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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Zumindest zwei-, dreimal im Jahr sollte der jeweilige Vermögensstand einschließlich der einzelnen Anlagepositionen aktualisiert und überdacht werden. (Foto: © weerapatkiatdumrong/123RF.com)
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September 2022
Ohne spekulative Anlageformen wird eine Altersvorsorge in absehbarer Zukunft kaum möglich sein. Ein Experte erklärt, was Betriebsinhaber jetzt tun sollten.
Auch wenn mittlerweile wieder steigende Zinsen zur Wirklichkeit gehören, sollten Betriebsverantwortliche nicht zur sprichwörtlichen Tagesordnung übergehen, sondern über ihre eigenen Anlageziele vor allem im Hinblick auf die spätere finanzielle Altersabsicherung nachdenken.
Strategische Überlegungen zur finanziellen Altersvorsorge sollten mit einer realistischen Bestandsaufnahme beginnen. Dazu gehören sämtliche bisher erworbenen Ansprüche insbesondere aus der gesetzlichen Rentenversicherung und angesparte Guthaben aus – oft bereits vor Jahrzehnten abgeschlossenen – Lebens- oder Rentenversicherungen. Die Bestandsmitteilungen der Anbieter, meistens jährlich erstellt, bieten hier eine erste Orientierung. Sie sollten um realistische Prognosen der jeweiligen Finanzdienstleister ergänzt werden. Hierzu sind konservative Wertentwicklungsansätze ohne „Schönrechnen“ wichtig, um die eigenen Sparziele später nicht korrigieren und gegebenenfalls teuer nachfinanzieren zu müssen.
Natürlich gehören auch Immobilien, selbst genutzt oder vermietet als Renditeobjekte, zu den Bausteinen finanzieller Altersvorsorge. Soweit möglich, sollten sie bis zum späteren Rentenbeginn vollständig entschuldet sein. Nicht zu vergessen ist der erwartete Erlös aus einer möglichen Betriebsveräußerung. Darüber hinaus – dieser Punkt sollte nicht unterschätzt werden – ist die Bildung einer angemessenen Liquiditätsreserve sinnvoll, etwa um anfallende Renovierungsmaßnahmen an den vorhandenen Gebäuden auch zukünftig möglichst ohne Bankkredit finanzieren zu können.
Schuldenfreie Immobilien sowie die erwähnten Vermögenswerte sind (auch) bei Betriebsverantwortlichen aber keineswegs der Normalfall. Häufig reichen die finanziellen Rücklagen nicht aus, um den Lebensstandard halten zu können. Meistens auch deshalb, weil vorhandene Liquidität immer wieder in den Betrieb investiert wurde. Eine zusätzliche Altersvorsorge ist also oftmals zwingend erforderlich.
Das Risikoprofil des Unternehmers spielt eine wesentliche Rolle bei den jeweiligen Anlageentscheidungen. Wer beispielsweise von Aktien oder Investmentfonds nicht überzeugt ist, sollte seine diesbezüglichen Zweifel zumindest überdenken. Ohne spekulativere Anlageformen wird ein kontinuierlicher Vermögensaufbau in absehbarer Zukunft nämlich kaum mehr möglich sein. Dem eigenen Absicherungsbedürfnis kann man aber dadurch Rechnung tragen, dass man die individuelle Spekulationsquote im Laufe der Jahre in Frage stellt und gegebenenfalls anpasst.
Absolut sinnvoll ist darüber hinaus eine profunde und vor allem regelmäßige Prüfung der ursprünglich festgelegten Anlageziele sowie der Wertentwicklung des investierten Vermögens. Zumindest zwei-, dreimal im Jahr sollte der jeweilige Vermögensstand einschließlich jeder einzelnen Anlageposition daher aktualisiert und überdacht werden. Gegebenenfalls kann hierzu der Steuerberater eingebunden werden. Die eigene Hausbank oder andere Finanzpartner sollten ebenfalls um ihre – hoffentlich weitgehend objektive – Meinung gebeten werden.
Bei dieser „Investmentgeometrie“ als weiterem wichtigen Anlagegrundsatz geht es um die drei wesentlichen Faktoren einer Geldanlage: Sicherheit, Verzinsung und Verfügbarkeit. Die Magie liegt darin, dass es nahezu unmöglich ist, diese drei Faktoren unter den sprichwörtlichen gemeinsamen Hut zu bringen. So gehen beispielsweise überdurchschnittliche Renditechancen grundsätzlich zu Lasten der Sicherheit der jeweiligen Geldanlage. Dies gilt sinngemäß im Übrigen auch bei einer Aktienanlage mit dem einerseits vorhandenen Wertsteigerungspotenzial sowie dem andererseits damit verbundenen Risiko eines Wertverlustes. Des Weiteren erfordert eine kurzfristige Verfügbarkeit zumeist die Bereitschaft des Anlegers, auf mögliche höhere Wertzuwächse zu verzichten, die in der Regel nur bei längeren Laufzeiten möglich sind.
Betriebsinhaber, die sich mit diesen Zusammenhängen und gegenseitigen Abhängigkeiten professionell auseinandersetzen, können somit zumindest die Grundlagen für ein kaufmännisch sinnvolles Anlageverhalten schaffen.
Diese Punkte sollten Sie mit Ihren Finanzdienstleistern rechtzeitig klären:
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