Schluss mit Erste-Hilfe-Mythen
Die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse will mit Fakten zur Ersten Hilfe aufklären und mehr Menschen zum Helfen bewegen.
Laut Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) wissen die meisten Deutschen zu wenig über Erste-Hilfe-Maßnahmen und hätten Angst, etwas falsch zu machen. Dieser Angst will die Berufsgenossenschaft entgegenwirken, indem sie einige weit verbreitete Mythen über die Erste Hilfe aufgreift und darüber aufklärt.
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Fünf Mythen über die Erste Hilfe!
- Helfen ist Pflicht: Weit verbreitet ist laut BG ETEM der Mythos, es sei besser nichts zu tun, als etwas falsch zu machen, doch das ist unterlassene Hilfeleistung und sogar strafbar. Jeder ist verpflichtet, Verletzten nach Möglichkeit zu helfen oder zumindest unmittelbar Hilfe zu holen.
- Notruf: Der BG ETEM zufolge fürchten viele, sie müssten beim Notruf alle fünf W-Fragen beantworten können. Wichtig seien aber vor allem Angaben zum "Wo" und "Was". Die weitere Gesprächsführung würden die Profis übernehmen. Jedenfalls sollte der Anrufer oder die Anruferin das Gespräch keineswegs frühzeitig von sich aus beenden.
- Bewusstseinsprüfung: Als erstes muss nicht etwa der Puls geprüft werden, wie viele meinen, sondern, ob der oder die Verletzte bei Bewusstsein ist. Dazu sollte die Person angesprochen oder – je nach Verletzung – ihre Schulter leicht gerüttelt werden.
- Atmung überprüfen: Es ist nicht unbedingt wichtig, den oder die Betroffene in eine stabile Seitenlage zu bringen, drängender ist, zu überprüfen, ob die Person atmet. Falls nicht, muss eine Herzdruckmassage vorgenommen werden. Wo genau die Hände dabei auf dem Oberkörper liegen, ist laut BG ETEM nicht so wichtig. Im Idealfall legt der Helfer den Handballen auf das Brustbein in der Brustmitte und drückt pro Minute mit beiden Händen senkrecht 100 bis 120 Mal fest zu, beispielsweise zum Rhythmus des Bee Gees-Songs "Staying Alive". Die Herzdruckmassage nicht beenden bevor Hilfe eintrifft.
- Beatmen: Laut der Berufsgenossenschaft glaubten viele, es werde heutzutage nicht mehr beatmet, doch das stimmt nicht. Ohne technische Hilfsmittel wie einen Defibrillator sollte der Ersthelfer 30 Mal zur Druckmassage auf das Brustbein drücken und dann jeweils die Nase der Person zuhalten und zweimal gleichmäßig Luft in den Mund blasen.
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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