Die Vollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer laden Handwerksbetriebe Ende April und Anfang Mai zu "Werkstatt-Tagen" ein. In beiden JVAen können sich Inhaftierte beruflich qualifizieren. "Handwerk im Hafthaus" heißt die Initiative von WHKT und Justizministerium NRW.
Den Anschluss an die Gesellschaft wiederzufinden ist für Menschen, die eine Haftzeit verbüßt haben, häufig eine sehr große Herausforderung. Viele Inhaftierte nutzen die Haftzeit dazu, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und berufliche Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten zu erwerben oder aufrecht zu erhalten. Nach der Entlassung fällt es ihnen aber oft schwer, daran anzuknüpfen.
Ziel ist es, die guten Ausbildungsleistungen der beiden Justizvollzugsanstalten Heinsberg und Bochum-Langendreer (Berufsförderungsstätte) sichtbar zu machen.
"Das Projekt will Betrieben Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ehemalige Inhaftierte als Fachkräfte, Auszubildende oder für Helfertätigkeiten beschäftigen können", berichtet Peter Dohmen, Projektleiter beim WHKT.
In den Justizvollzugsanstalten Heinsberg (Jugendvollzug) und Bochum-Langendreer (Erwachsenenvollzug) können Inhaftierte während ihrer Haftzeit eine Vielzahl beruflicher Qualifizierungen in Anspruch nehmen. "Ziel ist es, dass sie nach der Haft motiviert und gut qualifiziert in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft finden."
Handwerkerinnen und Handwerker können die JVA Heinsberg und die JVA Bochum-Langendreer nun an Werkstatt-Tagen kennenlernen. Am 19. und 20. April 2023 (JVA Heinsberg) beziehungsweise am 3. und 4. Mai 2023 (JVA Bochum-Langendreer) können sie die Werkstätten besichtigen und mit den Ausbildern sowie den Inhaftierten selbst unverbindlich ins Gespräch kommen.
Auch die Ausbildungsberatung und die Lehrstellenvermittlung der Handwerkskammern Aachen und Dortmund werden an diesen Tagen für Fragen der Betriebe vor Ort vertreten sein.
Anmeldung hier: Für die Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung erforderlich unter www.handwerk-im-hafthaus.de
Die Bandbreite der möglichen Berufsabschlüsse ist breit aufgestellt:
vom Hochbaufacharbeiter und
Maurer über den
Maler und Lackierer,
die Fachkraft für Metalltechnik,
den Industriemechaniker,
den Industrieelektriker Fachrichtung Betriebstechnik bis hin zum
Lichtbogenschweißer können Inhaftierte Abschlüsse erwerben, die ihren persönlichen Interessen und Neigungen entsprechen.
Daneben bieten die Justizvollzugsanstalten in zahlreichen Handwerksberufen sogenannte Teilqualifizierungen
unter anderem aus den Berufen Bodenleger,
Dachdecker,
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger,
Gebäudereiniger,
Tischler,
Gärtner,
Werker im Gartenbau,
Fachlagerist oder
Straßenbauer an.
Mit diesen Teilqualifizierungen erwerben die Inhaftierten eine solide berufliche Basis, die zu einer Anrechnung auf die Ausbildungsdauer einer anschließenden Berufsausbildung führen kann, berichtet der WHKT.
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