0651/207-123, E-Mail: kschwall@hwk-trier.de; Ralf Becker, Ausbildungsberater, Tel. 0651/207-154, E-Mail: rbecker@hwk-trier.de.
Projekt Das Projekt Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und arbeitsmarktpolitischen Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz gefördert.
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Text: / handwerksblatt.de

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