Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (7. v. l.) und der Minister für Internationales Nathanael Liminski (6. v. l.) haben die zugewanderten Fachkräfte und ihre Arbeitgeber im Bildungszentrum getroffen.

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (7. v. l.) und der Minister für Internationales Nathanael Liminski (6. v. l.) haben die zugewanderten Fachkräfte und ihre Arbeitgeber im Bildungszentrum getroffen. (Foto: © Andreas Buck)

Vorlesen:

Zusätzliche Chancen für die Fachkräfteeinwanderung

In Münster zogen NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann und NRW-Minister für Internationales Nathanael Liminski eine erste Bilanz zum WHKT-Projekt "Fachkräfte für NRW: Elektronikerinnen und Elektroniker aus Jordanien und Ägypten".

 "Wir haben im Handwerk in vielen Fachbereichen erhebliche Nachwuchsprobleme", sagte der Präsident der Handwerksammer Münster, Hans Hund, im Bildungszentrum der Kammer. Dort zogen Vertreter des Handwerk und der Politik ein erstes Resümee zum Pilotprojekt "Fachkräfte für NRW: Elektronikerinnen und Elektroniker aus Jordanien und Ägypten" des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT) Mit dem Projekt gehe das Handwerk einen neuen Weg, um Fachkräfte zu finden. "Die Fachkräftegewinnung durch Einwanderung ist ein Weg für kleine und mittlere Unternehmen des Handwerks. Hier bietet das Pilotprojekt eine zusätzliche Chance. Ohne qualifizierte Fachkräfte werden wir die wichtigen Aufgaben der Transformation unserer Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit, Energiewende und Digitalisierung kaum bewältigen."

Über das seit 2021 laufende Projekt sind nun die ersten vier Elektrohandwerker aus Jordanien und Ägypten nach Deutschland eingereist und haben nach erfolgreicher Anerkennung ihre Arbeit aufgenommen. Die Fachkräfte wurden mit Sprachkursen im Herkunftsland auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet und durch das Verfahren der Berufsanerkennung und Visaerteilung schrittweise gelotst. Nun sind sie mit dem Aufenthaltstitel "Fachkräfte zum Zwecke der Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation" in Nordrhein-Westfalen. Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und der Minister für Internationales Nathanael Liminski (CDU) haben die zugewanderten Fachkräfte und ihre Arbeitgeber im Bildungszentrum getroffen.

Pionierarbeit in NRW

"Der überall spürbare Mangel an Fachkräften, egal ob im Handwerk, der Industrie oder der Pflege kann durch die Hebung inländischer Potenziale allein, nicht mehr aufgefangen werden. Qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland, wie die jungen Männer aus Jordanien und Ägypten, werden zur Deckung der Fachkräftelücke dringend benötigt", erklärte Laumann. "Nordrhein-Westfalen hat mit diesem Pilotprojekt Pionierarbeit geleistet und legt den Grundstein dafür, zukünftig weitere qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Mit starken Partnern an unserer Seite begleiten wir die Fachkräfte auf ihrem Weg in die Arbeit hier bei uns – und sorgen dafür, dass sie sich jederzeit willkommen fühlen", ergänzte Liminski.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit absolvieren die angeworbenen Fachkräfte noch Anpassungsqualifizierungen sowie berufliches Sprachcoaching, um die Gleichwertigkeit ihrer beruflichen Qualifikation zu erlangen. Gleichzeitig werden sie bei ihrer betrieblichen und gesellschaftlichen Integration unterstützt. In den kommenden Wochen werden weitere sechs Fachkräfte aus Jordanien und Ägypten im Rahmen des Projekts einreisen. Gemeinsam mit den Betrieben organisiert das Projektteam des WHKT das gesellschaftliche Ankommen und die betriebliche Integration der jungen Fachkräfte. Aus den Erfahrungen des Pilotprojekts sollen wichtige Erkenntnisse für die Verbesserung und Beschleunigung der Prozesse zur Unterstützung der Betriebe bei der Rekrutierung von Arbeits- und Fachkräften aus Drittstaaten gewonnen werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wertvolle Erfahrungen

"In dem Pilotprojekt haben wir sehr wertvolle praxisbezogene Erfahrungen gesammelt: von der Anwerbung interessierter Fachkräfte und ihrer Vorbereitung im Ausland über die verwaltungstechnische Abwicklung der Einreisemöglichkeit bis zur Beschäftigung und Integration im Betrieb. Die zahlreichen Akteure und Verfahren müssen abgestimmt zusammenwirken, strukturelle Hürden von allen Beteiligten überwunden werden. Das erfordert viel Flexibilität und eine gute Koordinierung auf Seiten der Betriebe und der ausländischen Fachkräfte", so Andreas Oehme, Geschäftsführer des WHKT. Eine unabhängige und kompetente Begleit- und Unterstützungsstruktur sei ein zentrales Gelingenskriterium, damit auch die neuen Regelungen der Fachkräfteeinwanderung gut und planbar in NRW wirken.

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: