Interesse an dualer Ausbildung steigt
In Nordrhein-Westfalen steigt das Interesse junger Menschen an einer Berufsausbildung im dualen System. Die Arbeitsagenturen meldeten einen Zuwachs der Bewerber um 2,3 Prozent.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Einstieg in die Ausbildung
In NRW sind noch viele Ausbildungsstellen frei. Selbst nach dem endgültigen Start des Ausbildungsjahrs im September können viele noch besetzt werden. Dabei hat in diesem Jahr das Interesse an einer dualen Berufsausbildung bei jungen Menschen zugenommen. Die Arbeitsagenturen meldeten ein Plus von 2,3 Prozent und insgesamt gut 102.000 Bewerber – etwa 70.000 haben einen Ausbildungsvertrag unterschrieben.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit mit Vertretern der Wirtschaft sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion: "Positiv ist, dass das Interesse an einer dualen Ausbildung bei jungen Menschen weiter steigt."
Erfolge in der Berufsorientierung
Er führt den Anstieg in erster Linie auf Jugendliche mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurück, die in NRW eine Berufsausbildung starten wollen. "Aber auch viele Jugendliche mit einem Hauptschulabschluss oder an den Berufskollegs suchen noch und würden gerne mit einer Ausbildung in ihr Berufsleben starten."
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist dagegen zurückgegangen. Bei den Arbeitsagenturen wurden 102.069 betriebliche Stellen gemeldet – das waren 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Rund 30.000 Ausbildungsplätze waren im August noch unbesetzt. Die laut Schüßler "sehr ungleiche Verteilung von Angebot und Nachfrage" sei eine Herausforderung. Gleichwohl gebe es Erfolge in der Berufsorientierung.
28.000 neue Ausbildungsverträge im Handwerk
"Die Ausbildungssituation im Handwerk ist stabil. Das Handwerk ist stark gefragt - auch dieses Jahr werden aller Erwartung nach wieder rund 28.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen", erklärte Andreas Oehme, Geschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertags. Allerdings würde das Handwerk gerne sehr viel mehr ausbilden.
"Auch jetzt und bis Oktober können noch Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Es muss sehr viel deutlicher werden, dass Menschen mit einer Ausbildung im Handwerk sehr gefragt bleiben - weltweit. Sie haben beste Chancen auf eine gut planbare Karriere bis zu den Abschlüssen Bachelor Professional und Master Professional. Beide Abschlüsse sind, ohne Hochschulbesuch, als Fortbildung im Handwerk zu erwerben."
Top 10 Berufe der Bewerber
- Kaufmann/-frau - Büromanagement (6.565)
- Kfz.mechatroniker - PKW-Technik (5.306)
- Medizinische/r Fachangestellte/r (4.747)
- Verkäufer/in (4.181)
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel (3.496)
- Fachinformatiker/in - Anwendungsentwicklung (3.116)
- Anlagenmechaniker/in - Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik (3.068)
- Industriekaufmann/-frau (2.978)
- Elektroniker/in - Energie-/Gebäudetechnik (2.798)
- Fachinformatiker/in - Systemintegration (2.501)
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben