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HWK des Saarlandes | Dezember 2025
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November 2025
Der Volvo L110G hatte zwölf Jahre harten Einsatz in einem Salzlager auf dem Buckel. Doch statt ihn auszumustern und neu zu kaufen, entschied sich die K+S Minerals and Agriculture GmbH zur Wiederaufbereitung.
Im Salzwerk Grasleben der K+S Minerals and Agriculture GmbH bewährt sich ein Radlader der besonderen Art: Nach zwölf Jahren im Einsatz wurde der Volvo L110G im Rahmen des Volvo Rebuild Programms vollständig überarbeitet und tritt nun mit frischer Kraft erneut in den Dienst.
Seit Jahrzehnten fördert K+S im Steinsalzwerk Grasleben Salz aus bis zu 630 Metern Tiefe. Aus diesem Rohstoff entstehen etwa Streusalz, Spezialitäten für die Lebensmittelindustrie oder Tierlecksteine. Dabei spielt der Volvo L110G mit seiner robusten Schaufel eine Schlüsselrolle: Er bewegt täglich große Mengen Salz und unterstützt unter anderem die Streufahrzeuge in besonders hektischen Winternächten. "Die abrasiven Kräfte der Salzkristalle und die Korrosion setzen einem Radlader in dieser Umgebung erheblich zu", erklärt Herbert Kellner, Leiter der mechanischen Instandhaltung bei K+S in Grasleben. Trotz trockener Lagerung machten sich die Spuren des rauen Einsatzes deutlich bemerkbar.
Anstatt die Maschine frühzeitig auszumustern, entschied sich K+S, den technischen Zustand und den Nutzen des L110G genau zu prüfen. Da der Radlader saisonal eingesetzt wird, fiel die Laufleistung moderat aus, und der Zustand – insbesondere unter Berücksichtigung der Salzkorrosion – war überraschend gut. "Ein Austausch war wirtschaftlich nicht sinnvoll, und als nachhaltig agierendes Unternehmen war die Wiederaufbereitung für uns die bessere Wahl", betont Kellner. Gemeinsam mit Swecon Magdeburg wurde ein detaillierter Plan für die umfassende Wiederherrichtung entwickelt.
Das Timing für dieses Projekt war besonders ideal: Fast zeitgleich mit dem Rebuild stand der Standort Magdeburg kurz vor der offiziellen Volvo-Zertifizierung für solche Maßnahmen. "Wir wollten, dass der erste zertifizierte Rebuild in Deutschland ein echtes Musterbeispiel wird", sagt Stefan Liske, Service- und Ersatzteilberater bei Swecon. Das brachte hohe Anforderungen an Arbeitsausstattung, qualifiziertes Personal und transparente Prüfprozesse mit sich. Für K+S war vor allem die hohe Qualität bei gleichzeitig deutlich reduzierten Kosten ausschlaggebend: "Wir haben im Ergebnis eine Maschine erhalten, die sich anfühlt wie neu", sagt Kellner. Die Wiederaufbereitung eines Radladers aus einem Salzwerk stellt besondere Anforderungen. Swecon Magdeburg arbeitete deshalb eng mit K+S zusammen – von gemeinsamer Planung über wöchentliche Updates bis hin zu regelmäßigen Besuchen vor Ort. "Die offene Kommunikation und der ständige Austausch waren vorbildlich", schildert Frank Gläsemann, ebenfalls aus der Instandhaltung bei K+S. Das Swecon-Team umfasste erfahrene Monteure und einen Auszubildenden, die das Projekt mit großer Sorgfalt und technischem Know-how durchführten. Neben dem Austausch aller verschlissenen Komponenten war die Korrosionsvorsorge ein zentraler Punkt: Hydraulikleitungen bekamen zusätzliche Schutzbinden, der Fahrer erhielt verbesserte Sitzpolster, die Beleuchtung wurde auf moderne LED-Technik umgestellt und ein Software-Update brachte den Radlader auf den aktuellen Stand der Technik. Sämtliche Bauteile bestanden aus Original- oder überarbeiteten Volvo-Ersatzteilen.
Nach abschließenden Qualitätskontrollen und einer gründlichen Einweisung sind nun seit über einem Jahr die erneuerten Kräfte des L110G im harten Betrieb voll gefragt. "Unsere Erwartungen wurden übertroffen", stellt Kellner zufrieden fest. "Die Maschine läuft wie neu – und das zu optimalen Kosten." Die positiven Erfahrungen aus dem Projekt werden von K+S an weitere Werke mit ähnlichen Fahrzeugen weitergegeben.
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