Exklusive Testfahrt bei Mercedes-Benz mit dem neuen Citan noch im Entwicklungsstadium.

Exklusive Testfahrt bei Mercedes-Benz mit dem neuen Citan noch im Entwicklungsstadium. (Foto: © Mercedes-Benz AG)

Vorlesen:

Eine erste Fahrt mit dem Citan

Mercedes-Benz setzt beim Citan weiter auf die Kooperation mit Renault. Wir durften das neue Modell noch im Entwicklungsstadium fahren.

Nein, viel erkennen lässt sich vom Citan noch nicht. Weder im Inneren noch im Äußeren. Mercedes-Benz hat sein neuestes Nutzfahrzeug kräftig beklebt und innen abgehängt. Denn die Sternmarke lässt sich beim kleinsten ihrer Transporter schon früh in die Karten gucken, will aber noch nicht allzu viel verraten: Im Testzentrum Immendingen dürfen wir vom Deutschen Handwerksblatt als eine von wenigen Redaktionen vorab den Citan fahren, der in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen wird.

Das Kurzvideo der Testfahrt gibt hier diesen kleinen Einblick weiter:

Ich bin damit einverstanden, dass mir alle externen Inhalte angezeigt werden und meine Cookie-Einstellung auf 'Alle Cookies zulassen' geändert wird. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Mercedes schon in der Entwicklung dabei

Auch in der neuen Generation bleibt der Citan ein Kooperationsmodell mit dem französischen Autobauer Renault. Aber mit einem gravierenden Unterschied: "Wir waren von Anfang an dabei, um unsere Vorstellungen vom Design, vom Handling und von der Technik mit einzubringen", erklärt Dirk Hipp, Strategischer Projektleiter Mercedes-Benz Citan in Immendingen beim Exklusiv-Termin. Für ihn war das die Grundbedingung.

Das könnte Sie auch interessieren:

"Fünf Sterne im NCAP sind das Ziel"

Exklusive Testfahrt bei Mercedes-Benz mit dem neuen Citan noch im Entwicklungsstadium. Foto: © Mercedes-Benz AGExklusive Testfahrt bei Mercedes-Benz mit dem neuen Citan noch im Entwicklungsstadium. Foto: © Mercedes-Benz AG

Der Grund liegt in der Historie: Beim ersten Citan war Mercedes-Benz in ein laufendes Projekt eingestiegen. Mit hohen Investitionen, vielen Testkilometern und eigenen Designideen waren sie bei den Franzosen eingestiegen, um den Kangoo in einen Sterntransporter zu verwandeln. Gut gelungen war das aber nicht: Drei Sterne beispielsweise beim Crash-Test, immer wieder kleine Pannen – das war für die Marke mit dem Premiumanspruch viel zu wenig. "Wir wollen jetzt fünf Sterne", gibt Hipp das neue Ziel vor und die Chancen stehen gut. "Der neue Citan hat nichts mit dem Vorgänger zu tun, er ist eine komplette Neuentwicklung." Hipps Aufgabe besteht darin, dem Franzosen Stuttgarter Gene einzupflanzen. So wird es zwar ein gemeinsames Fahrzeug, aber im Vergleich zum Vorgänger mit deutlich mehr Mercedes-Anteilen, um den Kunden einen Premium-Stadtlieferwagen anzubieten.

Eigenständiges Design

Exklusive Testfahrt bei Mercedes-Benz mit dem neuen Citan noch im Entwicklungsstadium. Foto: © Mercedes-Benz AGExklusive Testfahrt bei Mercedes-Benz mit dem neuen Citan noch im Entwicklungsstadium. Foto: © Mercedes-Benz AG

Fest steht, dass beide Modelle ein eigenständiges Gesicht bekommen und sich optisch in der Front, im Heck und auch an der Seite unterscheiden. Gleiches gilt für das Interieur. Im Stern-Transporter prangt künftig in der Mitte des Armaturenbretts das MBUX, das Multifunktions-Tools der Stuttgarter. Neues Armaturenbrett mit Mercedes-Lüftungen, neues Lenkrad, neue Sitze – was sich problemlos austauschen lässt, kommt in der Montage dann aus Mercedes-Regalen.

Marktstart nach der Sommerpause

Technisch kommt der Citan zunächst als Verbrenner mit Diesel- und Benzinmotorisierungen, aber es folgen auch elektrifizierte Varianten. Den Start machen die klassischen Verbrenner, die nach der Sommerpause auf den Markt kommen. Im September ist eine IAA vorgesehen, was vermutlich ein passender Termin für die Premiere sein dürfte. Offiziell heißt es "in der zweiten Jahreshälfte".

Mercedes-DNA unverkennbar

Exklusive Testfahrt bei Mercedes-Benz mit dem neuen Citan noch im Entwicklungsstadium. Foto: © Mercedes-Benz AGExklusive Testfahrt bei Mercedes-Benz mit dem neuen Citan noch im Entwicklungsstadium. Foto: © Mercedes-Benz AG

Das Testfahrzeug dürfen wir auf dem Testgelände, aber auch auf der Straße ausprobieren. Der erste Eindruck? Klasse Fahrwerk! Der Wagen liegt trotz der Nutzlast gut auf der Straße, auch in Kurven meckert das Fahrwerk nicht ein bisschen und schiebt den Wagen ordentlich und flott durch.

Schnell in der Komfortzone

Die Stolperstrecken meistert der Citan souverän. Mercedes-typisch schwingt der Wagen bei löchrigem Asphalt und Bodenwellen einmal nach und ist danach wieder in der ruhigen Komfortzone. Die elektrisch unterstützte Lenkung erweist sich ziemlich direkt und straff. Die Nfz-Version, in der wir sitzen, soll deutlich anders arbeiten als die familientaugliche Variante, bei der Mercedes eine andere Federung, Dämpfung und Stabilisatoren einsetzen wird. Die Mercedes-DNA ist auf in der gewerblichen Variante auf jeden Fall voll verankert.

Corona erfordert mehr Aufwand

Gelbe Punkt im Fahrzeug markieren die Stellen, an denen noch Arbeit für die Entwickler wartet, hier die A-Säule. Foto: © Mercedes-Benz AGGelbe Punkt im Fahrzeug markieren die Stellen, an denen noch Arbeit für die Entwickler wartet, hier die A-Säule. Foto: © Mercedes-Benz AG

Dass jeder der beiden Partner für sich Erprobungsfahrten macht, ist zum Teil auch Corona geschuldet. "Wir stehen natürlich in einem ganz engen Austausch", erklärt Hipp. "Aber zum Beispiel gemeinsame Tests mit Blick auf Grenzsituationen lässt die Pandemie nur bedingt zu." Flüchtige Eindrücke der Optik versprechen praktische Eleganz, die im Tourer mit Chrom deutlich aufgewertet werden dürfte. Der Citan erweist sich als geräumig, bequem und komfortabel. Zwei Versionen, mit kurzem und mit langem Radstand, wird es geben, die dann für eine hohe Nutzlast optimiert sind.

Fazit: souverän und zuverlässig

Mercedes taucht schon früh in die Berichterstattung über den neuen Citan ein. Bei der ersten Fahrt im Entwicklungsfahrzeug erweist sich der Citan als souverän und zuverlässig. Man darf darauf gespannt sein, wenn die Stuttgarter den Stadtlieferwagen ohne Tarnung auf die Räder stellen.

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: