Große Ehre für Robert Klöppner: Die Urkunde überreichte Staatssekretärin Daniela Schmitt. (Foto: © Karl-Heinz Schwall/HWK Trier)

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Leidenschaft ist der Motor, der Robert antreibt

Robert Klöppner ist Lehrling des Monats der Handwerkskammer Trier. Er liebt neue und schnelle Autos, ist aber auch umweltbewusst.

Autos sind nicht nur dazu da, um von A nach B zu kommen, meint Robert Klöppner. Sie müssten schon einen gewissen Mehrwert bieten. In seiner Ausbildung fährt der Kfz-Mechatroniker besonders auf Nutzfahrzeuge ab. Seinen Traumberuf erlernt der Azubi im 3. Lehrjahr bei der Mercedes-Benz Hess GmbH & Co. KG in Trier. Der 20-Jährige ist beruflich so engagiert, dass ihn die HWK zum "Lehrling des Monats" gekürt hat. Die Auszeichnung hat Staatssekretärin Daniela Schmitt im Ausbildungsbetrieb überreicht. Anlass war die "Woche der Berufsbildung", in der sie unter anderem zu Gast in Trier war. Robert liebt neue und schnelle Fahrzeuge. Auch nach Feierabend dreht sich bei ihm vieles um Bauteile, Bremssysteme, Getriebe und Co. Dann schraubt er gerne an seinem privaten PKW, einem Golf 4. Dafür investiert er neben Freizeit auch gerne einen Teil seines Lohns. Mit einer Musikanlage hat er den Wagen partytauglich aufgepimpt. Auf Reisen kann er sogar halbwegs bequem darin schlafen. Sportliches Ziel: Am Ende soll der frisierte Flitzer 300 bis 350 PS und ordentlich Hubraum unter der Haube haben. Dafür baut er einen im Internet ersteigerten Motor um. Die größte Herausforderung? "Alle Teile so zusammenzusetzen, dass sie am Ende passen", sagt Robert.

Umweltbewusste Freude am Fahren

Der Lehrling des Monats der HWK Trier, Robert Klöppner, zeigte Staatssekretärin Daniela Schmitt in der Berufsschule, wie der Umbau zum Elektromobil funktioniert. Foto: © Karl-Heinz Schwall/HWK TrierDer Lehrling des Monats der HWK Trier, Robert Klöppner, zeigte Staatssekretärin Daniela Schmitt in der Berufsschule, wie der Umbau zum Elektromobil funktioniert. Foto: © Karl-Heinz Schwall/HWK Trier


Er freut sich jetzt schon auf den Kick, die volle Motorleistung hin und wieder auszukosten – sofern die Verkehrslage es erlaubt und ihn kein Tempolimit ausbremst, wie er betont. Robert legt Wert darauf, deshalb nicht gleich als Raser und oder Rowdy abgestempelt zu werden. "Grundsätzlich halte ich mich an Geschwindigkeitsbegrenzungen", betont er. "Außerdem versuche ich meistens, möglichst umweltbewusst zu fahren." Denn er ist nicht nur Kfz-begeistert, sondern auch politisch interessiert: "Die aktuellen Diskussionen um Umweltschäden und Klimawandel finde ich wichtig." Themen, die seine Generation derzeit rasant ins Bewusstsein der Öffentlichkeit transportiert, haben den Kfz-Mechatroniker auf die Idee gebracht, mit seinen Lehrern ein Schulprojekt ins Leben zu rufen. So bauen die Auszubildenden der Berufsschule GuT derzeit gemeinsam einen Audi A2 zum Elektroauto um. Grund genug für die Staatssekretärin, sich das Projekt vor Ort anzusehen, wo Robert es vorstellte.

"Man muss anpacken können!"

Am Arbeitsplatz wartet der Lehrling Nutzfahrzeuge, führt Inspektionen durch und überprüft Bauteile auf Verschleiß. Zu seinen Aufgaben gehört es auch, Nutzfahrzeuge auf Verkehrssicherheit durchzuchecken und sie bei Bedarf zu reparieren. Auch im Diagnostizieren und Beseitigen von Störungen in der Kommunikation einzelner Bauteile ist Robert fit. Motor- und Getriebetechnik interessieren ihn am meisten. Hilfreich für eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker: "Man muss anpacken können, Durchhaltevermögen haben und willensstark sein", findet der Lehrling. Langfristig schwebt dem jungen Nachwuchstalent ein technisches Studium vor. Robert hat einen hohen Anspruch an sich selbst. Er neigt zum Perfektionismus: "Wenn ich etwas anpacke, dann richtig! Schließlich lerne ich nicht für die Schule, sondern für mich selbst. Das macht mich zufrieden." Kein Wunder also, dass er in der Schule mit einem Einserdurchschnitt auf der Überholspur unterwegs ist. Zufrieden sein sollen auch seine Kunden. Als Schnittstelle zur Werkstatt findet er den Kontakt zu ihnen besonders wichtig. "Sie sollen sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Wer Vertrauen in den Betrieb und dessen Mitarbeiter hat, kommt gerne wieder."

Mountainbiken zum Runterkommen

Fortbewegung auf zwei Rädern? "Gut zum Abschalten und Runterkommen", findet Robert. Und so düst der Auszubildende nach der Arbeit gerne mal mit dem Mountainbike im Wald herum – wenn er sich nicht gerade ein fachbezogenes Video im Netz ansieht. "Ich finde es spannend, dazuzulernen und sich selbst was beizubringen." Er liebt es, mit Gleichgesinnten zu fachsimpeln. Gelegenheit dazu gibt es bei Mercedes Hess reichlich: Der Betrieb bildet allein 29 Lehrlinge aus, davon 15 im Nutzfahrzeugbereich. Freunde mit gleicher Leidenschaft findet er auch in der Kfz-Szene. So manches Wochenende verbringt er auf Tuning- Treffen, etwa beim Audi 5-Zylinder-Event in Dortmund oder beim internationalen Messe-Event "Tuning World" am Bodensee. Leidenschaft ist der Motor, der Robert antreibt: "In meinem Leben verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Hobby. Das lässt sich gar nicht trennen."

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Text: / handwerksblatt.de

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